Weniger ist mehr. Mit dieser Devise vermag Mitsubishi im Kleinwagen-Segment neuerdings gleich mehrfach zu punkten. Grund: Der für die ganze Welt gebaute Space Star hat wenig Gewicht, wenig Luftwiderstand, und wenig Durst hat er daher auch. Wenig Geld kostet er außerdem, zumindest in der Einführungszeit. Wovon der Space Star dagegen zu wenig hat und welcher Umbruch sich bei Mitsubishi selber vollzieht, lesen Sie in diesem Bericht.
Während die eine Denzel-Importmarke, nämlich Hyundai, bei jeder Gelegenheit auf ihren europäischen Produktions-Standort verweist, nimmt bei der anderen Denzel-Importmarke, nämlich Mitsubishi, die Affinität zum alten Kontinent zusehends ab: Ende 2012 wurde die Fertigung in Holland eingestellt, wo sich Mitsubishis einziges Europa-Werk befand. Eine Premiere der besonderen Art, weil dies das erste Mal war, dass ein namhafter japanischer Auto-Hersteller seine Produktion in Europa aufgeben musste.
Künftig will sich Mitsubishi mehr auf Wachstums-Märkte wie Südamerika, Russland und vor allem China konzentrieren. Verständlich: Im Reich der Mitte (inklusive Taiwan) konnte die Marke mit den drei Diamanten in der letzten Dekade ansehnliche Zuwächse verzeichnen. Dagegen musste man in den USA, in Europa und sogar im Mutterland Japan eklatante Rückgänge hinnehmen.
Bemerkbar macht sich der Richtungswechsel bei Mitsubishi natürlich in der Modellpolitik. Auch hier gilt die Devise „weniger ist mehr“, wenn man die zahlreichen Baureihen von einst mit jenen von heute vergleicht. Dass man dabei mit einem global vertriebenen Kleinwagen wie dem Space Star, der im Rest der Welt übrigens Mirage heißt, aufs richtige Pferd setzt, hat der überraschend große Verkaufserfolg in Asien bewiesen.
Wie sich das in Thailand produzierte Auto in Österreich bewährt, wo es am 5. April debütierte, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Einzig mögliches Handikap: das Design, wovon der Space Star in den Augen mancher quasi „zu wenig“ abbekommen hat. Geschmacksfragen, die bei einem als „Weltauto“ konzipierten Modell, das es allen recht machen will, nicht ausbleiben können.
Zu den unbestreitbaren Vorzügen des kleinen Benziners zählen vor allem die moderne Leichtbau-Konstruktion, die vorbildliche Raumökonomie, das großes Spritspar-Potenzial und die für diese Fahrzeug-Klasse üppige Airbag-Bestückung. Einem Crashtest durch EuroNCAP wurde der Space Star noch nicht unterzogen, bei Importeur Denzel tippt man aber auf einen baldigen Termin zur Jahresmitte.
Zusätzlich an Attraktivität gewinnt der Space Star durch den Aktions-Einstiegspreis von 9.990 Euro (worüber schon berichtet wurde), der sogar in Form einer Viertel-Finanzierung gewährt wird. Sprich: Der günstigste Abholpreis für den kleinen Mitsubishi beträgt sage und schreibe 2.498 Euro! Mehr Infos dazu gibt es in der Preisliste, wo sich auch die Ausstattungs-Details und technischen Daten finden, sowie im nachstehenden Interview, das Auto-Kaufberatung.at mit Mitsubishi-Verkaufsleiter Andreas Kostelecky und Pressesprecher Ing. Friedrich Sommer geführt hat.
So gesehen dürfte den geplanten 1.500 Stück, die noch dieses Jahr vom Space Star in Österreich verkauft werden sollen, nichts im Wege stehen. Im rückläufigen KFZ-Markt (minus 9,8 Prozent im ersten Quartal 2013) nimmt das stabile Kleinwagen-Segment mit aktuell 21,37 Prozent nach wie vor die Führungsrolle ein. Wobei Mitsubishi mithilfe des Space Star seinen kumulierten Anteil am KFZ-Markt von zuletzt 1,2 auf heuer 1,3 Prozent aufstocken will. Was Auto-Kaufberatung.at diesmal jedoch nicht als „bescheidenes Ziel“ kommentiert, wie damals anlässlich der Präsentation des Mitsubishi Outlander. Heute ist klar, dass selbst SUV-Baureihen mit brandneuen Modellen vor Stagnation nicht gefeit sind.
„Senioren sind und bleiben für die Marke Mitsubishi eine wichtige Klientel“
Auto-Kaufberatung.at: Der international genutzte Name „Mirage“ für den Mitsubishi-Neuling darf in Europa nicht genutzt werden. Das sei nur recht und billig, haben wir als launiges Argument von einem frankophilen Kollegen gehört, denn das kleine Auto habe ja auch kein Flügel. Aber ernsthaft: Warum hat man dann den bestens eingeführten Namen „Colt“ sterben lassen und stattdessen „Space Star“, die Bezeichnung für einen Mini-Van von Mitsubishi aus den 1990er Jahren, hervorgekramt?
Friedrich Sommer: Das hängt mit der ursprünglichen Colt-Produktionsstätte in Holland zusammen. Der Name Colt wurde für Europa nicht freigegeben, weswegen wir uns für Space Star entschieden haben. Und wenn Sie meinen, dass dieser Name noch zu sehr mit dem seinerzeitigen Mini-Van verbunden sei: Meine Cousine hatte vor vielen Jahren einen Space Wagon, kann sich aber heute nicht mehr daran erinnern, ob’s nun ein Space Star, ein Space Wagon oder ein Space Runner war. Also, ich glaube, die Branchen-Insider reagieren da sensibler auf die Namenswahl als unsere Kunden. Für die spielt es sicher keine Rolle, dass der Name Space Star schon mal für ein anderes Mitsubishi-Modell verwendet wurde.
AKB: Herr Kostelecky, Sie sagten im Vorgespräch, dass die Drittel- oder auch Viertel-Finanzierung, die ja den Abholpreis vom Space Star-Einstiegsmodell im Idealfall auf knapp 2.500 Euro reduziert, von Mitsubishi-Kunden immer stärker angenommen wird. Ein deutlicher Trend?
Andreas Kostelecky: Ja, weil der Kaufpreis selbst nur mehr eine Dimension ist, wenn man heute ein Auto erwirbt. Das klassische, tradierte Kaufverhalten, einen Leasingvertrag mit 36 oder 48 Monaten Laufzeit und bestimmter Laufleistung abzuschließen, hat an Attraktivität verloren. Ganz einfach deshalb, weil ein Kredit in Form einer Drittel- oder Viertel-Finanzierung für den Privatkunden angenehmer ist, zumal ihm damit auch keine monatlichen Belastungen entstehen.
AKB: Sind Kunden, bei denen Bargeld lacht, nicht trotzdem willkommener?
Kostelecky: Jeder Kunde ist willkommen! Angenommen, Sie verfügen über das Bargeld für den kompletten Kaufpreis eines Fahrzeugs. Doch wenn es aktuell eine Aktion mit 0%-Finanzierung gibt, empfiehlt sich die Variante, dass Sie Ihr Geld in seiner Veranlagungsform belassen und den Neuwagen mit null Prozent Zinsen finanzieren. Und auch wenn Sie im Moment nicht über die erforderlichen Barmittel verfügen, zumal die klassische Privat-Finanzierung über Banken zunehmend schwieriger wird, stehen dafür die Autobanken parat, die schließlich dazu dienen, Autos auf die Straße zu bringen.
AKB: Rechnet sich in Preisregionen wie beim Space Star für den Käufer eigentlich noch Barzahlung? Soll heißen: Kann man durch geschicktes Verhandeln noch einen nennenswerten Rabatt erzielen? Oder steigt man im Endeffekt mit der Finanzierung in Teilbeträgen genauso gut aus?
Kostelecky: Sie meinen zum Beispiel bar 9.500 statt 9.990 Euro?
AKB: Zum Beispiel.
Kostelecky: Sagen wir so: Es ist uns wirklich gelungen, auf diesem Niveau einen stabilen und fairen Preis zu kalkulieren.
AKB: Fair auf jeden Fall gegenüber jenen Kunden, die beim Verhandeln vielleicht nicht so viel Geschick beweisen.
Kostelecky: Absolut, genau so ist es!
AKB: Im Vergleich zu Deutschland, der freilich nur bedingt zulässig ist, fällt der Preisunterschied zum Space Star-Einstiegsmodell aber schon happig aus – nämlich 8.990 zu 9.990 Euro. Oder besser gesagt: 10.990 Euro, wenn man den ab Juli gültigen Listenpreis in Österreich heranzieht.
Kostelecky: Ja, aber dem deutschen Basismodell fehlt einiges, was beim österreichischen zum Serienumfang gehört: die Klima-Anlage, die Radio-Ausrüstung, die Laderaum-Abdeckung…
AKB: Hier zu Lande gilt dagegen die Doktrin, dass ein Neuwagen ohne Klima-Anlage praktisch unverkäuflich ist.
Kostelecky: Und das ist tatsächlich so. Deshalb haben wir uns klar gegen so ein Lockangebot entschieden.
Sommer: Uns ging’s von Anfang an darum, den Space Star als preisgünstiges, aber vollwertiges Auto mit attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten zu präsentieren. Und nicht als nacktes Eco-Auto, mit dem im Grunde keiner fahren will.
AKB: Streiten kann man darüber, wie verlockend das konventionelle Design und Interieur des Space Star auf potenzielle Autokäufer wirkt. Es dürfte wohl eher die ältere Zielgruppe ansprechen. Nachdem schon das Vormodell, der Colt, bei diesem Publikum viel Anklang gefunden hat, stellt sich die Frage, ob sich Mitsubishi beim Space Star verstärkt auf Senioren konzentrieren wird?
Kostelecky: Ganz klar: Senioren sind für die Marke Mitsubishi eine wichtige Klientel. Wir gehen daher nicht wie andere nur auf jugendliche Hot Spots, sondern sind regelmäßig auf der Senioren-Messe in Wien vertreten, wo wir jene Fahrzeuge ausstellen, die wir als ideal für Senioren erachten. Das ist für uns ein echter Fixpunkt!
AKB: Mitsubishi geht beim Space Star davon aus, dass das günstige Einliter-Modell einen Verkaufsanteil von beachtlichen 80 Prozent erzielen wird, während das stärkere und besser ausgestattete 1,2-Liter-Modell mit manueller Schaltung auf 15 Prozent und mit CVT-Automatik auf fünf Prozent kommen soll. Ist das realistisch?
Sommer: Ja, denn die österreichischen Autokäufer sind ungeheuer preissensibel. Deshalb ist die 10.000-Euro-Klasse auf unserem Markt auch so heiß umkämpft. Wobei der CVT-Anteil auf längere Sicht zunehmen dürfte.
AKB: Außerdem klafft zwischen dem Einliter-Modell und den beiden 1,2-Liter-Modellen eine Preislücke von immerhin 3.800 bzw. sogar 4.800 Euro. Ein bisserl viel für diese Fahrzeug-Klasse, oder?
Sommer: Mag sein. Ein weiteres Modell, das sich preislich dazwischen positioniert, ist aber vorerst nicht geplant.
Und bevor es jetzt zur Foto-Galerie mit weiteren Informationen sowie exklusiven News über Sondermodelle geht, findet sich hier noch eine spezielle Denzel-Ansage zum Thema „Zahlungs-Erleichterung“.
Website des Importeurs: www.mitsubishi-motors.at