Datum: 24. Oktober 2012

„Wenige hundert Euro – das sind schon Welten“

Mitsubishi Österreich ist überzeugt: „Mit einem Einstiegspreis von 24.990 Euro bietet der neue Outlander in seiner Klasse das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis!“ Doch was die Verkaufszahlen für 2013 betrifft, zeigt sich der heimische Importeur mit tausend Stück eher bescheiden. Oder? „Das hat nichts mit Bescheidenheit zu tun“, so Mitsubishi-Chef Strassl, „sondern mit dem Umgang, den wir mit unseren Händlern pflegen.“

Gregor Strassl „Für 2013 peilen wir beim Outlander rund 1.000 Neu-Zulassungen an“, erklärt Denzel Autoimport-Geschäftsführer Mag. Gregor Strassl. Das würde gegenüber dem heurigen Auslauf-Jahr, in dem noch fein ausstaffierte Diesel-Modelle des Vorgängers verkauft werden, zwar einer Steigerung entsprechen. Doch 1.000 Exemplare vom Outlander konnte man schon 2007 verkaufen, als das damals neue Modell mit Dieselmotor eingeführt wurde.

„Trotzdem sind 1.000 Einheiten in Anbetracht der allgemeinen Entwicklung auf dem Automarkt eine gute Zahl“, betont Strassl, der im Interview mit Auto-Kaufberatung.at zum Thema Stückzahlen klare Worte findet: „Wenn Sie mich fragen, warum wir – unter Anführungszeichen – so ,bescheiden’ planen, kann ich Ihnen die passende Antwort dazu liefern: Weil wir ein Privat-Importeur sind, der auf seine Händler achtet. Wir sind kein Importeur, der seinen Händlern immer Verkaufszahlen vorgibt, mit denen sie ihre Quartals-Boni nicht mehr erreichen können. Wir wollen starke Händler! Und deshalb geben wir ihnen Ziele vor, die auch erreichbar und wirtschaftlich vertretbar sind.“

AKB: Und an wen ist dieser Seitenhieb adressiert?
Strassl: An viele andere unserer Branchenkollegen. Wir sind als privater Importeur einfach in unserer Denke ganz anders. Bei uns wechselt das Management nicht alle zwei Jahre. Und bei uns wechselt die Strategie nicht alle zwei Jahre, die wir als privater Importeur für Österreich eigenständig bestimmen.

AKB: Unternehmens-Schwester Hyundai ist bei den Zielvorgaben aber deutlich aggressiver unterwegs.
Strassl: Hyundai ist nicht nur europa-, sondern weltweit im Aufwind und hat ganz andere Rahmen-Voraussetzungen als Mitsubishi. Aber auch Hyundai achtet in Österreich als ebenso privater Importeur darauf, dass die Händler profitabel arbeiten können.

AKB: Gehen Sie in einem leicht rückläufigen Gesamtmarkt davon aus, dass Mitsubishi mithilfe des neuen Outlander seinen Marktanteil halten wird?
Strassl: Wir gehen davon aus, dass wir unseren Marktanteil im nächsten Jahr auf jeden Fall halten können oder sogar einen leichten Zugewinn erzielen.

AKB: Die nächste Neuheit, die Mitsubishi dazu verhelfen kann, ist ja der Colt-Nachfolger Mirage. Wann genau wird der sein Österreich-Debüt haben?
Strassl: Der Mirage kommt Ende März, sodass mit einer Markteinführung am 4./5. April 2013 zu rechnen ist. Das ist ein völlig neues Produkt. Weshalb wir auch guter Dinge sind.

AKB: Andererseits präsentiert sich der Mirage als typisches Weltauto, das sicher seine Qualitäten hat, aber auch ein wenig fad ausschaut. Glauben Sie, dass er gegenüber den auf Europa fokussierten Mitbewerbern eine echte Chance hat?
Strassl: Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass in diesem Fahrzeug-Segment bei den Kunden echte Werte zählen. Und die betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit. Da muss der Verbrauch stimmen, wo wir mit durchschnittlich 4,0 Litern ein überzeugendes Argument liefern können. Und genauso werden wir das beim Preis können. Wenn man da nur um wenige hundert Euro daneben liegt, sind das in diesem Segment schon Welten.

AKB: Auch für die typischen Zweitwagen-Käufer …
Strassl: Auch für die sind diese Parameter kaufentscheidend.

AKB: … wo sich die Tochter einen „todschicken“ Kleinwagen wünscht?
Strassl: Genau die gehört ebenfalls zur Zielgruppe des Mirage, für den wir derart farbenfrohe Lacke offerieren, wie wir sie noch nie hatten. Von gelb bis pink ist alles dabei.

AKB: Erlauben Sie mir gegenüber dieser „Töchter-Zielgruppe“ eine 180-gradige Kehrtwendung: Gerade in Ihrer Branche stört die penetrante Marketing-Sprache, wonach anscheinend jedes Automodell nur einer „jungen“ und „dynamischen“ Klientel zugeordnet werden kann. Wie begegnet denn Mitsubishi einer älteren Generation, die im Neuwagen-Handel bekanntlich das meiste Geld liegen lässt?
Strassl: Ich kann Ihnen versichern, dass die Marke Mitsubishi von älteren Leuten sehr geschätzt wird. Und zwar besonders wegen des unbeschwerlichen Ein- und Ausstiegs, wie ihn sowohl der kleine Colt als auch natürlich der ASX, der Outlander und der Pajero bieten.

AKB: Auch der Colt?
Strassl: Den Colt würde ich sogar die große Senioren-Sensation nennen. Auch wegen seines günstigen Einstiegspreises. Aber setzen Sie sich in den Colt, der eigentlich Van-artig konzipiert ist, einmal hinein. Das Feedback ist gerade von älteren Kunden hervorragend. Tatsache ist jedenfalls, dass sich sehr viele Senioren mit den Markenwerten von Mitsubishi – Solidität, Langlebigkeit und Qualität, auch wenn wir nicht immer die billigsten sind – identifizieren.

AKB: Schade, dass diese Vorzüge bei der Sitzposition mit Einführung des Colt-Nachfolgers Mirage verloren gehen.
Strassl: Es stimmt, der Mirage ist nicht mehr so Van-artig konzipiert, dafür ist er aber noch wirtschaftlicher als der Colt, was für viele Senioren eine ebenso große Rolle spielt.

AKB: Bevor’s den „hohen“ Colt aber nicht mehr gibt, sollte ihn die ältere Generation noch mal ernsthaft in Erwägung ziehen – wenn ich Ihre Botschaft richtig verstehe?
Strassl: Lager-Fahrzeuge vom Colt sind noch genug da.

In Kürze folgt der Probefahrt-Bericht zum neuen Mitsubishi Outlander, den Auto-Kaufberatung.at etwas genauer unter die Lupe nehmen konnte – und dabei auch Überraschendes entdeckte.

Website des Importeurs: www.mitsubishi-motors.at

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VIENNA AUTOSHOW OHNE PSA

(24.10.2012) Die Vienna Autoshow als Wiens besucherstärkste Messe (gemeinsam mit der Ferien-Messe) wird vom 10. bis 13. Jänner 2013 definitiv ohne Beteiligung von Citroën und Peugeot stattfinden. Dies bestätigten heute die Presse-Sprecher beider Importeure gegenüber Auto-Kaufberatung.at. Auch die Möglichkeit einer Händler-Teilnahme gilt als eher unwahrscheinlich. Peugeot Austria-Pressechef Heinz Prosch: „Wir sind aus budgetären Gründen diesmal nicht vertreten. Und meines Wissens wird auch kein Händler auf der Autoshow ausstellen.“

Ansonsten wird sich auf Österreichs größter Neuwagen-Messe wieder alles präsentieren, was Rang und Namen hat – „samt zahlreichen Österreich- und Europa-Premieren“, wie Veranstalter Reed Exhibitions Messe verspricht. Außerdem kündigt Messe-Profi Oliver-John Perry interessante Neuzugänge unter den Ausstellern an, über die man noch informieren werde. Und Reed-Pressechef Paul Hammerl schüttelt ein weiteres Ass aus dem Ärmel: „Die seit dem Vorjahr höchst erfolgreich auf dem Wiener Heldenplatz veranstaltete greenEXPO geht im Frühjahr 2013 erstmals in der Messe Wien über die Bühne – größer und neu konzipiert!“

peugeot_ion Sensationelle Insider-Infos wie auf der heurigen Vienna Autoshow dürfte es nächstes Jahr zumindest nicht von PSA-Seite geben (Foto: Auto-Kaufberatung.at)

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NEUES VON DER E-FRONT

(24.10.2012) Auszeichnung für Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen: Gemeinsam mit weiteren Entwicklungs-Partnern wurde den deutschen Autoherstellern für das Combined Charging System der eCarTec Award 2012 verliehen (hier die Preisträger aller Kategorien). Das neuartige Ladesystem vereint einphasiges Laden mit Wechselstrom, schnelles Wechselstrom-Laden mit Drehstrom-Anschluss, Gleichstrom-Laden für Zuhause oder ultraschnelles Gleichstrom-Laden an Strom-Tankstellen mit nur einer Schnittstelle im Fahrzeug. Das Ladesystem kann regionale Lösungen ersetzen und somit die weltweite Markt-Einführung von E-Autos beschleunigen. Die Serien-Fahrzeuge von Audi, BMW, Daimler, Porsche und VW, die ab 2013 mit einer Gleichstrom-Ladeoption auf den europäischen Markt kommen, sind mit dem neuen System ausgerüstet.

Mit dem ARBÖ-Umweltpreis wurde wiederum der Toyota Prius Plug-in Hybrid ausgezeichnet – 13 Jahre, nachdem dem ersten „normalen“ Prius (mittlerweile in dritter Generation) dieser Preis verliehen wurde. Überreicht wird der Umweltpreis an die heimischen Repräsentanten von Toyota bei einer feierlichen Gala, die im November in Wien stattfinden wird.

toyota_prius_plug-in_hybrid O’zapft is! Freilich von der Ladestation, die den Prius Plug-in Hybrid mit Strom versorgt. So kann er z.B. in der Stadt bis zu 25 km rein elektrisch fahren, ohne den Benzin-Tank zu „entladen“ (Foto: Toyota/ARBÖ)

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4MOTION MIT PREISVORTEIL

(23.10.2012) Mit Einbruch der kalten Jahreszeit will VW den Neuwagen-Käufern das Allrad-System 4Motion schmackhaft machen: Wer sich bis 24. Dezember für ein bestimmtes Allrad-Modell entscheidet (siehe nachstehende Auflistung), dem wird der Listenpreis von vier kompletten Winterrädern für das betreffende VW-Modell abgezogen. Daraus resultieren Preisvorteile von bis zu 2.451 Euro. Den „Haupttreffer“ macht man dabei mit einem 140 PS starken Passat TDI 4Motion Sky. Einen Wermutstropfen gibt es aber: Mit dem VW-Bonus von 1.000 Euro ist die Allrad-Aktion nicht kombinierbar. Nur der Finanzierungs-Bonus von 1.000 Euro ist gültig (siehe Preisbeispiel für den Golf VII).

Und hier die je nach Modell unterschiedlichen Preisvorteile bei der VW-Aktion 4Motion zum Preis von vier Winterrädern: Golf VII 1.351 Euro, Tiguan 1.131 Euro, Passat 2.451 Euro, Passat Variant 2.121 Euro, Passat Alltrack 1.181 Euro, CC (Bild unten) 1.251 Euro und Sharan 1.691 Euro.

Website des Importeurs: www.volkswagen.at

volkswagen_cc_4motion Da bei der Allrad-Aktion kein VW-Bonus gewährt wird, beträgt der Preisvorteil z.B. beim Volkswagen CC nur 1.251 statt 2.251 Euro (Foto: Volkswagen)

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REIFENLABEL OHNE AUSSAGEKRAFT

(19.10.2012) Achtung, Reifenkäufer! Ab 1. November gilt in der EU für alle Reifen, die nach dem 1. Juli 2012 produziert wurden, eine Kennzeichnungs-Verordnung, auch „Reifenlabel“ genannt. Doch nur drei Kriterien werden bewertet, kritisiert der ÖAMTC – nämlich Rollwiderstand, Nassbrems-Verhalten und Abrollgeräusch. Nicht berücksichtigt werden z.B. „Werte für Fahreigenschaften auf trockener Fahrbahn, bei Aquaplaning, auf Schnee und Eis sowie Verschleiß-Eigenschaften“, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel. Zum Vergleich: Beim Winterreifen-Test des Clubs und seiner Partner fließen 19 Kriterien ins Endergebnis ein, allein 14 davon sind für die Sicherheit relevant. Eppel sieht daher die Gefahr, dass Käufer durch das Reifenlabel in die Irre geführt werden könnten. Mehr Infos dazu gibt’s auf der ÖAMTC-Website.

oeamtc_reifenlabel Das Piktogramm für Nässe suggeriert eine komplette Bewertung. Es werde jedoch nur das Pneu-Verhalten beim Bremsen beurteilt, nicht aber bei Aquaplaning oder in Kurven, so Eppel (Bild: ÖAMTC)

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YARIS MIT PREISVORTEIL

(18.10.2012) Nochmals Toyota und nochmals eine Edition, nur in deutlich tieferen Preis-Regionen: Zum 75. Geburtstag von Toyota schickt Importeur Frey den Yaris als Edition 75 ins Rennen. Beim Sonder-Modell inkludiert sind Tourenzähler und Leder-Schaltknauf. Im Interieur finden sich außerdem E-Fensterheber, Klima-Anlage und CD-Radio samt USB- und iPod-Steuerung. Als Antrieb fungiert der 69 PS starke Dreizylinder-Benziner, der viermal in Folge (2007 bis 2010) zum Motor des Jahres gekürt wurde. Der Jubiläums-Yaris startet bei 12.480 Euro, der Preisvorteil für den Kunden beträgt 2.200 Euro. Wobei Toyota auch für den „75er“ eine 0%-Drittel-Finanzierung anbietet.

Website des Importeurs: www.toyota.at

toyota_yaris_edition_75 Chrom-Applikationen am Kühlergrill und auf der Heckklappe, lackierte Türgriffe und Außenspiegel sowie Nebel-Scheinwerfer und 15-Zoll-Alus kennzeichnen den Yaris Edition 75 (Foto: Toyota)

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SUPER-EDLER PANAMERA

(18.10.2012) Wenn Porsche ein Sonder-Modell auflegt, kann man davon ausgehen, dass hier weniger die Preis-Ersparnis als die Exklusivität im Fokus steht. So wie bei der Panamera Platinum Edition, die das Auge des Betrachters durch Design-Merkmale in Platinsilber-Metallic entzückt. Gleichwohl sind beliebte Optionen serienmäßig zu einem Preisvorteil von rund 8% an Bord: z.B. Bi-Xenon-Scheinwerfer, Park-Assistent vorn, automatisch abblendende Außenspiegel oder 19-Zoll-Alus mit Porsche-Wappen. Fünf Lackfarben stehen für die veredelte Sport-Limousine zur Wahl, die ab Ende November zu Tarifen zwischen 92.800 und 105.330 Euro (auch als Diesel und Allradler) offeriert wird. Was sie noch alles zu bieten hat, erfährt man direkt bei den Porsche-News.

Website des Importeurs: www.porsche.at

panamera_platinum_edition Der neue Farblook Schwarz/Luxorbeige sorgt im Interieur der Panamera Platinum Edition für ein besonders edles Ambiente (Foto: Porsche)

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Vom Prius zum Primus: Jetzt passt (fast) alles

Derzeit stehen bei Hybrid-Pionier Toyota vor allem Prius+ und Prius Plug-in im Rampenlicht. Eigentlich zu Unrecht. Denn der Original-Prius mit dem Doppelherzen ist besser denn je: Drei Jahre nach ihrem Debüt erfuhr die dritte Generation heuer eine Frischzellen-Kur, die ihr spürbar gut getan hat. Auch was das Fahrverhalten betrifft. So gilt heute mehr als zuvor, dass man mit der Wahl eines Prius praktisch nichts falsch machen kann.

Toyota Prius 1.8 VVT-i Hybrid Premium Seit dem Jahrtausend-Wechsel gibt’s den Toyota Prius bei uns. Ursprünglich mit einem abschreckend biederen Blechkleid, hat sich die später eingeführte Keilform als typischer Prius-Look voll etabliert. Zumal er handfeste Vorzüge bietet: Fünf Insassen finden tadellose Platzverhältnisse vor. Und auch der Laderaum, der sich – beispielhaft einfach – mit wenigen Handgriffen von 445 auf 1.120 Liter erweitern lässt, schickt sich durchaus für einen 4,5-Meter-Kompakten. Was sich weniger schickt, ist die bekannt miserable Karosserie-Übersicht. Ein „Schicksal“, mit dem sich freilich nicht nur Prius-Eigner abfinden müssen.

Datenblatt
Motor 16V-R4-Benziner, 1.798 ccm, Euro 5 (plus E-Antrieb)
Leistung 100 kW/136 PS (Hybrid), Benziner: 73 kW/99 PS bei 5.200/min, E-Motor: 60 kW/81,6 PS
Spitze 180 km/h
Testverbrauch 4,8 l/100 km
Normverbrauch 4,0 l/100 km
CO2 92 g/km
L/B/H 4.480/1.745/1.490 mm
Leergewicht 1.420 kg
Gesamtgewicht 1.805 kg
Preis EUR 31.163,- inkl. 2% NoVA und 20% MwSt. (Top-Ausstattung Premium)
Stand: Oktober 2012

Womit sie sich hier zu Lande nicht mehr abfinden müssen: Dass man einen Benziner mit Elektro-Unterstützung eher mitleidig belächelt. Langsam entwickelt sich bei den heimischen Autokäufern nämlich ein Umdenkprozess. Statt Skepsis bringen sie Toyotas Vollhybrid-System zunehmend Interesse entgegen. Aus gutem Grund: Weltweit millionenfach bewährt, genießt diese Technologie mittlerweile den Ruf der Unverwüstlichkeit. Selbst was die Lebensdauer der Akkus betrifft!

Egal also, ob mit Hybrid- oder konventionellem Antrieb – die Japaner brillieren mit überragender Zuverlässigkeit. Und genau das ist für die meisten Toyota-Kunden der fetteste Pluspunkt. Auch beim „grünen“ Prius. Ein klares Indiz dafür ist der strapaziöse Taxibetrieb, wo er sich dank seiner Wartungsarmut und geringen Betriebskosten immer mehr durchsetzt.

Für Prius-Kenner ebenfalls nicht neu: Im Stadtverkehr wirkt sich das harmonische Zusammenspiel zwischen Verbrennungs- und Elektro-Motor auf den Verbrauch besonders positiv aus. Hier erzielt man – bei sommerlichen Temperaturen und mit einem leichten Gasfuß – problemlos die Hersteller-Angabe von vier Litern auf 100 Kilometer. Bei den leichtgewichtigeren Prius-Modellen beträgt der Norm-Mix sogar nur 3,9 Liter.

Das Testexemplar mit überkompletter „Premium“-Ausstattung begnügte sich im Mittel mit vorbildlichen 4,8 Litern ROZ 95. Womit es den Auris Hybrid, den wir seinerzeit allerdings bei Eiseskälte getestet haben, um 0,2 Liter unterbot. (Die nächste Auris-Generation steht übrigens schon in den Startlöchern.) Schade nur, dass man mit dem Prius trotzdem keine tausend Kilometer schafft, bis die nächste Zapfsäule angesteuert werden muss. Sein Tank fasst nicht mehr als 45 Liter.

Doch was hat sich nach der Überarbeitung des Prius nun tatsächlich verbessert? Zum Beispiel die Geräusch-Dämmung, wie Toyota erklärt. Was uns nachvollziehbar erscheint: In der Stadt säuselt der Prius zumeist dezent vor sich hin, sofern nicht ohnehin der Elektro-Motor das Kommando allein übernimmt. Sehr selten, aber doch. Wirklich überzeugt von der besseren Dämmqualität ist man spätestens bei höherem Autobahn-Tempo, wenn man den gewohnten Prius-Lärmpegel erwartet – und angenehm enttäuscht wird.

Apropos Tempo: Sportwagen-ähnliche Fahrleistungen darf man sich von dem Hybrid-Auto mit immerhin 136 PS Systemleistung nach wie vor nicht erwarten. Besonders Überholvorgänge sind wenig erbaulich, wenn ungeduldige Ford Transit- oder VW T5-Zusteller im Rückspiegel Format füllend zur Eile nötigen. Abhilfe schafft in solchen Fällen nur eines: Man aktiviert den Power-Modus, was mit überraschend spontaner Gasannahme belohnt wird. Allerdings auch bestraft: Nämlich mit „Spritgurgeln“ und einer überfordert agierenden Stufenlos-Automatik. Zu deren Ehrenrettung: Bei normaler Fahrweise verrichtet sie ihre Arbeit so unauffällig wie ein britischer Butler.

Trotzdem – und dieser Fortschritt macht’s aus – verträgt der aufgefrischte Prius auch einen dynamischen Fahrstil. Seine höhere Karosserie-Steifigkeit und das feiner abgestimmte Fahrwerk verleihen dem Fronttriebler zwar kein agiles, aber ein fast schon stoisch sicheres Fahrverhalten. Jedenfalls im Kombination mit den 17-Zoll-Rädern, die bei den gehobenen Ausstattungs-Varianten „Comfort“ und „Premium“ zum Serienumfang gehören. Nur das Modell in der Basis-Ausrüstung „Business“ kommt auf 15-Zöllern daher.

Nicht zu vergessen der Federungskomfort: Dem ist die Überarbeitung erst recht gut bekommen. „Aber samma ehrlich“, so ein Mitarbeiter von Toyota-Importeur Frey in entwaffnender Offenheit: „Der konnte nur noch besser werden!“ Und mit einem Seitenhieb auf jene, die’s wahrscheinlich unbeeindruckt lassen wird: „Der Prius fährt zwar keine 300, aber er fährt länger…“

SENIOREN SPECIAL  (Erklärung siehe Rubrik „Über uns“)

„I sog’s glei“, spielt unser Senior-Tester den Düringer-Opa vom Kultfilm „Muttertag“, „mir ist der Prius ein wenig zu schwach auf der Brust. Andererseits hat er mich in seiner Parade-Disziplin, dem Spritsparen, voll überzeugt. Sein Problem ist bloß, dass sich manch potenzieller Käufer immer noch vor der Hybrid-Technologie fürchtet. Weil er glaubt, dass sie ihn irgendwie überfordern könnte. Was natürlich Blödsinn ist. Überspitzt formuliert, ist der Prius so einfach zu handhaben wie eine Seifenkiste. Mit dem Unterschied, dass beim Japaner wahrscheinlich weniger kaputtgeht. Das ist ja auch das Faszinierende an ihm: Der Prius hat eine aufwändige Technik an Bord und ist trotzdem das bravste Auto unter der Sonne. Jedenfalls kenne ich keines, auf das man sich mehr verlassen kann.“

Damit nicht genug: „Sehr angetan war ich von den Fahreigenschaften, der Prius liegt satt auf der Straße. Nicht mehr schwammig, so wie ich ihn von früher her kannte. Ein Grund mehr, sich vom Navi-System zu wünschen, gelegentlich auch die tatsächlichen Tempolimits anzuzeigen. Aber darf man das dem Auto überhaupt ankreiden? Hatten wir überhaupt schon einen Testwagen, in dem die Tempolimits immer korrekt angezeigt wurden? Nicht dass ich wüsste. Doch im Prius ist es sowieso interessanter, sich mit der Verbrauchsanzeige zu beschäftigen. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, wie man den Benzindurst niedrig hält, und versteht auch die Freaks, die sich in ihren Internet-Foren gegenseitig mit Fabelwerten unterbieten.“

Was unser Senior leider gar nicht versteht, „ist die Aufpreis-Politik bei Toyota. Einerseits finde ich es toll und beim Prius auch sinnvoll, dass alle Modelle serienmäßig über eine Rückfahr-Kamera und ein Head-up-Display verfügen. Und auch über die opulente ,Premium’-Ausstattung des Testwagens kann man nicht klagen. Aber warum, bitte, muss man sich sogar im Topmodell eine Sitzheizung für vorn mit dem mehr als 1.700 Euro teuren ,Elegance’-Paket inklusive Leder-Polsterung erkaufen? Noch dazu, nachdem zum Beispiel im Prius Plug-in die Sitzheizung bei jeder Ausstattung ohne Aufpreis dabei ist. Die Kosten fürs optionale Navi sind dagegen mit 980 Euro in meinen Augen erträglich.“

Das war’s? „Eigentlich schon. Auf die kinderleichte Variabilität des Kofferraums kommen wir ja noch in der Foto-Galerie zu sprechen. Eine kleine Rüge muss ich aber noch anbringen: Die Komfort-Funktion für den Richtungsanzeiger hab’ ich im Prius vermisst, also dreimaliges automatisches Blinken nach einmaligem Antippen. Erst hat’s ewig gedauert, bis ich diese Funktion akzeptiert habe. Und jetzt geht’s mir richtig ab, wenn sie fehlt.“

Website des Importeurs: www.toyota.at

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„ALTE SIND EINE GEFAHR!“

(15.10.2012) Mit einem erbosten Schreiben reagierte Leser Peter Mayer auf unsere vorige Meldung, wonach „es keine Belege dafür gebe, dass Menschen ab einem gewissen Alter risikoreicher unterwegs sind“ (wir zitierten aus einer Presse-Mitteilung des BMVIT). Mayer: „Ich finde es unerhört, dass Sie die lobbyistisch motivierten Aussagen von Bures ungefiltert übernehmen! Es ist unwiderlegbar, dass alte Leute am Steuer für ihre Mitmenschen eine permanente Gefahr sind!!! Diese Tatsache kann man natürlich ignorieren und weiterhin den Tod von unschuldigen Menschen in Kauf nehmen! Dafür tragen dann auch Sie die Verantwortung! Sie sind ein Günstling der Autoindustrie, die wunderbar von Pensionisten lebt, denen man den Führerschein entziehen sollte! Ich bezweifle, dass Sie den Mut haben, das zu veröffentlichen!“

Wir haben nicht nur den „Mut“, wir waren auch so fair, Herrn Mayers orthografische Feinheiten nicht „ungefiltert“ zu übernehmen. Ebenso haben wir den „Mut“, jenen Link anzuführen (einen aktuellen Spiegel TV-Beitrag), mit dem Herr Mayer seine pauschale Behauptung untermauern möchte. Auto-Kaufberatung.at verwahrt sich aber entschieden gegen Unterstellungen, wonach wir für bestimmte Gruppen Lobbyismus betreiben und dabei – so war die Anschuldigung zu verstehen – über Leichen gehen. Wir empfehlen, auch emotional belastete Themen differenziert und mithilfe von Statistiken zu betrachten. Ein Rundumschlag hat noch keiner Sache gedient.

spiegel_tv_senioren_am_steuer Keine Frage: Dieser Mann, der den tragischen Tod eine Kleinkinds auf dem Gewissen hat, gehört nicht mehr ans Steuer eines Fahrzeugs (Beitrag aus Spiegel-TV-Magazin)

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KEIN SCHRECK VOR SCHECK

(12.10.2012) Unbegründet sind die Ängste mancher Autofahrer und -innen vor dem neuen EU-Scheckkarten-Führerschein. Dieser wird ab 19. Jänner 2013 zwar nur noch befristet auf 15 Jahre ausgestellt. Doch um dessen Gültigkeit zu verlängern, wird es auch für die Generation 50+ in Österreich keine Gesundheits-Checks geben, versichert Verkehrs-Ministerin Doris Bures. Brüssel habe dies zwar empfohlen. Aber erstens, so heißt es aus dem Ministerium, gebe es keine Belege dafür, dass Menschen ab einem gewissen Alter risikoreicher unterwegs sind. Und zweitens weisen Staaten mit verpflichtender Gesunden-Untersuchung keine besseren Unfall-Statistiken auf.

Bures: „Ich bin überzeugt, dass wir mit freiwilligen und anonymen Prüfungen zur Fahrtauglichkeit für Seniorinnen und Senioren mehr erreichen als mit der Androhung, Führerscheine abzunehmen.“ Davon abgesehen, bleibt der alte rosafarbene Führerschein ohnehin bis 19. Jänner 2033 gültig – sofern der Inhaber auf dem Jugendfoto noch erkennbar ist, versteht sich. Nicht nur dieser Umstand würde für einen neuen Ausweis im Scheckkarten-Format sprechen. Modernste Sicherheits-Merkmale und das einheitliche EU-Design bieten außerdem mehr Schutz vor Fälschungen. Mehr dazu findet sich auf der Website des BMVIT, wo auch eine Info-Broschüre angeboten wird.

doris_bures_eu-scheckkarten-führerschein Verkehrsministerin Doris Bures mit der Broschüre „Neues zum Führerschein“, die beim Bürgerservice des BMVIT auch telefonisch unter 0800-215359 angefordert werden kann (Foto: BMVIT)

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