Vermutlich niemand. Aber der jüngste Euro NCAP-Crashtest, bei dem sechs Kandidaten in die Mangel genommen wurden, zeigt eines im wahrsten Wortsinn „eindrucksvoll“: Wenn’s kracht, könnte man aus manchen Autos zumindest noch mit einem gequälten Lächeln aussteigen – bei anderen sieht es schon etwas problematischer aus…
Bei den Testkandidaten handelte es sich um einen BMW X1, einen Dacia Duster, einen Kia Venga (auch stellvertretend für den baugleichen Hyundai ix20), einen Mitsubishi ASX, einen Mitsubishi i-MiEV (ebenso wie beim kürzlich erfolgten ADAC/ÖAMTC-Crashtest auch stellvertretend für Citroën C-Zero und Peugeot iOn) und einen Nissan Juke.
Möglichst realitätsnahe Crashtests werden bei Euro NCAP nach bestimmten Kriterien durchgeführt:
Frontalaufprall: Der Frontalaufprall erfolgt mit 64 km/h, wobei das Fahrzeug auf ein verformbares Hindernis in versetzter Spur trifft.
Seitenaufprall: Euro NCAP simuliert diesen Aufprall mithilfe einer beweglichen, verformbaren Barriere, die mit 50 km/h auf die Fahrertür trifft.
Seitenaufprall auf einen Pfahl: Im Test wird das geprüfte Fahrzeug seitwärts mit 29 km/h auf einen unbeweglichen Pfahl zu bewegt. Der Pfahl ist relativ schmal, sodass er tief in die Fahrzeugseite eindringt.
Schutz für Kinder: Bei den Frontal- und Seitenaufpralltests werden Dummys, die 1½ und drei Jahre alte Kinder verkörpern, mit dem vom Hersteller empfohlenen Rückhaltesystem auf dem Autorücksitz angeschnallt.
Fußgängerschutz: Dafür werden mehrere Tests durchgeführt, um Unfälle mit Fußgängern (Kindern und Erwachsenen) bei 40 km/h zu simulieren.
Schleudertrauma: Das Ergebnis für Schleudertrauma-Tests basiert sowohl auf Aspekten der Sitzgeometrie (Fahrer/Fahrgäste), der Größe und Form der Kopfstützen und der Nähe zum Insassen als auch auf dynamischen Merkmalen von Sitz und Kopfstütze beim eigentlichen Crashtest.
ESC-Test: Die ESC-Systeme (elektronische Stabilitätskontrolle bzw. Fahrdynamik-Regelung) werden durch verschiedene Tests bewertet, bei denen Lenk- und Giermomentverhalten gleichzeitig ermittelt werden. Diese basieren auf dem Wechsel zweier Fahrspuren und werden mit 80 km/h und einer Lenkraddrehung von maximal 270 Grad ausgeführt.
Anschnallerinnerung: Euro NCAP beurteilt die Systeme zur Anschnallerinnerung der Hersteller an ihrer Stabilität und danach, ob sie die Insassen klar und eindeutig über den Status der Sicherheitsgurte informieren.
Geschwindigkeitsbegrenzer: Durch das Einhalten von Tempolimits könnten Häufigkeit und Schwere vieler Unfälle reduziert werden. Daher „belohnt“ Euro NCAP Systeme, die Autofahrer beim Einhalten der Geschwindigkeit unterstützen.
Im Endeffekt wird nach vier Kriterien bewertet:
- Fußgängerschutz
- Insassenschutz für Erwachsene
- Insassenschutz für Kinder
- Sicherheitsunterstützung
Dabei werden maximal fünf Sterne vergeben, die von modernen Fahrzeugen eigentlich ausnahmslos erreicht werden sollten. Wie die sechs Crash-Kandidaten jeweils abgeschnitten haben, erfahren Sie in der Foto-Galerie.
Website: http://de.euroncap.com/