Datum: 25. Juni 2012

„Ein Jubel über Erfolge, die Lug und Trug sind“

Es ist nur ein kleiner Rückgang: In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat der heimische Neuwagen-Markt ein Minus von 1,1 Prozent eingefahren. Gegenüber dem Rekordjahr 2011. Doch wie aussagekräftig sind solche Vergleiche tatsächlich? „Uns wird ein Markt vorgegaukelt, den es in der Realität gar nicht gibt“, sagt Mazda Austria-Chef Günther Kerle. Und meint das leidige Thema Kurz-Zulassung. Ist Mazda ein strahlendes Branchen-Vorbild?

Günther Kerle Auto-Kaufberatung.at: Herr Kerle, der Dreier hat ja kürzlich ein Facelift bekommen, beim Zweier liegt es eineinhalb Jahre zurück. Trotzdem ziehen der kleine und der kompakte Mazda im Verkauf nicht so besonders. Gegenüber dem Vorjahr weisen beide kumuliert ein Absatz-Minus von 22 bis 23 Prozent auf.
Günther Kerle: Da spielen Jänner und Februar eine große Rolle. Das waren Monate, in denen die Branche generell mit einer gewissen Kaufzurückhaltung konfrontiert war. Das Problem der Statistik ist dabei, dass sich in diesen Zeitraum immer Unmengen an Tages-Zulassungen mischen, bei denen Mazda aber nicht mitspielt. Wir sehen keinen Sinn darin, mit Tages-Anmeldungen und womöglich auch noch mit Exporten zu arbeiten. Denn genau deswegen ergibt sich vom Markt ein sehr verfälschtes Bild. Wenn man nämlich die Zunahme des Bestandes und die Neuzulassungen in einem Jahr von bestimmten Marken vergleicht, dann sieht man, dass sie zwei-, drei- oder viertausend Autos wieder rausgeben.

Günther Kerle
Mazda Austria-Chef Günther Kerle, Vater dreier Kinder, ist quasi zweimal verheiratet: einmal mit Ehefrau Jutta und einmal mit Mazda. Seit mehr als 31 Jahren dreht sich für den heute 60-jährigen Manager alles um die japanische Marke, die erst zehn Jahre zuvor in Österreich debütierte.
Seine Laufbahn bei Mazda startete er im Jänner 1981 als Gebietsleiter. Bereits zwei Jahre später übersiedelte der gebürtige Tiroler, mittlerweile zum Verkaufsleiter ernannt, nach Klagenfurt, wo die Mazda-Zentrale ansässig ist.
1990 folgte der nächste Sprung auf der Karriereleiter: Kerle wurde zum Prokuristen bestellt und nahm damit die Position des Verkaufsdirektors ein. Er wirkte aktiv am Aufbau der Märkte in Slowenien und Kroatien mit und hatte für die Dauer von zwei Jahren die Leitung von Mazda Motor Slovenia inne.
2006 schließlich wurde Günther Kerle die Geschäftsführung von Mazda Austria übertragen.

AKB: Wenn Sie gleich zu Beginn in medias res gehen, sag’ ich frei nach Qualtinger: Japan gegen Korea, das nenn’ ich Brutalität.
Kerle: International mag das so sein, der österreichische Markt ist trotzdem okay. Egal, ob rund 350.000 Zulassungen jährlich mit oder ohne Exporte, in Summe kann man zufrieden sein. Das Problem, das Mazda derzeit hat, ist einfach zu erklären: Der CX-5 ist das einzig wirklich neue Modell, das auch die neue Mazda-Generation repräsentiert. Alle anderen Modelle befinden sich mehr oder weniger in der Auslaufphase. Und dieser Umstand erschwert es uns ein bisserl, die verkauften Stückzahlen insgesamt auf einem hohen Level zu halten. Am besten wäre es freilich, man könnte jedes Jahr ein neues Modell als Highlight anbieten.

AKB: Sie reden von der neuen Skyactiv-Technologie des CX-5, die künftig auch in anderen Mazda-Modellen zu finden sein wird.
Kerle: Genau. Viele Mazda-Käufer sind jetzt auf diese neue Technologie fokussiert. Deshalb ist es nicht leicht, jenen Kunden, die gern einen CX-5 hätten, auf den sie aktuell aber bis zum März 2013 (sic!) warten müssten, so ohne weiteres ein anderes Modell schmackhaft zu machen.

AKB: Was soll man einem potenziellen SUV-Kunden bei Mazda sonst anbieten? Da bleibt ja nur der größere CX-7. Wird der als Alternative akzeptiert?
Kerle: Auch. Wobei viele CX-5-Interessenten aber Umsteiger vom Mazda6 oder allgemein von der Passat-Klasse sind. Was ja nicht weiter verwunderlich ist. Früher hatte das C/D-Segment einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent, heute sind es noch rund zehn, wogegen das SUV-Segment früher sechs Prozent hatte und heute rund 20. Das hat sich praktisch diametral zueinander entwickelt. Und Mazda spürt das natürlich ebenso.

AKB: Sind Sie in gewisser Weise stolz auf die „Premium“-Lieferzeiten des heiß begehrten CX-5?
Kerle: Ein Jahr ist natürlich zu lang, weil diese Wartezeit von einem potenziellen Kunden kaum akzeptiert wird. Sechs Monate dagegen wären total okay. Damit können die meisten leben.

AKB: Wir sind in Sachen Markterhebung vorher bei Jänner/Februar hängen geblieben…
Kerle: März und April waren sehr gute Monate für uns, der Mai auch. Wir sind zufrieden.

AKB: Wirklich? Obwohl Mazda im Neuwagen-Verkauf großteils Federn gelassen hat? Beim Sechser hat sich der Absatz sogar gegenüber dem Vorjahr, als man mit Produktionsausfällen wegen der Naturkatastrophe in Japan kämpfte, nahezu halbiert. So zufrieden können Sie doch gar nicht sein?
Kerle: Doch, in Summe schon! Mazda Austria ist auf dem Weg, das heurige Jahr besser abzuschließen als das vorige Jahr. 2011 haben wir zirka 9.300 Autos verkauft, was einem Marktanteil von 2,73 Prozent entspricht. Und heuer sollten es mehr als 10.000 Einheiten werden, mit denen dann die Drei-Prozent-Marke überschritten wird.

AKB: Diese Steigerung wäre dann aber ausschließlich dem CX-5 zu verdanken.
Kerle: Natürlich. Wenn man Autos im letzten Modelljahr hat, kann man damit schwer erobern. Dafür gelingt es uns eben im SUV-Segment, neue Kunden zu gewinnen.

AKB: Wobei das Absatzpotenzial des CX-5 wegen der ausgelasteten Kapazitäten ja nicht annähernd ausgeschöpft werden kann. Haben Sie mit solchen Troubles bei der Verfügbarkeit von Beginn an gerechnet?
Kerle: Wir haben zwar immer gewusst, dass wir zu wenige CX-5 haben werden, hatten bis zuletzt aber auch die Hoffnung, dass wir mehr als jetzt bekommen. Die Problemstellung ist halt, dass der CX-5 weltweit fast zur gleichen Zeit eingeführt wurde. Jeder Kontinent will bedient werden, überall gibt’s extreme Wartezeiten, und die Produktion lässt sich nicht innerhalb von ein paar Wochen hochfahren.

„Innerhalb von sechs Wochen war der geplante Jahresbedarf verkauft“

AKB: Mazda wurde also vom eigenen Erfolg überrascht. Schlechte Marktanalyse?
Kerle: Ein derart enormer Erfolg war nicht vorsehbar. Dass unsere Handelspartner innerhalb von sechs Wochen den gesamten angenommenen Jahresbedarf verkaufen, war wirklich überraschend.

AKB: Angenommen, der CX-5 hätte nicht so eingeschlagen. Würden Sie dann Ihre, sag’ ich mal, „brave“ Verkaufspolitik trotzdem unbeirrt fortsetzen? Ich rede nochmals von der Absatzhilfe Kurzzulassung, die Sie ja anscheinend kategorisch ablehnen. Sind Sie päpstlicher als der Papst?
Kerle: Man kann ja Verkaufsförderung über zwei Schienen fahren. Entweder als Tages-Zulassung, in die der Importeur investiert, sodass der Händler den Neuwagen anmelden kann, um ihn zum Sonderpreis zu verkaufen. Oder man unterstützt den Handelspartner insofern, dass man ihm pro Auto ein gewisses Budget zur Verfügung stellt, wobei er dann weitgehend freie Hand hat. Sprich: Er muss das Auto nicht anmelden, kann aber trotzdem gute Preise machen. Denn: Bei einem Modell wie dem Mazda6, das in absehbarer Zeit abgelöst und deshalb sowieso zu Sonderpreisen offeriert wird, wäre es sinnlos, zusätzlich die Kosten einer Ab- und Anmeldung auf sich zu nehmen.

AKB: Also doch keine prinzipielle Ablehnung von Kurzzulassungen?
Kerle: Durchaus nicht. Derzeit aber kommen sie für uns nicht infrage. Wir setzen sie dann punktuell ein, wenn man zum Beispiel ein spezielles Modell in bestimmter Motorversion wegen schwacher Lagerdrehung forcieren will. Ich verurteile die massenhaften Tages-Anmeldungen als Verkaufsförderung auch gar nicht. Wohl aber, dass Tausende von Fahrzeugen dann irgendwo in Europa herumschwirren und den heimischen Werkstätten entzogen werden. Und dass damit ein Markt bei uns vorgegaukelt wird, den’s in der Realität überhaupt nicht gibt.

AKB: Bei dem Thema geht Ihnen offenbar „das Geimpfte auf“, wie der Wiener sagt.
Kerle: Schau’n Sie, ich weiß nicht, wie das bei anderen Marken ist, aber in der europäischen Mazda-Organisation ist es total verpönt, Autos in andere Länder zu verschieben. Schließlich sind wir alle Kollegen. Zumal das in meinen Augen auch reine Geldvernichtung wäre. Dagegen verschieben bestimmte Marken ihre Autos von Österreich zum Beispiel nach Spanien und Italien (dabei nennt Kerle off the record aber explizit keine Marke koreanischer Herkunft, Anm. d. Red.). Warum die Importeure dort diesem Treiben zuschauen, verstehe ich nicht. Vielleicht ist das Ganze auch gesteuert. Manche lassen ihre Neuwagen ja zweimal zu in Europa. Dann haben sie im Endeffekt mehr Autos verkauft als produziert. Und dann jubeln welche über vermeintliche Erfolge, weil sie nicht wissen, dass alles Lug und Trug ist.

AKB: Wie selbstständig oder „eigenmächtig“ können die heimischen Mazda-Händler denn in Sachen Kurzzulassung agieren? Oder ziehen alle an einem Strang, ohne dass einer aus der Reihe tanzt?
Kerle: Natürlich könnte man aus der Reihe tanzen. Aber wozu? Ohne Unterstützung durch Mazda Austria rechnet sich eine Tages-Zulassung nicht für den Händler. Und das ist gut so. Denn die Gefahr ist ja auch: Wenn man einmal damit beginnt, Kurzzulassungen intensiv zu betreiben, kommt man aus dieser Spirale so leicht nicht wieder heraus. Erst „rettet“ man einen Monat, dann den nächsten und so weiter. Das ist wie eine Droge!

AKB: Günther Kerle schaut also darauf, dass quasi niemand ins Drogenmilieu abgleitet. Dazu fällt mir eine Presse-Aussendung von Mazda Austria aus dem Jahr 2009 ein, wonach Mazda-Händler angeblich die besten Margen hätten – wenn ich mich recht erinnere.
Kerle: Nein, nein, da ging’s nicht um die Marge, sondern um die höhere Rendite. Auch ein Mazda-Händler hat keine größere Spanne als andere in der Branche. Wovon er aber sehr wohl profitiert, sind seine deutlich geringeren Vertriebskosten. Er hat eine sehr lange Freifinanzierungszeit, er braucht keine Lagerhaltung, außerdem werden bestellte Ersatzteile tags darauf in der Früh ohne Frachtkosten angeliefert und so weiter. Eine clevere Logistik spielt eben eine große Rolle, um für den Händler sozusagen die Kosten im Vorfeld auf Sparflamme zu halten.

AKB: Darf ich Ihnen das Resümee auf dem Silbertablett servieren? Trotz aller Widrigkeiten sind Österreichs Mazda-Händler zufriedene Händler. Denn auch wenn das Volumen nicht immer stimmt, die Erträge tun’s offenbar.
Kerle: Ja, so kann man das auch wirklich sagen. Jeden Handelspartner wird man natürlich nie zufrieden stellen können. Aber auch wenn wir frühere Stückzahlen nicht halten konnten, sind wir in Österreich immerhin nach wie die stärkste japanische Marke.

AKB: Da geht’s jedoch um einen eher marginalen Vorsprung gegenüber dem Verfolger.
Kerle: Trotzdem. Unsere Position belegt, dass unsere Vertriebspolitik okay ist. Ebenso wie der Umstand, dass wir unter allen europäischen Mazda-Importeuren den zweitbesten Marktanteil vorweisen können.

Mazdas schärfste Rivalen sind andere, „als allgemein vielleicht erwartet wird“

AKB: Nochmals zum Mitbewerb: In den letzten Jahren war eigentlich immer nur davon die Rede, dass die Südkoreaner den Japanern das Wasser abgegraben haben. Wo sehen Sie als Mazda-Manager denn Ihre schärfsten Rivalen?
Kerle: Nicht dort, wo es allgemein vielleicht erwartet wird. Wir verlieren kaum Kunden an koreanische oder andere japanische Hersteller. Ein Mazda6-Fahrer zum Beispiel, der die Marke wechselt, der kauft keinen Hyundai, Toyota oder Nissan, sondern einen Audi oder auch einen Volvo, also eher so genannte Nobelmarken. Das sehen wir anhand regelmäßiger Untersuchungen. Mazda ist nicht so eine typisch urjapanische Marke, wir haben uns schon vor vielen Jahren gewissermaßen europäisiert.

AKB: Also ist der Rückschluss, wonach der Erfolg der Koreaner vor allem zu Lasten der Japaner gegangen ist, Ihrer Meinung nach nicht korrekt?
Kerle: Schau’n Sie doch nach Deutschland. Dort leidet Volkswagen genauso unter den koreanischen Zuwächsen. Hyundai knabbert überall was weg. Vor allem auch bei Kunden, die ältere Modelle der etablierten Marken besitzen.

AKB: Kommen wir von den alten zu den jungen Modellen. Von den Mazda-Neuheiten, die in den Startlöchern stehen, wird uns ja der Sechser-Nachfolger zuerst beehren. Dessen Markteinführung…
Kerle: … wird im Jänner 2013 sein. Wobei sowohl Limousine – in der Designsprache des Takeri – als auch Sport Combi nahezu gleichzeitig kommen dürften. Und zwar ebenso wie beim CX-5 in Skyactiv-Technik und damit vielen Varianten wie etwa Diesel-Automatik-Kombination.

AKB: Wann ist der Nachfolger des vor Kurzem verjüngten Dreier zu erwarten?
Kerle: Nicht vor Ende 2013.

AKB: Und wann wird der aktuelle Zweier abgelöst?
Kerle: Damit ist nicht vor 2014 zu rechnen.

AKB: Apropos rechnen: Wie geht Mazda Austria jetzt marketingstrategisch vor, ohne sich selbst ins Knie zu schießen? Wird man das derzeitige Aushängeschild CX-5 werblich hochleben lassen? Oder wird man’s besser sein lassen, nachdem man die Nachfrage ohnehin nicht befriedigen kann?
Kerle: Gute Frage. Das Schlimmste wäre freilich, würde man so ein tolles Auto totschweigen – auch wenn man lange Lieferzeiten hat. Zumal der CX-5 ein wichtiger Imageträger für uns ist. Trotzdem werden wir keine riesigen Kampagnen für ihn fahren, sondern uns im Sommer auf Werbeaktivitäten für andere Modelle konzentrieren, die durch Sonderpreise, Eintauschstützung und ähnliches forciert werden. Diesbezüglich kommen noch im Juni Sondermodelle von Mazda2 und Mazda3 (siehe Foto-Galerie, Anm. d. Red.). Wobei die wichtigste Aktion, unsere Fahrspaß-Offensive, bereits Ende Mai gestartet ist.

AKB: Wie bedient Mazda Austria eigentlich die kleine, aber feine Pick-up-Klientel? Man hört und sieht nichts von allfälligen BT-50-Aktionen.
Kerle: Der ist ausverkauft. Ein neuer BT-50 wird demnächst nicht nach Österreich kommen.

AKB: Aha, der baugleiche Ford Ranger wird aber offensichtlich nicht so stiefmütterlich behandelt.
Kerle: Bei Mazda hängt das damit zusammen, dass die Kapazität in Thailand extrem niedrig ist. Außerdem ist das Werk ja aus bekannten Gründen monatelang stillgestanden. Jetzt fährt man die Produktion zwar wieder hoch, der Pick-up geht aber vordringlich in den Heimmarkt Japan und nach Australien. Europa muss sich hinten anstellen. Ford ist offenbar besser dran, weil weltweit höhere Stückzahlen produziert werden. (Nähere Infos zum neuen BT-50 siehe in der Foto-Galerie.)

AKB: Vom großen zum kleinen Mazda: Stellt man bei Ihnen Überlegungen an, auf das Hyundai-Onlineangebot i10 Click zu reagieren?
Kerle: Ich denke nicht. Aber sag’ niemals nie! Grundsätzlich glaube ich jedoch, dass solche Angebote eine Fehlentwicklung sind, weil sie nicht gut fürs Händlernetz sind. Sollte diese Aktion wirklich funktionieren, wäre es meiner Meinung nach eine Gefahr für den klassischen Autohandel. Aber ich glaube ohnehin nicht so recht daran.

AKB: Na ja, es gibt schon den einen oder anderen namhaften Mitbewerber, der sich mit der – zugegeben nicht neuen – Internet-Idee zumindest gedanklich beschäftigt hat. Aber nachdem es sowieso keine Mazda1 gibt…
Kerle (lacht): Genau. Aber im Ernst: Die Frage ist immer, wie man sich positionieren will. Können Sie sich vorstellen, einen neuen Audi per „Klick“ übers Internet zu kaufen?

AKB: Nicht wirklich. Aber sehen Sie Mazda in der gleichen Position wie Audi?
Kerle: Nein, das will ich damit nicht sagen. Es geht um die Stellung der Marke. Wollen wir uns selber so unter Druck setzen, um unbedingt der Billigste am Markt zu sein? Nein! Wir können und wollen auch nicht mit den Dumpingpreisen der Koreaner Schritt halten. Dessen ungeachtet, sind bisher solche Versuche immer gescheitert – bis hin zu diesem Lidl-Experiment.

AKB: Nicht gescheitert ist hoffentlich der neue Service „MyMazda App“. Viel versprechend angelaufen?
Pressesprecher Jo Deimel wirft ein: Super angelaufen! Bisher gibt’s 340 Downloads (Stand Mitte Juni, Anm. d. Red.)
Kerle: So eine Neuheit funktioniert freilich nur mit entsprechendem Engagement der Händler, von denen sie sehr positiv aufgenommen wurde. Und mit dem ersten Schwung kann man durchaus zufrieden sein.

„Ein reines Elektromobil ist für Otto Normalverbraucher ein Katastrophenauto“

AKB: So viel zum Engagement im kleinen elektronischen Maßstab. Und wie verfährt Mazda international mit dem Thema Elektro-Auto in Serie? Nach dem Motto „Abwarten und Tee trinken“?
Kerle: Meine Antwort dazu ist immer die gleiche: Ein Elektro-Auto zu bauen, ist das Einfachste auf der Welt! In Feldkirchen haben wir einen Händler, der schon einen Mazda2 mit Elektromotor gebaut hat. Und werkseitig haben praktisch serienreife E-Mazda2 ihren Probelauf längst absolviert. Mazda forscht ja auch in alle Richtungen. Stichwort Wasserstoff-Antrieb etc. Seit zwei Jahren sind auf Japans Straßen außerdem E-Mazda5 mit Range Extender unterwegs, der die Autos auf rund 500 Kilometer Reichweite treibt. Aber das Problem mit der Leistungsfähigkeit der Batterie bleibt ja trotzdem bestehen. Ein reines Elektromobil ist in unseren Breitengraden für Otto Normalverbraucher ein Katastrophenauto, weil man damit im Winter kaum mehr als 50 Kilometer weit kommt.

AKB: Das wissen ja alle, dass sich ein Elektro-Auto nur für bestimmte Einsatzzwecke eignet. Aber ebenso gibt es vereinzelt Händler, die sich darauf spezialisiert haben und damit auch ein Geschäft machen dürften.
Kerle: Schön und gut. Aber wenn alle Alternativ-Antriebe zusammen in Europa einen Marktanteil von 1,2 Prozent erreichen, ist das schon hoch gegriffen. Im Schnitt kann da jeder Händler nicht mal ein Auto verkaufen. Wie gesagt: Mazda verschließt sich den alternativen Entwicklungen ja nicht. Aber die richtige Strategie für den Markt sind solche Innovationen wie die Skyactiv-Technologie, die eindrucksvoll zeigt, welch enormes Potenzial zum Spritsparen im Verbrennungsmotor noch steckt.

AKB: Wie schaut’s neben dem Kundenbedürfnis Spritsparen mit dem Kundenbedürfnis Garantie-Erweiterung bei Mazda aus? Nicht gleich sieben Jahre wie bei Kia, aber vielleicht fünf wie bei Hyundai oder auch Toyota?
Kerle: Das Thema wird ja immer wieder diskutiert. Wobei die verlängerte Garantie mancher Mitbewerber bekanntlich keine hundertprozentige Werksgarantie ist. Und zwei Jahre dazukaufen können Neuwagen-Käufer bei uns auch. Aber das machen vielleicht sieben bis acht Prozent aller Mazda-Kunden, zumal die durchschnittliche Behaltedauer in Österreich nur vier Jahre beträgt.

AKB: Und an die Vorteile beim Wiederverkauf denken sie nicht, die Neuwagen-Kunden bei Mazda?
Kerle: Ja, das ist für viele aber auch das einzige Argument. Wobei die Erfahrung zeigt, dass es auch wie eine Seifenblase zerplatzen kann, wenn der Erstbesitzer nicht die üblichen Garantie-Bestimmungen beachtet. Worüber wir ohnehin oft unglücklich sind, wenn auf dem Gebrauchtwagen-Platz nebeneinander zwei vergleichbare Jungwagen stehen, von denen einer noch über Garantie verfügt, aber der andere nicht. Und je länger eine Garantie läuft, desto öfter kommt so etwas naturgemäß vor.

AKB: Und ich danke für das lange Gespräch, das ich unter Garantie veröffentlichen werde.

Website des Importeurs: www.mazda.at

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SPRÜCHE Nr. 29 „Das hätten die Mineralöl-Firmen längst von sich aus machen müssen. Ich kenne keinen Bäcker, der seine Semmelpreise 15-mal am Tag ändert, nur weil es auf den Agrarbörsen Kurs-Schwankungen für Getreide gibt.“

Reaktion von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner auf den Vorschlag von Jürgen Roth, Bundesobmann des Österr. Energiehandels, mit dem die Spritpreis-Regelung in ihrer jetzigen Form gekippt werden soll. Dies berichtet das Wirtschafts-Magazin trend in der Ausgabe 7/2012. Demnach sollen sich die Tankstellen-Preise ab 2013 nur noch innerhalb eines bestimmten Preisbandes bewegen, das sich am täglich berechneten, durchschnittlichen Raffinerie-Abgabepreis orientiert. Laut Roth wäre das „die maximale Transparenz, die Autofahrer immer wünschen“.

reinhold_mitterlehner Mitterlehner lässt über das Magazin trend ausrichten, dass an der jetzigen Verordnung nicht zu rütteln sei. Ab 28. Juni werden die Spritpreise neuerlich „eingefroren“ (Foto: Hans Ringhofer für das BMWFJ)

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DIESEL-DEBATTE STINKT ZUM HIMMEL

(23.6.2012) Jetzt wird’s wirklich absurd! Vor zehn Tagen hat die WHO eine Debatte über das Gesundheitsrisiko durch Dieselabgase losgetreten. Mittlerweile treiben Vorschläge, wie man dieses eindämmen könne, die seltsamsten Blüten. „Highlight“: Forscher an der australischen Queensland University of Technology wollen Verkehrsabgasen mehr Gestank verleihen, und zwar durch die Zugabe wie etwa Methanol oder Butanol. Begründung: Gegen Diesel (und auch Benzin) werde nur deshalb nichts unternommen, weil deren Endprodukte – Feinstaub, Kohlenmonoxid, Ozon etc. – geruchlos und unsichtbar seien… Welch vernebelte Gedanken.

Standard-Autor Rudolf Skarics bringt die Diesel-Debatte dagegen auf den Punkt. Er empfiehlt den „Erregungsakrobaten“, sich wieder zurückzuziehen: „Es geht nicht um zeitgemäße Diesel-Technologie. Denn die Abgase eines Dieselmotors mit Rußfilter enthalten weniger Partikelmasse als die eines Benziners.

diesel-debatte Von wegen Klappe zu. Australische Forscher wollen bewirken, dass Autoabgase zum Himmel stinken. Das würde Autofahrer nämlich motivieren, z.B. vor Drive-in-Restaurants den Motor abzustellen (Foto: Auto-Kaufberatung.at)

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HYUNDAI i20 RUNDUM BESSER

(20.6.2012) Drei Jahre nach seinem Debüt hat Hyundai dem quirligen i20 eine Frischzellen-Kur verpasst – wie gewohnt in Deutschland mit dem Fokus auf europäische Marktbedürfnisse. Schon in diesen Tagen erfolgt der Österreich-Start. Highlight ist der neu entwickelte 1,1-Liter-Dreizylinder-Diesel mit 75 PS, der als „Blue Drive“ mit Start-Stopp-System einen Top-Wert im Normzyklus liefert, indem er nur 93 g CO2/km emittiert. Dank Feinarbeit am Fahrwerk soll sich der i20 jetzt noch agiler bewegen lassen. Für mehr passive Sicherheit sorgen gezielte Verstärkungen an der Karosserie, die überdies optimal rostgeschützt sein soll. Durch umfassende Maßnahmen zur Geräuschdämmung wurden auch Vibrationen, verspricht Hyundai, drastisch reduziert.

Die rundum erfolgten Design-Änderungen beim i20 (inklusiver neuer Heckleuchten-Grafik) bewirkten einen Längen-Zuwachs um 55 mm. Damit kratzt der kleine Koreaner nun an der Vier-Meter-Marke. Aufgewertet wurde auch das Interieur – durch frische Sitzbezüge, Softtouch-Materialien beim Cockpit und eine neue Mittelkonsole. Trotzdem bleibt der attraktive Einstiegspreis von 9.990 Euro (nach Abzug der Hyundai-Jubiläumsprämie) erhalten, womit der heimische Importeur weiterhin auf Erfolgskurs fahren dürfte. Alle Preise des i20 und seine vielen neuen Optionen sowie die technischen Daten sieht man hier auf einen Blick.

Website des Importeurs: www.hyundai.at

hyundai_i20_2012 Mit dem hexagonalen Kühlergrill (samt neuen Scheinwerfern) zeigt sich der gründlich überarbeitete Hyundai i20 im typischen Marken-Look (Foto: Hyundai)

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Vollhybrid zum Kampfpreis: Green-Car für alle

Ein kleiner Schritt für Toyota, ein großer für Österreich. Jedenfalls auf dem Markt für Hybrid-Autos, der durch das neue preisgünstigste Modell bereichert wird: den Yaris Hybrid, der heute, am 18. Juni, seinen Start in der Alpenrepublik hat. Der Einstiegspreis von 17.580 Euro ist ebenso eine Kampfansage wie der tolle Normverbrauch von 3,5 l/100 km. Nicht nur an den Mitbewerber Honda Jazz Hybrid, sondern auch an die eigene Baureihe.

Toyota Yaris 1.5 VVT-i Hybrid (HSD) Lounge Ein Blick auf die Yaris-Preisliste (dazu auf der Toyota-Website runterscrollen) sagt viel, aber noch lange nicht alles. Denn ausstattungsbereinigt ist die Version mit dem Doppelherzen (sprich Benzin- plus Elektromotor) kaum oder gar nicht teurer als leistungsmäßig vergleichbare Yaris-Modelle, bei denen nur ein Benziner oder ein Selbstzünder seinen Dienst verrichtet.

Insofern hätte der Yaris Hybrid sogar das Zeug, sich viel öfter als 500-mal pro Jahr zu verkaufen (so viele Einheiten peilt Importeur Toyota Frey für 2013 an), wenn… Ja, wenn sich Herr und Frau Österreicher künftig auch öfter zu einer Probefahrt entschließen. Dann könnten sie nämlich feststellen, wie simpel der Umgang mit dem knapp vier Meter langen Saubermann ist.

In der Realität freilich dürften selbst bescheidene 500 Zulassungen im Jahr nur schwer umsetzbar sein. Zu skeptisch begegnet man in unseren Breitengraden nach wie vor der Hybrid-Technologie. Womit wir allerdings ziemlich einsam dastehen. Denn international schenkt man ihr großes Vertrauen: Vier Millionen Hybrid-Autos allein von Toyota verteilen sich heute über den Globus. Wobei der Prius, das Hybrid-Aushängeschild von Toyota, mittlerweile den dritten Rang unter den weltweit meistverkauften Autos einnimmt!

Trotzdem offeriert Toyota auch in Österreich eine immer größere Auswahl an Vollhybrid-Modellen: Mit dem neuen Yaris Hybrid (bzw. HSD, was für „Hybrid Synergy Drive“ steht), dem ebenfalls neuen Siebensitzer Prius+ und dem bald verfügbaren Prius Plug-in sowie dem etablierten Auris HSD und dem überarbeiteten Hybrid-Klassiker Prius hat man demnächst insgesamt fünf im Programm.

Die besten Erfolgsaussichten von diesen fünf Modellen hat natürlich der Yaris HSD – als erstes Vollhybrid-Auto in der verkaufsstarken, aber auch stark umkämpften Kleinwagen-Klasse (heißt im Fachjargon B-Segment). Der Honda Jazz Hybrid hingegen, als scheinbar direkter Konkurrent, setzt auf das so genannte Mildhybrid-System. Das hat zwar auch seinen Reiz und eine andere Leistungs-Charakteristik als der Yaris, vermag aber nicht, für rein elektrischen Vortrieb zu sorgen.

Der Yaris HSD schafft das immerhin zwei Kilometer weit. Mit vollen Akkus in einem Stück, sofern’s keine Steigung ist, versteht sich. Und weil sein optimaler Betriebsmodus aufs „urbane Umfeld“ abgestimmt wurde, so hat man uns bei Toyota erklärt, kann der 45 kW starke Elektro-Antrieb dem 75 PS starken Verbrennungs-Motor im gleitenden Stadtverkehr relativ oft eine Pause verordnen.

Das Sparpotenzial ist jedenfalls beeindruckend: Im gemischten Normbetrieb gönnt sich das knapp 1.100 kg schwere Auto mit einer Systemleistung von 100 PS lediglich 3,5 l/100 km, was einem CO2-Wert von 79 g/km entspricht. Nur das Topmodell mit VIP-Paket samt gewichtigem Panoramadach benötigt etwas mehr Sprit im Norm-Mix: 3,7 Liter (85 Gramm CO2/km). Mehr Infos dazu finden sich in den technischen Daten – bis hin zu den Fahrleistungen.

Noch ein Wort zu den Anschaffungskosten des Yaris 1.5 VVT-i HSD, die sich je nach Ausstattungslinie zwischen 17.580 und 19.740 Euro bewegen. Bitte nicht verwechseln: Wir reden nicht von Schnäppchen-, sondern von Kampfpreisen – eben wegen der Vollhybrid-Technik! Umgekehrt: Dass die Preise nicht höher gerieten, liegt auch in der nur einprozentigen NoVA begründet. Und selbst die hebt sich auf – dank des CO2- und NOx-Bonus’ von 600 Euro. Außerdem dabei: Toyotas Fünfjahres-Garantie.

Bevor wir in der Foto-Galerie unsere Fahreindrücke schildern, sprechen wir mit Heribert Binder, Marketingchef bei Toyota-Importeur Frey, noch über die reellen Absatz-Chancen des Yaris HSD in Österreich.

„Mit Hybrid im B-Segment haben wir den richtigen Weg eingeschlagen“

Auto-Kaufberatung.at: Herr Ingenieur, nachdem der Yaris als Repräsentant des beliebten B-Segments das bestverkaufte Toyota-Modell ist, geht die Firma Frey davon aus, dass er auch zum meistverkauften Hybrid-Modell avancieren wird?
Binder: Richtig!

AKB: Im Vorjahr war der kumulierte Marktanteil des Yaris mit 2,5 Prozent, was 1.800 verkauften Einheiten entsprach, relativ bescheiden. Ihr Pressesprecher Sebastian Obrecht hat das mit dem damaligen Modellwechsel begründet. Heuer wurden bis zum April schon 928 Yaris neu zugelassen. Auf welchem Level sollte sich der Marktanteil des Yaris wieder bewegen?
Binder: In den Anfangsjahren des Yaris, der damals auch zum „Auto des Jahres“ gekürt wurde (im Jahr 2000, Anm. d. Red.), verkauften wir jährlich 4.000 bis 4.500 Einheiten, das waren rund fünf Prozent Marktanteil. So gesehen haben wir hier noch etwas Potenzial, wobei natürlich auch der Mitbewerb in diesem Segment gewachsen ist. Jedenfalls haben wir mit dem ersten Hybrid-Antrieb in diesem Segment, der noch dazu erschwinglich ist, den richtigen Weg eingeschlagen. Auch aus dem Gesichtspunkt, dass der Anteil der Dieselmodelle wegen der aufwändigen Umsetzung der künftigen Euro-6-Abgasnorm…

AKB: … und nachdem die Weltgesundheits-Organisation den Diesel ernsthaft mit Asbest und Arsen vergleicht…
Binder (rollt die Augen): … mit Sicherheit abnehmen wird.

AKB: Zumindest in einem Segment, wo die Käufer schon heute den in der Anschaffung günstigeren Benziner bevorzugen, weil sie vorwiegend Kurzstrecken fahren und maximal 10.000 Kilometer jährlich zurücklegen.
Binder: Genauso ist es! Daher glaube ich, dass die ideale Hybrid-Positionierung sehr gut von Toyota erkannt worden ist. Und daher sind wir auch wirklich davon überzeugt, dass wir diesen Trend gut ausnützen können.

AKB: Bei der Präsentation des Yaris Hybrid wurde auch eine Aktion mit Drittel-Finanzierung des Kaufpreises angekündigt. Wann kommt die?
Binder: Sofort! Mit der Einführung des Yaris Hybrid startet auch diese Aktion mit null Verzinsung und null Gebühren.

AKB: Kann man die Zielgruppe für den Yaris Hybrid beschreiben?
Binder: Die geht quer durch alle Kundenschichten. Nach einem Ranking würde ich sagen, in erster Linie Menschen, die ökologisch denken, und in weiterer Folge jene, die sparsam unterwegs sein wollen und für die die Betriebskosten eine entscheidende Rolle spielen, zumal diese bei einem Hybrid-Auto nachweislich um 50 Prozent niedriger liegen als bei einem vergleichbaren Fahrzeug ohne Hybrid-Technik.

AKB: Nachweislich?
Binder: Nachweislich! Kupplung gibt’s keine, also kann auch keine verschleißen. Und auch der Bremsenverschleiß ist vernachlässigbar, weil das Hybrid-Auto ja elektrisch bremst und nur bei stärkerer Verzögerung die mechanische Bremse erforderlich ist.

AKB: Ein Effekt, der beim reinen Elektroauto freilich noch stärker zum Tragen kommt – je nach Fahrweise, versteht sich.
Binder: Ja, klar. Den Verbrauch kann ich natürlich auch bei einem Hybrid-Fahrzeug in die Höhe treiben, wenn ich mich einer aggressiven Fahrweise befleißige. Fahre ich aber ökologisch, kann ich den Verbrauch gegenüber jedem vergleichbaren Auto mit Standardtechnik unterbieten. Der Vollhybrid bietet das größte Einsparpotenzial.

AKB: Mit den Betriebskosten als feste Größe – oder Kleinheit, wenn Sie so wollen.
Binder: Dafür kann ich Ihnen auch einen Beweis aus der Praxis liefern: Der Prius ist in Wien ja auch als Green-Taxi unterwegs. Und der Betreiber jenes Unternehmens, in dem zahlreiche Prius seit eineinhalb Jahren im Einsatz sind, hat uns bestätigt, dass er mit unseren Vollhybrid-Autos seine Betriebskosten gegenüber den anderen Fahrzeugen um mehr als 50 Prozent gesenkt hat.

AKB: Nochmals zum Benzinverbrauch, den wir bei einer Probefahrt ja nicht objektiv messen können. Deshalb Hand aufs Herz: Was hat der Yaris Hybrid, mit dem Sie in jüngster Zeit unterwegs waren, tatsächlich in der Praxis verbraucht?
Binder: Rund 3,8 Liter, wobei ich hauptsächlich in der Stadt gefahren bin.

AKB: Aber nicht als Verkehrshindernis?
Binder: Nein, überhaupt nicht! Schon gar nicht bei Ampelstarts, weil ja prompt Drehmoment da ist beim Elektromotor. Und auch sonst bin ich mit dem Yaris im Verkehr flott mit geschwommen.

AKB: 3,8 Benzinliter klingen sehr gut, sind aber kein Fabelwert, der nicht auch – zumindest annähernd – mit einem hocheffizienten kleinen Diesel erzielbar wäre. Insofern fragt man sich, ob der Aufwand einer Hybrid-Technologie in der Kleinwagen-Klasse gerechtfertigt ist? Und vor allem, ob sich der Kaufpreis auch für Sparfüchse rechnet?
Binder: Allerdings! Der Yaris Hybrid ist ja primär für die Stadt gedacht, wo er seine Kostenvorteile zur Gänze ausspielt. Von den beispielhaften Abgaswerten ganz zu schweigen. Denn, wie gesagt, der typische Hybrid-Käufer wird vor allem vom ökologischen Gedanken getrieben.

AKB: Was Toyota Frey wiederum zu der optimistischen Annahme treibt, dass die Hybrid-Version im nächsten Jahr beim Yaris eine Absatzsteigerung um rund 500 Einheiten bewirkt?
Binder: Na ja, vielleicht nicht draufgesetzt auf das komplette Verkaufspotenzial der normalen Yaris-Modelle, sondern eben wegen der teuren Euro-6-Umsetzung auch auf Kosten der Diesel-Versionen. Nicht sofort, aber tendenziell. Denn noch ist Österreich ein Dieselland.

Stand: Juni 2012

Website des Importeurs: www.toyota.at

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HYUNDAI-REKORD IM DETAIL

(15.6.2012) So ein Absatzplus kann sich sehen lassen: Im Vormonat Mai avancierte Hyundai erstmals in 20 Jahren auf dem heimischen Markt zur zweitstärksten Marke! Konkret waren es 2.062 Neuzulassungen, die Hyundai Österreich auf Rang zwei katapultierten – und damit vor Opel und Ford einen Mai-Anteil von 6,4% sicherten. Kumuliert, also auf die ersten fünf Monate des Jahres bezogen, ergibt dies einen Marktanteil von 5,7%, was einer Steigerung bei den Neuwagen-Auslieferungen von satten 21% entspricht. Wer dabei spontan auch an einen neuen „Rekord“ von Tages- bzw. Kurz-Zulassungen denkt, wird von Hyundai-Pressesprecher Rasin Kamali eines Besseren belehrt: „Deren Anteil war gerade im Mai verhältnismäßig gering!“

Als Hyundai-Zulassungskaiser im bisherigen Jahr hat sich der i30 mit insgesamt 3.083 Einheiten erwiesen, wovon fast die Hälfte (1.482 Stück) aufs Vormodell entfällt, zumal die neue Kombi-Version ja noch in den Startlöchern steht. Im Mai freilich hat das neue Modell die Nase bereits deutlich vorn: mit 783 zu 181 Zulassungen. In Summe also 964 ausgelieferte i30 in einem Monat. Respektabel. Mit dieser Stückzahl bewegt sich der kompakte Koreaner annähernd auf VW-Polo-Niveau. Zur Abrundung noch die Hyundai-Zulassungen des kleinen i10: kumuliert 496, allein im Mai 101 Einheiten. Vom „Internet-Modell“ i10 Click, das seit April offeriert wird, sind bisher 28 Exemplare ausgeliefert worden. Allerdings wurden schon 82 Kaufverträge unterzeichnet.

Website des Importeurs: www.hyundai.at

hyundai_i30_cw Sobald der neue Kombi verfügbar ist, dürfte der Hyundai i30 einen weiteren Verkaufsschub erfahren (Foto: Hyundai)

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FORD B-MAX AB 16.800 EURO

(15.6.2012) In Österreich geht er im Herbst an den Start, bestellbar ist er ab sofort: Fords neuer Kompakt-Van B-Max offeriert zum Einstiegspreis von 16.800 Euro den 1.4-Benziner mit 90 PS in Kombination mit Ambiente-Ausstattung. Als günstigster Diesel wird der 1.5 TDCi Ambiente mit 75 PS um 19.650 Euro angeboten, der im Normzyklus 4,1 l/100 km verbraucht. Der Sparmeister unter den Selbstzündern ist jedoch der 95 PS starke 1.6 TDCi mit 4,0 l/100 km. Geringer Durst zeichnet auch die beiden EcoBoost-Benziner (Einliter-Dreizylinder) mit Start-Stopp-Automatik aus, die mit 120 und 100 PS (ab 19.750 Euro mit Trend-Ausstattung) zu haben sind. Wobei auch hier das stärkere Aggregat das sparsamste ist und sich im Norm-Mix mit 4,9 l/100 km begnügt.

Zu den Highlights des B-Max zählen Optionen wie das Kommunikations- und Entertainment-System SYNC (siehe N24-Beitrag) samt Notruf-System sowie das Sicherheitssystem Active City Stop, das bei geringem Tempo hilft, Auffahrunfälle zu vermeiden. Serienmäßig installiert ist die elektronisch geregelte Differenzialsperre Torque Vectoring Control, über die bereits der Ford Focus verfügt und die der Fahrdynamik zugute kommt.

Website des Importeurs: www.ford.at

ford_b-max Könnte im Kompaktvan-Segment ein „Türöffner“ für Ford werden: der neue B-Max mit seinem für enge Schrägpark-Lücken idealen Türkonzept (Foto: Ford)

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REDET SEAT NICHT KAPUTT!

(15.6.2012) In Österreich ist alles paletti: Seat erreichte im Vormonat mit 5,4% den höchsten Marktanteil, der im Mai jemals erzielt worden ist. 1.762 Neuzulassungen entsprechen außerdem einer Absatz-Steigerung von 1,2% gegenüber dem Mai 2011. International schaut’s für die spanische VW-Tochter weniger rosig aus: Während der VW-Konzern mit allen Marken in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ein weltweites Verkaufsplus von 8,4% eingefahren hat, muss Seat allein ein globales Minus von 11,9% verdauen. Doch mit „beruhigenden“ Wortspenden wie von VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh, wonach Seat die Krise schon überstehen werde und man eh nicht daran denke, die Marke zu schließen, dürfte man den Spaniern eher ein Bärendienst erweisen.

Die Hoffnungen bei Seat konzentrieren sich jetzt primär auf die Nachfolge-Modelle von León (Messe-Debüt Oktober 2012, später auch als Kombi) und Toledo (Markt-Debüt Anfang 2013). Abgewürgt wurde leider das ursprünglich angekündigte Seat-SUV, das auch Allmobil-Chef Wolfgang Wurm sehnlich erwartet hatte. Vielleicht, so heißt es aus dem Konzern, wird’s damit 2015 was. Womit man den Spaniern die Grundlage für einen „Phönix aus der Asche“-Effekt entzogen hat – siehe den Bombenerfolg von Mazdas CX-5 (wer heute hier zu Lande einen ordert, wird ihn erst 2013 bekommen). Und auch von einer speziellen Aktion für den Seat Mii, von der kürzlich noch die Rede war, hat man nichts mehr gehört…

Website des Importeurs: www.seat.at

seat_ibiza_2012 Mit dem aufgefrischten Ibiza hat Seat Österreich die Golden Card gezogen. Inklusive Vormodell gab’s heuer bereits 3.190 neue Zulassungen, das zweitbeste Ergebnis in der Marken-Geschichte (Foto: Seat)

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GÜNSTIGER SERVICE FÜR AUDI-OLDIES

(12.6.2012) Bereits ab Mitte Juni bieten Österreichs Audi-Werkstätten für alle mindestens acht Jahre alten Audi-Modelle die neuen Comeback-Pakete an. Damit fallen Reparaturen an Bremsklötzen, Bremsscheiben, am Radlager, Zahnriemen, an der Wasserpumpe, den Stoßdämpfern etc. weniger ins Gewicht. Die Original-Teile werden günstig und fachgerecht eingebaut. Preis-Beispiel: Der Einbau von Bremsklötzen und -scheiben kostet für einen A4 Bj. 1995 im Comeback-Paket ab 322 Euro statt ab 390 Euro, bei einem A4 Bj. 2002 nur ab 242 Euro statt ab 299 Euro.

Website des Importeurs: www.audi.at

audi_comeback-pakete Eigner älterer Audi-Modelle können ihr Auto jetzt preiswert von der Marken-Werkstatt instand setzen lassen (Bild: Audi)

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AUTO-ANMELDUNG TEURER

(12.6.2012) Alle Preise ziehen an, auch bei der Kfz-Zulassung. Mit 16. April wurde der Kostenersatz für die Zulassungsstellen um rund 8% auf 45 Euro angehoben, recherchierte das Verbraucher-Portal durchblicker.at. Hintergrund ist die gesetzlich vorgesehene Index-Anpassung. Erst im Juli 2011 wurde die staatliche Zulassungsgebühr von 110,40 auf 119,80 Euro erhöht. Inklusive aller Gebühren kostet die Zulassung nun 167,25 Euro und damit um gut 13 Euro mehr als vor einem Jahr. Was in Summe einer Gebühren-Erhöhung von knapp 9% entspricht. Neuen Autobesitzern raten die Portal-Betreiber, sich die Mehrkosten durch hartes Verhandeln und Angebots-Vergleiche vor Abschluss der Kfz-Versicherung wieder hereinzuholen. Aktuell könnte man bis zu 700 Euro jährlich sparen.

durchblicker_autoanmeldung Ob’s anderswo billiger ist? Auto-Anmelden ist in Österreich innerhalb eines Jahres um knapp neun Prozent teurer geworden (Foto: Auto-Kaufberatung.at)

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