Wenig überraschend, aber ein zusätzlicher Beleg für die ungehemmte Preisentwicklung bei Benzin und Diesel sind die neuesten Berechnungen der Statistik Austria. Demnach ist die Teuerung bei den Treibstoffen verantwortlich für die höchste Inflationsrate seit Herbst 2008. Vom Wirtschaftsministerium wird dagegen Abwiegelungspolitik betrieben. Weil Österreichs Spritpreise noch immer unter dem EU-Schnitt liegen.
Für den Jänner 2011 gibt’s eine Rekord-Inflationsrate von 2,4 Prozent zu verzeichnen – die höchste seit Oktober 2008. Schuld daran trägt die Preistreiberei bei Mineralölprodukten, die sich um 18 Prozent verteuert haben. Woran natürlich auch die Steuererhöhungen mitgewirkt haben. Ohne die fatale Entwicklung bei den Treibstoff-Preisen hätte die Inflation nach Angaben der Statistiker nur 1,8 Prozent betragen.
Währenddessen versucht man im Wirtschaftsministerium, die Wogen zumindest rund um die Preissteigerungen bei Benzin und Diesel (von den sonstigen Ärgernissen beim Tanken gar nicht zu reden) zu glätten. In einer Presse-Aussendung verweist man auf den „Treibstoff-Monitor“ der Europäischen Kommission, wonach sich die Spritpreise in Österreich nach wie vor (Stichtag 7. März) unter dem EU-Durchschnitt bewegen. Worauf man dabei wohlweislich nicht einging: dass Österreich im Länder-Ranking bei den Nettopreisen deutlich besser abschneidet als bei den Bruttopreisen – siehe Balkendiagramme in der Foto-Galerie.
Österreichs AutofahrerInnen ist der EU-Schnitt freilich herzlich egal. Sie interessiert nur die rasante Aufwärtsentwicklung der Spritpreise im eigenen Land. Schließlich müssen Pendler, sollte das erreichte Preisniveau anhalten, mit jährlichen Mehrkosten von bis zu 400 Euro rechnen. Im Österreich-Schnitt. Denn auf den kommt es an!
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