Im ersten Halbjahr 2012 wird das boomende Segment der kompakten SUV durch zwei Newcomer bereichert: den Citroën C4 Aircross und den Peugeot 4008. Dass sie eine ebenso gute Figur machen wie der im Vorjahr eingeführte Mitsubishi ASX, ist nicht verwunderlich. Die drei Allrad-Feschaks entstammen der gleichen Kooperation, die schon Citroën C-Crosser, Mitsubishi Outlander und Peugeot 4007 zum Leben erweckte.
Tarnen und täuschen heißt es im Zeitalter der automobilen Verhaberung. Was damit gemeint ist? Nun, in den Außenmaßen unterscheiden sich Citroën C4 Aircross und Peugeot 4008 nicht um einen Millimeter. Die beiden Brüder aus dem PSA-Konzern sind jeweils exakt 4,34 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,63 Meter hoch. Womit sie den baugleichen Mitsubishi ASX (L/B/H: 4,30/1,77/1,62 Meter) nur geringfügig übertreffen.
Optisch allerdings sind die zwei Franzosen mit ihren ausdrucksstarken Markengesichtern völlig eigenständig geraten. Genauso wie gegenüber ihrem japanischen Pendant (siehe Foto-Galerie). So wurde das auch schon bei den großen SUV-Modellen Citroën C-Crosser und Peugeot 4007 betrieben, die ebenfalls auf einem Mitsubishi, nämlich den Outlander, basieren. Lediglich bei der Elektroauto-Kooperation hielt man sich mit Unterscheidungsmerkmalen zurück: Citroën C-Zero, Mitsubishi i-MiEV und Peugeot iOn verleugnen nicht, dass sie praktisch Drillinge sind.
Doch zurück zu den beiden SUV-Neulingen, die sich gemäß der PSA-Strategie etwas unterschiedlich positionieren: So wird der Peugeot 4008, dessen Markteinführung hier zu Lande für den Sommer 2012 geplant ist, in Europa ausschließlich als 4WD-Modell ausgeliefert – also mit dem bekannten variablen Allrad-System, das über die drei wählbaren Antriebsarten 2WD, 4WD und LOCK verfügt.
Bei den Diesel-Aggregaten gibt es sozusagen das Beste aus zwei Welten
Außerdem wird der 4008 nur mit Dieselmotoren offeriert: zum einen mit dem extrem sparsamen PSA-Triebwerk 1.6 HDi, das 112 PS leistet, und zum anderen mit der hochmodernen 150-PS-Maschine aus dem Mitsubishi ASX, die bei Peugeot klarerweise 1.8 HDi heißen wird. Beides drehmomentstarke Selbstzünder, die mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert sind.
Umfangreicher wird das Angebot für den Citroën C4 Aircross ausfallen, der schon im Frühjahr 2012 kommen könnte. Er soll sowohl in der reinen 2WD- als auch in besagter 4WD-Version sowie wahlweise mit Benzin- oder Dieselmotor zu haben sein. Mit einer Einschränkung: Den 1.6i-Benziner mit 115 PS und Fünfgang-Getriebe wird es ausschließlich mit preisgünstigem 2WD-Antrieb geben. Die beiden Selbstzünder mit Sechsgang-Getriebe (siehe Peugeot) können dagegen mit 2WD-Antrieb oder 4WD-System geordert werden.
Ein Automatik-Getriebe ist leider für beide Franzosen auf dem europäischen Markt nicht in Sicht. Wem’s ein Trost ist: Beim Mitsubishi ASX wird man diesbezüglich ebenso wenig fündig. Jedenfalls vorerst.
Wie sieht es mit dem Raumangebot der neuen Kompakt-SUV aus? Ebenso wie beim Mitsubishi ASX, der auf der Plattform des längeren Outlander basiert, verhält es sich bei den gallischen Nachzüglern: Der kleinere Citroën C4 Aircross teilt sich die Plattform mit dem größeren C-Crosser und der kleinere Peugeot 4008 mit dem größeren 4007 (die seltsame Peugeot-Nomenklatur liegt darin begründet, dass neuere Modelle die höhere Typenzahl erhalten).
Der ASX macht es vor: Großes Raumangebot, großes Verkaufspotenzial
Im Klartext: Der Platz für fünf Insassen ist in den kompakten und großen SUV-Modellen dank identischen Radstands nahezu gleich. Merklich kleiner ist bei den Kompakt-SUV dafür das Gepäckabteil. Am Beispiel des C4 Aircross soll das Mindestvolumen jedoch immerhin 442 Liter betragen. Eine dritte Sitzreihe wie bei den längeren SUV-Brüdern ist natürlich nicht möglich.
Das künftige Absatzpotenzial von Citroën C4 Aircross und Peugeot 4008 ist theoretisch ein großes – jedenfalls gemessen am Mitsubishi ASX, der in Österreich innerhalb der ersten acht Monate dieses Jahres 1.306 Neuzulassungen verbuchen konnte. Der Japaner hat sich im Segment der zunehmend beliebten Kompakt-SUV mit großem Erfolg etabliert.
Praktisch müssten sich die heimischen Importeure der PSA-Gruppe dann aber mehr anstrengen als bei ihren großen, nicht mehr ganz taufrischen SUV-Modellen. Denn vom Citroën C-Crosser und vom Peugeot 4007 wurden im selben Zeitraum lediglich 68 resp. 61 neue Exemplare verkauft! Ein ziemlich dürftiges Ergebnis, zumal vom ambitionierter lancierten Mitsubishi Outlander immerhin 409 Einheiten abgesetzt wurden. Doch selbst damit wird der große Japaner unter seinem Wert geschlagen – wie im jüngsten Fahrbericht dokumentiert.
Website des Importeurs: www.citroen.at
Website des Importeurs: www.peugeot.at