Ein Stufenheck in der unteren Mittelklasse? Das kommt eher schräg an in Zeiten des Lifestyles. Zumal selbst die Generation 50plus zunehmend auf SUV-Modelle abfährt. Doch die Liebhaber kleinerer Limousinen sind heute in vielen Zielgruppen vertreten. Ein Anbieter wie Volkswagen bedient diese Klientel mit dem eleganten Jetta. Und bald folgt auch Seat mit dem neuen Toledo, einem zeitlos schönen Klassiker – zumindest dem Anschein nach.
Warum dem Anschein nach, ist leicht erklärt: Im Gegensatz zum Jetta wirkt der Newcomer der spanischen VW-Tochter nur auf den ersten Blick wie eine klassische Limousine. Der Seat verfügt nämlich über eine riesige Heckklappe, unter der sich ein ebensolcher (natürlich variabler) Kofferraum verbirgt. Kolportiert wird ein Grundvolumen von beachtlichen 517 Litern. Damit bietet der 4,48 Meter lange Toledo sogar sieben Liter mehr Fassungsvermögen als der rund 16 Zentimeter längere VW.
Dieses Seat-Konzept erinnert an die beliebten Vorvorgänger des Toledo aus den 1990er Jahren, das erst beim unmittelbaren Vormodell (2004 bis 2009) über Bord geworfen wurde – einer Art Altea-Verschnitt, der beim eher konservativen Toledo-Publikum nicht sonderlich gut ankam. Klar, dass man bei Seat nun hofft, an den früheren Toledo-Erfolg anschließen zu können.
Sollte dies gelingen, gäbe es noch eine Gemeinsamkeit weniger von Toledo und Jetta. Denn an der Verkaufsfront spielt selbst der eleganteste Jetta aller Zeiten lediglich eine Nebenrolle. Jedenfalls für VW-Verhältnisse und entgegen manch ursprünglichen Erwartungen. Die Chancen, innerhalb des Seat-Programms einen wichtigeren Part einzunehmen, stehen für den – aller Voraussicht nach – sehr preiswerten Toledo doch deutlich günstiger.
Auf dem Genfer Auto-Salon ist der neue Toledo zwar vorerst „nur“ als Konzeptauto zu sehen. Allerdings kann man sich schwer vorstellen, dass an diesem rundum überzeugenden Design bis zur Serienreife noch großartig Hand angelegt wird. Zu praxistauglich wirken die gelungenen Proportionen, zu ausgefeilt erscheinen die Details. Seat spricht daher auch von einer „seriennahen“ Studie.
Nahe ist übrigens auch der Marktstart des neuen Toledo. Dieser soll, verspricht der heimische Importeur, noch dieses Jahr erfolgen.
Website des Importeurs: www.seat.at