LEICHTBAU-KANONE: NEUER AUDI TT
(4.3.2014) Wahrscheinlich
gegen Jahres- Ende kommt der komplett neu entwickelte Audi TT in
dritter Generation zu uns nach Österreich. Obwohl der kompakte Sportler neuerlich kräftig
abgespeckt hat (rund
50 Kilo leichter als bisher), wirkt er dank des breiteren und flacheren Singleframe-Grills erwachsener und eindrucksvoller denn je. Tatsächlich ist der künftige TT mit
4,18 m aber
minimal kürzer und auch
10 mm schmäler als das
aktuelle Vormodell. Im
Radstand hat er dagegen um
37 mm zugelegt, die
Höhe des Coupés ist
unverändert geblieben. Trotzdem könnte sich der
Zustieg für ältere TT-Fans etwas mühsamer gestalten. Grund: Die neuen
Serien-Sportsitze mit integrierten Kopfstützen sind
tiefer als im Vorgänger
montiert. Nebenbei wiegen sie
gut 5 kg weniger, tragen also zum Gewichts-Verlust maßgeblich bei. Und bunter wird er auch, der Neo-TT: Für
außen stehen
elf Farb-Paletten zur Wahl, für
innen drei. Gespannt darf man sein auf die Praxis-Tauglichkeit des
neuen Bedien-Konzepts: Zum einen können
fast alle Funktionen vom Lenkrad aus gesteuert werden (in der Top-Version), zum anderen wurde das
MMI-Terminal umfassend
optimiert – bis hin zum einfach anwendbaren
Sprach-Dialog-System. Hinterm Volant liefert das Kombi-Instrument anstelle von analogen nun
digitale Infos, wobei die
Präzision der Grafiken neue Maßstäbe setzen soll.
Zwei Anzeige-Modi können hierfür gewählt werden: In der
klassischen Ansicht dominieren virtueller Tacho und Touren-Zähler, die bei der
Infotainment-Ansicht kleiner dargestellt werden, sodass z.B. auch die Navi-Karte genau im Blickfeld erscheinen kann. Die
dritte Ansicht mit zentralem Touren-Zähler (siehe
Foto unten) ist dem TTS vorbehalten. Zum Markt-Start gibt es einen
Diesel (184 PS) und zwei
Benziner (230 und 310 PS), alle mit Start-Stopp-System: Dem
2.0 TDI ultra genügen als 6G-Schalter mit Front-Antrieb im Norm-Mix
4,2 l/100 km, was einem
CO2-Ausstoß von beispielhaften
110 g/km entspricht. Der
„brave“ der beiden
2.0 TFSI kommt mit 6G-S-tronic und quattro-Antrieb auf noch sehenswerte
159 g/km. Für den Sprint von
0 auf 100 km/h benötigt der neue TT(S) je nach Motorisierung zwischen
4,7 und 6,0 sec. Apropos
quattro: Eine Intensiv-Kur erfuhr die so genannte
Momenten-Verteilung des Allrad-Antriebs, deren Software die Aktivitäten von Vorder- und Hinterachse je nach Fahr-Situation noch
sensibler regelt als bisher. Über
„drive select“ können die Allrad-Eigenschaften zu Gunsten von
Fahr-Dynamik oder
Traktion individuell eingestellt oder auch der
Effizienz-Modus gewählt werden. Ebenfalls über „drive select“ regelbar ist die
adaptive Dämpfer-Verstellung „magnetic ride“, die für den TT
optimiert worden ist. Mit diesem Aufpreis-Goodie liegt die Sportwagen-Flunder übrigens noch
10 mm tiefer, der TTS sowieso, weil die Dämpfer-Regelung bei ihm zum Serien-Umfang gehört. Genauso wie die neuen
Alu-Festsattel-Bremsen vorn, mit denen Audi beim
neuen TT wiederum
5 kg Gewicht eingespart hat. ● Abschließend darf zwei Mal gratuliert werden: Dem
PEUGEOT 308 wurde gestern der wichtigste aller Auto-Preise verliehen – der
Car of the Year 2014. Und der
VW Golf Variant hat in der Kategorie „Transportation Design“ den
iF gold award 2014 eingeheimst. Jury-Begründung: „Das Design ist deshalb so hervorragend, weil es nicht nach übersteigerter Emotionalität schreit. Vielmehr zeigt es auf, wie man im
Produkt-Design auch mit
einfachen Mitteln ein makelloses Ergebnis erreichen kann.“ Exakt erkannt.
Was die Amis vor 60 Jahren in Chrom-Masse tauchten, vollendet Audi in deutscher Perfektion: Lüftungs-Düsen im Turbinen-Design. Wobei beim TT darin sämtliche Bedien-Funktionen der Klima-Anlage (beim TTS der Klima-Automatik) integriert worden sind (Fotos: Audi)