Datum: 27. März 2011

VCÖ: „Von VW eingeschüchtert“

Angst vor der eigenen Courage oder Unwahrheiten behauptet? Der Verkehrsclub Österreich kreidet Volkswagen an, dass man beim Flottenverbrauch schlecht abschneide. Porsche Austria greift den hingeworfenen Fehdehandschuh auf und klagt den VCÖ wegen Kreditschädigung. Der fühlt sich jetzt „eingeschüchtert“, berichtet das Wirtschaftsmagazin „trend“.

Porsche Austria klagt den Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf unlauteren Wettbewerb, wettbewerbsschädigendes Verhalten und falsche Tatsachenbehauptung, berichtet das Wirtschaftsmagazin „trend“ in seiner morgen, Montag, erscheinenden Ausgabe.

Der Streit dreht sich um eine im November des Vorjahres erfolgte Aussendung des VCÖ mit dem Titel „Österreichs Neuwagenflotte beim Klimaschutz im EU-Vergleich nur im Mittelfeld“. In der Aussendung zitiert der VCÖ den auf EU-Datenmaterial basierenden „Car Report“ der Umwelt-Lobby „Transport & Environment“. Gemessen wird darin Flottenverbrauch und CO2-Output diverser Autohersteller.

Die Volkswagen-Gruppe fühlt sich dabei unter anderem durch folgende Behauptung provoziert: „Die in Österreich beliebteste Automarke, VW, schneidet punkto Klimaschutz schlecht ab. Mit 153 Gramm CO2 pro Kilometer ist VW 12. von 14 Herstellern.“

Der VCÖ beklagt sich über den Vorwurf „absurder Sachen“

VW kontert in der neunseitigen Klagsschrift, dass die T&E-Studie „per se unzulässig bzw. wissenschaftlich unrichtig“ sei. Porsche Austria-Sprecher Hermann Becker erwartet eine „Richtigstellung der unrichtigen Aussagen“. Schadenersatzansprüche aufgrund „erheblicher wirtschaftlicher Schäden“ behalte sich der Konzern vor.

VCÖ-Sprecher Christian Gratzer will hingegen den Tatsachenbeweis antreten. Via Online-„Protestaufruf“ sammelt er Unterschriften und ruft den VW-Konzern auf, „Klimaschutz statt Einschüchterungsklagen“ zu betreiben.

Dabei gießt man noch kräftig Öl ins Feuer: „Die Klage selbst ist entlarvend“, lässt der Verkehrsclub auf seiner Website nach Salzburg ausrichten. „Die Verantwortung des Autoverkehrs für die schlechte Klimabilanz wird in Abrede gestellt. Und dem VCÖ wird das Wort im Mund umgedreht und es werden absurde Sachen vorgeworfen. Unter anderem, dass Volkswagen durch die Aussendung des VCÖ mögliche Geschäftseinbußen zu erleiden hat.“

Womit man beim VCÖ schon aufgrund der Tatsache auf Unverständnis stößt, „weil Porsche Austria im Vorjahr Rekordumsätze gemacht hat“. Die aus VCÖ-Sicht offenbar nahe liegende Schlussfolgerung hat sich der gemeinnützige Verein dann aber doch verkniffen: Wozu also die ganze Aufregung…?

www.vcoe.at
www.porscheaustria.at

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