Datum: 22. August 2012

US-Crashtest: Festgefahren beim Testverfahren

Für Aufregung und viel Diskussionsstoff sorgt ein neues Crashtest-Verfahren in den USA: Das Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) ließ Mittelklasse-Kandidaten von Premium-Marken mit nur 25-prozentiger Überlappung (Test-Standard 40 Prozent) gegen ein starres Hindernis krachen. Mit einem „blamablen Ergebnis“, so der deutsche Spiegel, für Audi und Mercedes. Man kann den Spieß allerdings auch umdrehen…

Small Overlap Crashtest Dem „Small Overlap“-Crashtest wurden in den USA mehrere Fahrzeuge unterzogen. Darunter auch der Audi A4 und die Mercedes-C-Klasse, die sich dem Volvo S60 als Testsieger geschlagen geben mussten. Doch die Experten-Meinungen über das neue Crash-Verfahren gehen fast diametral auseinander: Beim ADAC, schreibt Spiegel online, sei man vom schlechten Abschneiden deutscher Automarken nicht überrascht. Ähnliche Erkenntnisse habe der deutsche Automobil-Club bei jüngst durchgeführten Crash-Analysen gewonnen. Dabei wurde ein Unfall mit zwei Fahrzeugen simuliert, bei dem die Autos seitlich stark versetzt aufeinander prallten. Umfassende Ergebnisse darüber will der ADAC im September veröffentlichen.

Freilich: Beim US-Test mit nur 25-prozentiger Überlappung ließ man nicht Auto gegen Auto antreten, sondern jedes Fahrzeug knallte mit „standardisierten“ 64 km/h gegen eine starre, abgerundete Barriere. Eine Crash-Simulation, die Mercedes-Unfallforscher für unrealistisch erachten. Tatsächlich, so wurde selbst von der amerikanischen Unfall-Datenbank NASS erhoben, kommt es nur bei 0,06 Prozent derartiger Frontalunfälle zu erheblichen Verletzungen der Insassen.

Mit solchen Analysen kann man die Test-Ergebnisse aus den USA natürlich nicht einfach abhaken. Diese werde man, so die sinngemäßen Reaktionen von Mercedes-Benz und aus dem VW-Konzern, in der Fahrzeug-Entwicklung künftig stärker berücksichtigen.

Allerdings, so meint Auto-Kaufberatung.at, kann man den Sicherheitslevel eines Autos nicht plötzlich allein nach einzelnen Prüfverfahren ermessen. Betrachtet man sie isoliert, ergibt sich mitunter eine kuriose Bewertung. Um dies zu veranschaulichen, haben wir quer durch alle Fahrzeug-Segmente die EuroNCAP-Tests von 2010 bis heute herangezogen, uns die Ergebnisse beim Pfahl-Aufprall herausgepickt und das entsprechende Ranking erstellt.

Bei dieser Testmethode wird der seitliche Aufprall auf einen Baum oder Mast simuliert, indem das Auto mit 29 km/h gegen einen stabilen Pfahl geschleudert wird. Interessant ist dabei, wie sensationell gut zum Beispiel der MG6 aus China abgeschnitten hat. Daraus sollte man freilich ebenso wenig unzulässige Rückschlüsse ziehen wie auf die Ergebnisse beim Seiten-Aufprall, wo das Auto bei der Fahrertür mit 50 km/h gegen eine deformierbare Barriere kracht. Hier werden manche Test-Kandidaten ganz anders bewertet.

Doch wir wollen nicht verwirren. Im Folgenden also die isolierten Ergebnisse des seitlichen Pfahl-Aufpralls, bei dem nur drei Modelle die Bestnote 8,0 einheimsten. Und wo der von den US-Testern so gerühmte Volvo S60 (resp. V60) im unteren Drittel rangiert. Übrigens: Ein einziges Fahrzeug wurde bereits 2009 getestet – der Audi A4. Aus gegebenem Anlass wurde er in die Liste mit aufgenommen.

8,0: Chevrolet Volt (bauähnlich mit Opel Ampera), Test 2011, 5 Sterne
8,0: Hyundai Veloster, Test 2011, 5 Sterne
8,0: Mazda CX-5, Test 2012, 5 Sterne
7,9: Honda CR-Z, Test 2010, 5 Sterne
7,9: Lancia Voyager, Test 2011, 4 Sterne
7,9: Range Rover Evoque, Test 2011, 5 Sterne
7,8: Chevrolet Aveo (bauähnlich mit Opel Corsa), Test 2011, 5 Sterne
7,8: VW Golf Cabrio, Test 2011, 5 Sterne
7,7: Audi A4, Test 2009 (!), 5 Sterne
7,7: Ford Ranger, Test 2012, 5 Sterne
7,7: Mercedes B-Klasse, Test 2011, 5 Sterne
7,7: Mercedes M-Klasse, Test 2012, 5 Sterne
7,6: Hyundai i40 Kombi, Test 2011, 5 Sterne
7,6: VW Beetle, Test 2011, 5 Sterne
7,5: Audi A1, Test 2010, 5 Sterne
7,5: Seat Alhambra (baugleich mit VW Sharan), Test 2010, 5 Sterne
7,5: VW Sharan (baugleich mit Seat Alhambra), Test 2010, 5 Sterne
7,4: BMW 3er, Test 2012, 5 Sterne
7,4: BMW 5er, Test 2010, 5 Sterne
7,4: Ford Grand C-Max, Test 2010, 5 Sterne
7,4: Honda Civic, Test 2012, 5 Sterne
7,4: Kia Rio, Test 2011, 5 Sterne
7,4: Mercedes C-Klasse Coupé, Test 2011, 5 Sterne
7,4: MG6 (aus China!), Test 2011, 4 Sterne
7,4: Nissan Juke, Test 2011, 5 Sterne
7,3: Audi Q3, Test 2011, 5 Sterne
7,3: Mercedes GLK, Test 2010, 5 Sterne
7,3: Opel Zafira Tourer, Test 2011, 5 Sterne
7,3: Seat Mii (baugleich mit Skoda Citigo und VW up!), Test 2011, 5 Sterne
7,3: Skoda Citigo (baugleich mit Seat Mii und VW up!), Test 2011, 5 Sterne
7,3: Suzuki Swift, Test 2010, 5 Sterne
7,3: VW Passat, Test 2010, 5 Sterne
7,3: VW up! (baugleich mit Seat Mii und Skoda Citigo), Test 2011, 5 Sterne
7,2: Ford Focus, Test 2012, 5 Sterne
7,2: Chevrolet Orlando (bauähnlich mit Opel Zafira), Test 2011, 5 Sterne
7,2: Hyundai ix20 (bauähnlich mit Kia Venga), Test 2011, 5 Sterne
7,2: Opel Astra GTC, Test 2011, 5 Sterne
7,1: Ford C-Max, Test 2010, 5 Sterne
7,1: Jeep Grand Cherokee, Test 2011, 4 Sterne
7,1: Lexus CT 200h, Test 2011, 5 Sterne
7,1: VW Jetta, Test 2011, 5 Sterne
7,0: Audi A6, Test 2011, 5 Sterne
7,0: Chevrolet Malibu (bauähnlich mit Opel Isignia), Test 2011, 5 Sterne
7,0: Citroën DS4, Test 2011, 5 Sterne
7,0: Kia Sportage, Test 2010, 5 Sterne
7,0: Peugeot 208, Test 2012, 5 Sterne
6,9: BMW X1, Test 2012, 5 Sterne
6,9: Mini Countryman, Test 2010, 5 Sterne
6,9: Peugeot 508, Test 2011, 5 Sterne
6,9: Volvo V60, Test 2012, 5 Sterne
6,9: Nissan Cube, Test 2010, 4 Sterne
6,8: Toyota Verso, Test 2010, 5 Sterne
6,7: Mercedes E-Klasse, Test 2010, 5 Sterne
6,6: Chevrolet Captiva (bauähnlich mit Opel Antara), Test 2011, 5 Sterne
6,6: Citroën DS5, Test 2011, 5 Sterne
6,6: Fiat Freemont, Test 2011, 5 Sterne
6,6: Hyundai ix35, Test 2010, 5 Sterne
6,5: BMW 1er, Test 2012, 5 Sterne
6,5: Citroën C4, Test 2010, 5 Sterne
6,5: Opel Meriva, Test 2010, 5 Sterne
6,5: Seat Exeo (basiert auf Audi A4 B7), Test 2010, 4 Sterne
6,4: BMW X3, Test 2011, 5 Sterne
6,4: Kia Picanto (bauähnlich mit Hyundai i10), Test 2011, 4 Sterne
6,4: Subaru XV, Test 2012, 5 Sterne
6,2: Toyota Yaris, Test 2011, 5 Sterne
6,0: Dacia Duster, Test 2011, 3 Sterne
6,0: Mitsubishi ASX (baugl. mit Citroën C4 Aircross/Peugeot 4008), Test 2011, 5 Sterne
6,0: VW Amarok, Test 2010, 4 Sterne
5,9: Fiat Panda, Test 2011, 4 Sterne
5,9: Hyundai i30, Test 2012, 5 Sterne
5,8: Mazda CX-7, Test 2010, 4 Sterne
5,6: Jaguar XF, Test 2011, 4 Sterne

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NEUER CLIO AB 12.800 EURO

(21.08.2012) Große Erwartungen setzt Renault in den völlig neu entwickelten Clio der vierten Generation, die Mitte Oktober zu Österreichs Händlern rollt und von uns schon vorgestellt wurde. Zu den Highlights gehört das ab Frühjahr 2013 erhältliche Online-Multimedia-System – eine Option, die so ziemlich alle Stückerln spielt. Im Gegensatz zum drei- wie fünftürig lieferbaren Vormodell, das jetzt besonders günstig offeriert wird, verfügt der Nachfolger ausschließlich über fünf Pforten. Damit geht auch der Einstiegstarif von 12.800 Euro für den 75-PS-Benziner in Tonic-Ausstattung mehr als in Ordnung. Schließlich liegt der Listenpreis für die vergleichbare Version des Vorgängers um 50 Euro darüber. Das Start-Schnäppchen beim Newcomer heißt aber eindeutig First Edition: Fein ausgestattet und mit einem Preisvorteil von 400 Euro wird es diese Sondermodelle des Clio IV nur für ganz kurze Zeit geben.

Website des Importeurs: www.renault.at

renault_clio_2012 Clio, der vierte: Der kleine Franzose hat nicht nur ein gewinnendes Äußeres, sondern zeichnet sich auch durch extrem sparsame Motoren und tolle Infotainment-Systeme aus (Foto: Renault)

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NEUER AURIS „TIEFER GELEGT“

(21.8.2012) Bei Toyota ist bekanntlich nichts unmöglich. Auch nicht, dass die nächste Auris-Generation um beachtliche 55 mm niedriger daherkommt als die vorige. Wodurch sich zwar die Aerodynamik verbessert, was den Verbrauch günstig beeinflusst. Aber beeinträchtigt das nicht die Sitzergonomie? Die konnte trotzdem optimiert werden, verspricht Toyota. Außerdem hat der Knieraum im Fond um 20 mm zugelegt – bei unverändertem Radstand. Doch von Stoßfänger zu Stoßfänger ist der Auris um 30 mm gewachsen, wobei der Laderaum sogar um 90 mm länger wurde. Das Grund-Volumen hat davon jedoch kaum profitiert: Es wuchs von 354 auf 360 Liter. Allerdings auch im Hybrid-Modell, das sich bisher mit 279 Litern begnügen musste! Denn im Newcomer sind die Batterien raumökonomisch unter der Rückbank platziert.

Neben einem neuen G’schau im „Keen Look“-Design bietet der Auris II weitere handfeste Verbesserungen: ein deutlich aufgewertetes Interieur (Soft-Touch-Materialien, dunkles Chrom etc.), eine um 10% steifere und bis zu 40 kg leichtere Karosserie sowie eine ausgewogener abgestimmte Federung, die dem Fahrkomfort ebenso zugute kommen soll wie dem Fahrverhalten (auch dank des niedrigeren Schwerpunkts). Motorisch bleibt es bei bewährter Kost: Es gibt zwei Diesel und zwei Benziner (90 bis 132 PS) sowie den Hybrid-Antrieb mit einer Systemleistung von 136 PS. Nach der Premiere in Paris wird der neue Auris auch auf der Vienna Autoshow 2013 präsentiert.

Website des Importeurs: www.toyota.at

toyota_auris_2013 Dem Trend entsprechend dürfte sich ein Drittel der Auris-Käufer fürs Hybrid-Modell entscheiden, zumal das neue einen um 81 Liter größeren Kofferraum hat. Apropos: Das optionale Sonnendach ist das größte in der Kompakt-Klasse (Foto: Toyota)

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KIA SORENTO OPTIMIERT UND VEREDELT

(20.8.2012) Optisch behutsam, technisch aber tief greifend hat Kia sein Top-SUV Sorento überarbeitet, das in zweiter Generation erst vor drei Jahren eingeführt wurde. Äußere Kennzeichen des aufgefrischten Modells sind Modifikationen bei den Stoßfängern, dem Kühlergrill sowie den Nebel- und den Haupt-Scheinwerfern (integriertes LED-Tagfahrlicht), weiters eine veränderte Heckklappe und neue LED-Heckleuchten. Mit dem höherwertigen Interieur, mehr Komfort (bequemerer Zustieg durch abgesenkten Kabinenboden, größere Beinfreiheit im Fond), speziellen Optionen (z.B. Panoramadach mit E-Rollo, Klima für die dritte Sitzreihe), dem Angebot diverser Assistenz-Systeme und einer besseren Geräusch-Dämmung will man auch Premium-Ansprüche erfüllen.

Mehr erwarten darf man sich außerdem in Sachen Crash-Sicherheit und Straßenlage – dank eines auf 25% erhöhten Anteils von ultra-hochfestem Stahl in der um 18% steiferen Karosserie sowie etlichen Modifikationen am Fahrwerk. Darüber hinaus wurde die Lenkung direkter ausgelegt, die auch mit variabler Servokraft verfügbar ist. Zur Wahl stehen beim Sorento künftig zwei Diesel mit 150 und 197 PS sowie ein Benziner mit 192 PS, dessen Effizienz ebenso wie beim stärkeren Selbstzünder gesteigert wurde. So beträgt der CO2-Normwert des Top-Diesels 153 g/km. Im Oktober sollen die ersten Fahrzeuge bei Österreichs Kia-Händlern einlangen.

Website des Importeurs: www.kia.at

kia_sorento_2012 Nach wie vor wird der Sorento nicht nur mit Allrad-, sondern auch Front-Antrieb offeriert. Dass der veredelte Koreaner nicht nur fürs Gelände gedacht ist, zeigt sich auch an den optionalen 19-Zoll-Alus mit polierter Oberfläche (Foto: Kia)

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HYUNDAI i30 KOMBI LIEFERBAR

(20.8.2012) Zum Einstiegspreis von g’schmackigen 15.990 Euro (nach Abzug der 1.000-Euro-Jubiläumsprämie) steht jetzt auch die geräumige Kombi-Version des neuen Hyundai i30 parat, die Auto-Kaufberatung.at bereits im Februar vorgestellt hat. Damit dürfte das beliebte Kompakt-Modell seine Führungsrolle im Hyundai-Programm noch weiter ausbauen, zumal sich der Importeur innerhalb der i30-Palette für den Kombi einen Verkaufsanteil von rund 30% erwartet. Technisch gibt’s keine Unterschiede. Sowohl Benzin- als auch Diesel-Motoren sind von der Fließheck-Version übernommen. Mit einem ebenso hohen Level kann man in Sachen Serien-Ausstattung und Sicherheit rechnen.

Website des Importeurs: www.hyundai.at

hyundai_i30_kombi_2012 Fescher Familienfreund: Der neue i30 Kombi wird bald zum heimischen Straßenbild gehören. Wer trotz des günstigen Preises noch mehr sparen will: Es gibt noch Restbestände vom Vormodell (Foto: Hyundai)

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„ZARTER“ RANGE ROVER

(16.8.2012) Kurz vorm Pariser Auto-Salon wird man alle Daten zum neuen Range Rover preisgeben. Was man schon im Voraus verrät: Als weltweit erstes SUV mit einem komplett aus Aluminium gefertigten Monocoque wird der noble Briten-Offroader um bis zu 420 Kilo leichter sein als das Vormodell! Anders gesagt: Die Gewichts-Einsparung der Alu-Karosse beträgt gegenüber der Stahl-Karosse satte 39%, was sich natürlich auch auf Sprit-Verbrauch, Handling (zumal das Fahrwerk völlig überarbeitet wurde) und Fahrleistungen positiv auswirken wird.

Nicht das einzige „Zarte“ am ehemaligen Schwergewichtler: Auch die Designer bewiesen Feingefühl und bewahrten damit den unverkennbaren Auftritt des Range Rover. Maßstäbe setzen will man außerdem in Sachen Geräusch-Dämmung (laminierte Verglasung) und Fahrkomfort, wozu auch 118 mm mehr Beinfreiheit für die Fond-Insassen beitragen. Gegen Aufpreis können sich diese auf zwei „Executive Class“-Einzelsitzen räkeln. Ebenfalls optional: die elektrische Betätigung des oberen und unteren Heckklappen-Teils. Der Marktstart des neuen Top-Rangie ist für Anfang 2013 geplant.

Website des Importeurs: www.landrover.at

range_rover_vierte_generation Auch in der vierten Generation ein echter Range Rover – aber dynamischer als je zuvor. Für den Newcomer stehen V8-Benziner sowie TDV6- und SDV8-Diesel zur Wahl (Foto: Land Rover)

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RETTUNGSGASSE: SCHNAUZE HALTEN!

(11.8.2012) Österreich ist um ein Polit-Spektakel „reicher“. Und wie üblich hat sich die Aufregung darüber erst mit Verzögerung entzündet. So hat die Tageszeitung Kurier dieser Tage aufgedeckt, worüber Auto-Kaufberatung.at schon vor mehr als acht Monaten berichtete: dass der frühere ÖAMTC-Verkehrschef Willy Matzke (siehe auch erstes Bild auf Google.at) harsche Kritik an der Rettungsgasse übt – nicht nur an deren Sinn, sondern auch an deren politischer Durchsetzung. Welche Art von Zensur Auto-Kaufberatung.at nach Veröffentlichung dieses Beitrags widerfahren ist, soll hier nicht weiter erörtert werden. Uns war ohnehin bald klar, wer dabei die Strippen zog, nachdem man uns nahe legte, „in dieser Diskussion nicht einseitig Stellung zu beziehen“…

rettungsgasse_kurier In seiner gestrigen Ausgabe beruft sich der Kurier auf jenen Mann, der für seine Aussagen zum Thema Rettungsgasse „ordentlich eine auf den Deckel bekommen hat“ (Willy Matzke am 30.11.2011 gegenüber Auto-Kaufberatung.at)

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JUGEND: AUTO? NEIN DANKE!

(6.8.2012) Nur noch 60% der 17- bis 19-jährigen US-Amerikaner besitzen heute einen Führerschein, vor 30 Jahren waren es noch 80%. Dagegen nahm der Anteil der Führerschein-Inhaber bei der 50plus-Generation zu. Bei den Über-70-Jährigen explodierte er regelrecht von 54 auf fast 80%! Das besagt eine Studie der University of Michigan. Und mit diesem Trend stehen die Amis nicht alleine da. Denn: „Bei Europas Jugend gibt es dieselbe Entwicklung“, bestätigt Ulrich Reinhardt, Leiter der deutschen Stiftung für Zukunftsfragen, gegenüber der Nachrichten-Agentur pressetext.

Den Grund dafür sieht Reinhardt primär in den Kosten: „Der Führerschein ist heute teuer, daher sind die Chancen geringer, mit 18 bereits ein Auto zu besitzen.“ Steigerungen der Ausgaben für Autos gebe es derzeit nur noch bei der wohlhabenden älteren Generation. Dass die Autobranche mit diesem Status quo nicht so recht umgehen kann, ist leider ein Faktum. Auch AutoBild-Chefredakteur Bernd Wieland hat in der jüngsten Ausgabe des deutschen Fachblatts darüber sinniert, wie Autohersteller ticken: „Als kaufkräftige Kundschaft sind ältere Autofahrer zwar willkommen, aber nach außen gibt man sich lieber jung und dynamisch.“

auslaufmodell Auslaufmodell: Junge Leute verzichten zunehmend auf den Erwerb des Führerscheins. Dagegen haben sich die Senioren als die mit Abstand wichtigste Klientel für die Auto-Industrie etabliert (Foto: Auto-Kaufberatung.at)

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Bewährungsprobe des ersten E-Lkw: Nr. 1 lebt!

Mit dem 44 kW starken Kangoo Z.E. offeriert Renault seit Jahresbeginn den ersten Serien-Transporter mit reinem Elektro-Antrieb. Und Nummer 1 lebt! Obwohl sie sich akustisch nicht bemerkbar macht. Ein Fahr-Erlebnis der anderen Art. Übrigens auch fürs Geldbörsel. Denn die Betriebskosten des kompakten E-Transporters machen sich ebenfalls kaum bemerkbar. Vor allem dann, wenn sowohl Strompreis als auch Jahreszeit „passen“.

Renault Kangoo Z.E. Kastenwagen Elektro-Autos bieten viel Diskussionsstoff: Angefangen von der grundsätzlichen Überlegung, wann sich deren wenig umweltfreundliche Produktion – bei der Herstellung eines E-Mobils entsteht weitaus mehr CO2 als bei der eines konventionell betriebenen Fahrzeugs – im Laufe ihres CO2-freien Daseins kompensiert. Wobei natürlich auch die Lebensdauer der Batterie sowie die Stromherkunft eine maßgebliche Rolle spielen. Bis zur alltäglichen Frage, wo, wie und wann man den Strom möglichst preisgünstig beziehen kann. Was derzeit besonders aktuell ist, weil die Arbeiterkammer den Strom-Lieferanten vorwirft, dass diese günstigere Großhandels-Preise nicht weitergeben würden. Österreichs Autofahrer dürfte dabei ein Déjà-vu befallen. Schließlich kennt man dieses Verhalten schon von den Ölmultis zur Genüge.

Datenblatt
Motor Elektro-Synchronmotor
Leistung 44 kW (60 PS) bei 12.000/min
Spitze 130 km/h
Test-Reichweite 119 km
Norm-Reichweite 170 km
L/B/H 4.213/1.829/1.805 mm
Leergewicht 1.501 kg
Nutzlast 625 kg
Gesamtgewicht 2.126 kg
Preis netto EUR 20.000,- (Batterie-Miete und Förderung siehe im Bericht)
Stand: August 2012

Drei Fakten zu Gunsten des E-Autos sind jedenfalls unumstößlich. Erstens: Entgegen mancher Schreckensmeldung aus der jüngeren Zeit setzt man sich keiner latenten Brandgefahr aus. Sofern man nicht mit einem E-Vehikel Marke „Eigenbau“ unterwegs ist, versteht sich. Oder womöglich (es gibt nichts, was es nicht gibt) mit einem „bombensicheren“ Direkt-Import aus China. Und sofern man sich im Umgang mit einem modernen E-Auto nicht patschert anstellt, sondern alle Warnhinweise beherzigt, was zum Beispiel den Ladevorgang betrifft. Dazu bedarf es freilich eines kurzen Studiums der „hoch spannenden“ Betriebsanleitung. So viel Zeit muss sein!

Zweitens: Für verkehrsreiche Ballungsräume ist jedes E-Fahrzeug im Tausch gegen ein Auto mit Verbrennungs-Motor eine regelrechte Wohltat! Völlig egal, ob das E-Fahrzeug mit Strom aus einem „bösen“ Kern- oder „braven“ Wind-Kraftwerk gespeist wird. Allein die lokale Emissionsfreiheit ist schon ein Schritt in die richtige Richtung. Zumindest mit Blick auf solche urbanen Bereiche, in denen Anwohner das ganze Jahr über praktisch hinter verschlossenen Fenstern leben müssen.

Und drittens muss die geringe Reichweite von E-Autos kein einzementiertes Kaufhindernis sein. Zumal in ganz Europa 87 Prozent aller Strecken, die mit dem Auto pro Tag zurückgelegt werden, nicht länger als 60 Kilometer sind. Das ist natürlich nur der statistisch erhobene Durchschnitt. Aber: Wer im gewerblichen Einsatz täglich definitiv nicht mehr als 100 Kilometer weit fährt, der ist schon ein potenzieller Kandidat für unser Testexemplar, den zweisitzigen Renault Kangoo Z.E. (steht für Zero Emission) mit einem Ladevolumen von 3.000 Litern. Zumal dessen Grundpreis von netto 20.000 Euro im E-Auto-Segment eine echte Ansage ist.

Halb so teuer wie üblich – die Faustformel für den Betrieb eines E-Autos

Keine Ansage ist dagegen die Infrastruktur an Ladestationen – auch wenn sie sich hier zu Lande zusehends verdichten. Ist die Akku- bzw. Batterie-Aufladung weder im eigenen Betrieb noch daheim zu bewerkstelligen, dann sollte sie zumindest im näheren Umfeld erfolgen, sonst wird die Angelegenheit mühsam. Außerdem kann das Stromzapfen im Extremfall elf Stunden beanspruchen. Nämlich dann, wenn der Antriebsakku praktisch leer ist und an einer Haushalts-Steckdose aufgeladen wird – statt an einer Ladestation mit mehr Power. Planung und etwas Organisationstalent sind also gefragt.

Stellt sich die Frage, wie hoch die „Tankkosten“ sind, die man für ein Elektro-Auto veranschlagen muss. Einfach gesagt: höchstens halb so hoch wie bei einem vergleichbaren Modell mit Verbrennungs-Motor. Bei einem Stadt-Lieferwagen wie dem Kangoo Z.E. findet man jedenfalls locker mit rund vier Euro auf 100 Kilometer das Auslangen. Und selbst das sei schon überaus großzügig bemessen, versichert Fritz Vogel, Geschäftsführer von Everynear und ausgewiesener Experte in Sachen E-Mobilität.

Natürlich hängt auch beim E-Auto der Verbrauch entscheidend von der Fahrweise ab. Doch die beiden variabelsten Kostenfaktoren heißen Jahreszeit und Strompreis. Die Jahreszeit deshalb, weil Energiefresser wie Klima-Anlage (gibt’s im Kangoo Z.E. zum Aufpreis von netto 820 Euro) oder Heizung bei hoher Leistung deutlich an der Reichweite knabbern. Wobei der ebenfalls optionale Diesel-Zuheizer (kostet netto 590 Euro) die Situation im Winter merklich entschärft.

Und beim Strompreis kommt’s auf die Flexibilität des E-Auto-Eigners an: Bei „gemütlicher“ Nacht- statt eiliger Tagesladung bewegt sich der aktuelle Tarif auf einem Level von 15 bis 20 Cent pro kWh. Da die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie 22 kWh beträgt, schlägt eine volle Akku-Ladung mit 3,30 bis 4,40 Euro zu Buche. Besteht die Möglichkeit, den Bedarf an Strom zu jener Zeit zu decken, in der er vom Energieversorger am günstigsten zur Verfügung gestellt wird, kann der Preis noch etwas niedriger ausfallen.

Der Idealzustand für Hausbesitzer, meint der Techniker Vogel, sei freilich eine Photovoltaik-Anlage: „Die kann man heute schon mit rund 10.000 Euro errichten, wodurch in sechs von zwölf Monaten der Strombedarf des E-Fahrzeugs und von anderem mehr gedeckt werden kann.“

„Eine Million Kilometer“ – der unerschütterliche Glaube des Everynear-Chefs

Ein klares Plus beim E-Auto ist dessen Wartungsarmut. Dank der weitaus geringeren Anzahl beweglicher Teile liegen die Servicekosten „um rund 20 bis 25 Prozent unter denen eines vergleichbaren Modells mit Verbrennungs-Motor“, erklärt Renault-Pressechefin Dorit Haider. Was laut Vogel mit ein Grund für die Zukunftsangst der Autobranche vor der E-Mobilität sei. Man befürchte, „dass die Wartungskosten und damit die Umsätze in diesem Bereich massiv sinken werden“.

Und als glühender E-Auto-Verfechter legt der Everynear-Chef noch ein ordentliches Schäuferl nach: „Der Elektro-Motor erzielt ohne Probleme eine Million Kilometer!“ So gesehen nimmt sich Renaults Garantie für den E-Antrieb geradezu bescheiden aus: Fünf Jahre werden gewährt, ab dem dritten Jahr bis zu einer Laufleistung von 100.000 km. Auf maximal 180.000 km kann die Garantie gegen klingende Münze erweitert werden.

Die derzeit größte Unwägbarkeit beim E-Auto – die Lebensdauer der Akkus – hat Renault bekanntlich mit der Batterie-Miete umgangen. Diese beträgt je nach Vertragsdauer (zwölf bis 36 Monate) und jährlicher Fahrleistung (10.000 bis 30.000 km) zwischen 72 und 145 Euro monatlich. Ein Makel auf der schönen Betriebskosten-Abrechnung? Nicht wirklich. Denn schließlich erspart man sich die Kosten für Wartung oder gar Austausch, falls die Batterie ihren Geist aufgibt. Der Mietvertrag gewährleistet eine jederzeit funktionsfähige Batterie.

Natürlich können auch die Renault-Kalkulatoren nicht zaubern. Manches Unentbehrliche gibt es nur optional: Die Kosten eines Beifahrer- und eines Seiten-Airbags auf der Fahrerseite (jeweils netto 200 Euro), eines Ladekabels für einfache Haushalts-Steckdosen (netto 400 Euro), eines in der Höhe verstellbaren Fahrersitzes (netto 80 Euro) oder auch seitlich im Laderaum angebrachter Verzurr-Ösen (netto 50 Euro) sowie der zuvor erwähnten Goodies Klima-Anlage und Diesel-Zuheizer müssen auf den reizvollen Anschaffungspreis draufgeschlagen werden. Mehr dazu sowie die technischen Daten findet man auf der Preisliste für alle Kangoo Z.E.-Varianten, die durchwegs (auch der Fünfsitzer) zum Vorsteuer-Abzug berechtigt sind.

Was sich nicht dort findet, sind die verschiedenen Förderzuckerln für heimische E-Auto-Käufer (allerdings nur für juristische Personen wie Unternehmer etc.). Bundesweit werden sie mit 2.500 Euro oder sogar mit 5.000 Euro geködert, sofern sie sich zum Bezug von Ökostrom verpflichten. Wodurch sich der Kangoo Z.E.-Einstiegspreis auf g’schmackige 15.000 Euro netto reduziert. Wie es mit Förderungen in den Ländern aussieht, erfährt man z.B. auf der Website des ÖAMTC.

Das Fahr-Erlebnis mit dem Renault Kangoo Z.E. – anders als gewohnt

Eine Gemeinsamkeit gibt es doch bei Fahrzeugen mit Verbrennungs- und Elektro-Motor: die Norm-Angaben der Hersteller zu Verbrauch resp. Reichweite. Mit der Praxis haben diese meist wenig zu tun. So auch die Reichweite von 170 Kilometern, die Renault für den Kangoo Z.E. offiziell angibt. In früheren Presse-Aussendungen ist sogar von optimistischen 200 Kilometern die Rede. Die dürfte aber nicht mal ein Fahrkünstler wie der im Dienste des VW-Konzerns stehende Spritspar-Weltmeister Gerhard Plattner erzielen.

Das Display im Testexemplar hat jedenfalls nach keinem Ladevorgang mehr als 119 Kilometer maximale Reichweite angezeigt. Womit sich uns natürlich die Frage aufgedrängt hat, ob man auch tatsächlich so weit kommt mit dem Kangoo Z.E. An einem lauen Sommertag haben wir’s ohne Klima-Anlage ausprobiert und sind aus dem Westen Wiens zum Zielort Payerbach a.d. Rax aufgebrochen.

Auf der A2 belegten wir mit 90 bis 100 km/h die rechte Spur. Trotzdem hatten wir nicht den Eindruck zu „zuckeln“. Im Gegenteil: Man gleitet fast lautlos dahin und fühlt sich vom restlichen Verkehr wie entkoppelt – beobachtet ihn, als würde man im Abteil eines nebenher fahrenden Zuges sitzen statt in einem Elektro-Fronttriebler.

Nach 90 Kilometern hatten wir unser Ziel erreicht. 25 Rest-Kilometer wären uns noch zur Verfügung gestanden. Nach Wien zurück (wieder mit vollem Akku) sind sogar 29 Kilometer verblieben. Ergibt eine optimale Reichweite von – tatsächlich – 119 Kilometern. Hätten wir in der Stadt den Sparmodus „Eco“ aktiviert, dessen Leistung für die City absolut ausreicht, wären es wohl noch zwei, drei Kilometer mehr geworden.

Freilich kann man auch flott unterwegs sein und sich dabei an der linearen Beschleunigung durch die stufenlose Automatik erfreuen, zumal das maximale Drehmoment von 226 Nm konzeptionsbedingt vom Stand weg parat steht. Auffallend: Wegen der starken Motorbremse wird schon spürbar verzögert, sobald man den Fuß nur vom „Gas“ nimmt (Stichwort Energie-Rückgewinnung). Was dicht auffahrende Hintermänner mitunter irritiert, weil ja kein Bremslicht aufleuchtet.

Vielleicht geht dafür jenen Unternehmern ein Licht auf, die explizit einen Firmenwagen für den Kurzstrecken-Einsatz suchen und sich dazu die Betriebskosten eines Kangoo Z.E. verinnerlichen. Vom beruhigten Umweltgewissen und von der Image-Aufwertung als „grünes“ Unternehmen gar nicht zu reden.

Zusätzlich bietet Renault zahlreiche Dienste an, um den Einstieg in die Z.E.-Welt noch schmackhafter zu machen. Oder um ihn zumindest zu erleichtern. Es kann also nicht schaden, sich mit dem Thema „Elektro-Auto“ etwas näher zu befassen. Besser heute als morgen.

PS: Allen, die den sonst obligaten Kommentar unseres Senior-Testers vermisst haben, sei versichert: Beim nächsten Fahrbericht wird er sich mit seinen ebenso launigen wie launischen Bemerkungen wieder in Szene setzen. Er hat sich nur kurz in den wohlverdienten Urlaub verabschiedet.

Umso stärker haben wir den Kangoo Z.E. in der Foto-Galerie in Szene gesetzt, wo wir auf manche seiner Eigenarten noch näher eingehen.

Website des Importeurs: www.renault.at

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DURCHBRUCH FÜR HYBRID

(26.7.2012) Hochstimmung bei Toyota Frey. „Die neuen Hybrid-Modelle legen einen fulminanten Marktstart hin“, heißt es von Seiten des Importeurs. Eindeutiges Zugpferd ist der Yaris HSD, der sogar die hohen Erwartungen übertrifft, die bei der Präsentation Mitte Juni kommuniziert worden sind. Seither wird nämlich jeder zweite Yaris in der Hybrid-Version geordert. „Dieser Bestelleingang zeigt“, so Friedrich Frey sen., „dass die Kunden auf den Vollhybrid-Antrieb im Kleinwagen-Segment gewartet haben.“ Wachsende Nachfrage registriert man aber auch beim Prius+ und beim Prius Plug-in, der kurz vor der Markt-Einführung steht.

Mit dieser Entwicklung einher geht die Unterstützung durch die öffentliche Hand: Der Bund vergütet 400 Euro beim Kauf eines Hybrid-Autos. Mehr Förderung gibt’s in einigen Bundesländern, Spitzenreiter ist Salzburg mit 1.000 Euro. In Graz erhalten Taxi-Unternehmen sogar einen Bonus von bis zu 5.000 Euro. Und Niederösterreich bietet finanzielle Anreize speziell für Plug-in-Hybriden an: Privatpersonen werden beim Kauf mit 1.400 Euro, Taxibetreiber mit 2.000 Euro unterstützt.

Website des Importeurs: www.toyota.at

toyota_yaris_hybrid Der kleine Yaris HSD (hier bei der Österreich-Präsentation) könnte Toyotas verlässlicher Hybrid-Technik bei uns zu jenem Durchbruch verhelfen, der ihr international schon lang gelungen ist (Foto: Auto-Kaufberatung.at)

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