Der heimische PKW-Markt hat sich erholt. Nach dem Februar-Rückgang bei den Neuwagen-Verkäufen befindet er sich wieder auf Wachstumskurs. Mit 88.764 Neuzulassungen im ersten Quartal 2012 wurde der vorjährige Rekordwert sogar um ein Prozent übertroffen. 30.145 davon konnte allein die VW-Gruppe samt Porsche verbuchen, wodurch deren Marktanteil von 32 Prozent im ersten Quartal 2011 auf nunmehr 34 Prozent gestiegen ist.
Die größte Krise seit 18 Jahren wurde von Ferdinand Dudenhöffer den Automobil-Herstellern angesichts der Absatzeinbrüche auf Europas Neuwagen-Märkten prognostiziert. Das war vor knapp drei Wochen. Doch mittlerweile bringt der bevorstehende Frühling auch das PKW-Geschäft wieder zum Blühen. In manchen EU-Ländern sogar kräftig. So konnten etwa die Briten im März einen mengenmäßigen Zuwachs von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen, die Deutschen erzielten ein Plus von 3,4 Prozent, und wir Österreicher schafften mit 37.933 Neuzulassungen sogar einen Anstieg von 5,8 Prozent. Für die Alpenrepublik der stärkste „Auto-März“ aller Zeiten.
Im Nachhinein wundert es also wenig, dass die meisten Insider das heimische Kurzzeit-Tief im Februar (minus 9,1 Prozent) nicht wirklich verunsichert hat. Vor allem bei den Marken des VW-Konzerns haben wieder zahlreiche Neuwagen die Besitzer gewechselt. Die Aushängeschilder im März: Audi mit plus 26,1 Prozent und Skoda mit plus 29,5 Prozent.
Damit gehören die VW-Marken zwar zu den ewigen, aber nicht einsamen Gewinnern. Denn den Vogel hat Hyundai im März abgeschossen: Gemäß Statistik Austria wurden die Neuwagen-Verkäufe um satte 38,2 Prozent hinaufgeschraubt. So macht man sich bemerkbar, nachdem man traditionsreichen Mitbewerbern mit teils gewagten Strategien immer wieder gegen den Karren fährt. Wobei sich der jüngste Hyundai-Coup, das „Butterbrot-Auto“, erst ab April auswirken wird.
Zurück zu den VW-Konzern-Marken, deren Marktentwicklung im ersten Quartal 2012 von der Porsche Holding wie folgt analysiert wird:
Volkswagen liegt beim Marktanteil (16,6%) lieferbedingt noch knapp unter dem Vorjahr. Die neuen Modelle up!, CC und Passat Alltrack befinden sich in der Einführungsphase, weshalb sie ihr volles Marktpotenzial noch nicht ausspielen können. Umso beachtlicher: der Marktstart des up!, der auf Anhieb eine Top-Platzierung im Kleinstwagen-Segment belegt. Wichtig auch: Der Anteil von VW-Neuwagen mit „BlueMotion Technology“ beträgt mittlerweile mehr als 50 Prozent.
Audi steigert seinen Marktanteil auf 5,5 Prozent (plus 0,5%) und nützt trotz Lieferzeiten bei Q3 und Q5 die neuen Modelle A1 Sportback, A4, A5 und A6 zum Ausbau der Nummer-1-Position im Premium-Markt.
Seat kann den Marktanteil aus dem vorjährigen Rekord-Quartal (4,2%) annähernd halten (minus 0,1%). Die neuen Modelle Ibiza und Mii sind dabei noch nicht marktwirksam.
Skoda gelingt dank eines explosiven Starts zum 20-Jahr-Jubiläum mit einem Marktanteil von 7,3 Prozent (plus 1,7%) ein Rekord-Quartalsergebnis (Neuzulassungen plus 32,8%) und schiebt sich damit in der Markenwertung hinter Volkswagen auf Rang zwei.
Porsche verzeichnet im ersten Quartal 257 Neuzulassungen und steigert sich damit gegenüber dem Vorjahr um 21,2 Prozent! Cayenne und 911 sind hier die Volumenbringer.
In der Foto-Galerie: die aktuellsten Modell-Infos von Audi, Seat, Skoda und Volkswagen.