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VIENNA AUTOSHOW MIT NEUEM ESPACE

(8.1.2015) Eine punktgenaue Landung legt RENAULT Österreich mit seinem neuesten Modell hin – dem Espace der 5. Generation. Für den Newcomer, der im Frühjahr auf den Markt kommt und dessen Vorverkauf offiziell im Februar startet, werden schon ab dem 14. Jänner die ersten Bestellungen entgegen-genommen. Und damit bereits einen Tag vor der Eröffnung der Vienna Autoshow für das Messepublikum, das dort freilich nicht nur den frischen Espace, sondern insgesamt rund 400 neue Modelle von 40 Auto-Marken besichtigen kann. Wer für den Besuch der VAS pro Person zwei Euro sparen will, sollte Online-Tickets nutzen, wodurch man auch die Wartezeit an den Kassen umgehen kann. Zurück zum neuen Espace, für den zwar kein Allrad-Antrieb geplant sein soll, dafür wartet er aber (wahrscheinlich ab der Top-Version) mit der Allrad-Lenkung 4Control auf. Zu den Interieur-Highlights zählen das R-Link-2-Multimedia-System mit Online-Anbindung, das erstmals verfügbare Head-up-Display sowie das neu entwickelte Multi-Sense-System, mit dem man sowohl die Fahr-Charakteristik als auch das Ambiente individuell vorwählen kann. Darüber hinaus verspricht Renault dank eines Surround-Soundsystems mit zwölf Lautsprechern einen „rollenden Konzertsaal“. Ebenfalls der Spitzen-Version vorbehalten sind elektrisch bedienbare 10-Wege-Sitze mit Massage-Funktion. In Sachen Variabilität glänzt der auch als Siebensitzer wählbare Franzose mit einer dritten Sitzreihe, die sich vom Cockpit oder vom Laderaum aus einfach versenken lässt. Fixer Bestandteil bei den stärkeren Triebwerken ist das neue 7G-EDC-Getriebe (Doppel-Kupplung), dem man hoffentlich bessere Manieren fürs cm-genaue Einparken anerzogen hat. Erfreulich ist, dass das gallische Raumschiff – wie es sich für eine Neukonstruktion gehört – erheblich an Gewicht verloren hat: laut Renault bis zu 250 kg gegenüber dem Vorgänger, was sich auf den Sprit-Verbrauch entsprechend günstig auswirken sollte. Damit kommen wir zu den Motoren und Preisen: In der Basis-Ausstattung Zen ist der Espace mit dem dCi 130 verfügbar (ab 35.600 Euro). Für die mittlere Stufe Intens werden der dCi 130 (ab 38.200 Euro), der neue dCi 160 EDC mit Twin-Turbo (ab 41.600 Euro) und der neue TCe 200 EDC (ebenfalls ab 41.600 Euro) angeboten. Und für die Top-Linie Initiale Paris stehen ausschließlich der dCi 160 EDC (ab 47.600 Euro) und der TCe 200 EDC (auch ab 47.600 Euro) zur Wahl.

Übrigens – noch eine Info in eigener Sache: Auch im Dezember 2014 wurde auf Auto-Kaufberatung.at ein neuerlicher Zugriffs-Rekord verzeichnet. Seit Ende des Sommers gab es Monat für Monat einen deutlichen Besucher-Zuwachs. Ein Trend, an den wir uns gewöhnen könnten. Insofern hoffen wir, liebe Leserinnen und Leser, dass wir Sie auch heuer von der Qualität unserer Bericht-Erstattung überzeugen können. Sind Sie damit zufrieden, dann empfehlen Sie Auto-Kaufberatung.at als beachtenswertes Online-Portal bitte weiter. Danke!

vw_polo_tsi_bluemotion Der erste Polo TSI BlueMotion schafft es leider nicht mehr auf die VAS. Es geht zwar eh „nur“ um den Motor, aber der hat’s in sich! Dank Sprit sparender BM-Technik begnügt sich der 95 PS starke Einliter-Dreizylinder-Benziner im Polo mit einem Norm-Mix von 4,1 l/100 km und damit 94 g CO2/km. Klassen-Bestwert! Preis: 17.470 Euro (Foto: Volkswagen)

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HONDAS i-ACC – DER RICHTIGE WEG?

(8.1.2015) Elektronik macht’s möglich: Vor uns liegt eine faszinierende Ära des Autos. Sie fordert uns jedoch zu etwas auf: Nicht mehr denken beim Lenken! Eines Tages, steht zu befürchten, wird Autofahren mit Weitblick wohl von keinem Lenker noch wirklich beherrscht. Zumal wir all denen, die ihrer Zeit gewissermaßen voraus sind, schon in der Gegenwart täglich begegnen. Um deren Unvermögen zu kompensieren, gibt es bekanntlich vorausschauende Assistenz-Systeme. Und die Praxis gibt den Befürwortern dieser Systeme offenbar recht: Ein junger Taxler, mit dem der Autor dieser Zeilen kürzlich unterwegs war, gestand freimütig ein, dass ihn der Abstands-Warner seiner neuen E-Klasse schon zweimal vor einem Crash bewahrt habe, weil er mit seinen Fahrgästen angeregt geplaudert habe. Ohne E-Helferlein hätte dies böse enden können, vor allem auf der Autobahn. Dort, so hat die ASFiNAG für 2014 bilanziert, ist die Haupt-Ursache für tödliche Unfälle auf Ablenkung zurückzuführen. Die neueste Innovation mit hellseherischen Fähigkeiten hat jetzt HONDA vorgestellt – den weltweit ersten vorausschauenden Tempomaten, kurz i-ACC. Laut Hersteller kann dieser das Einscheren anderer Fahrzeuge auf die eigene Fahrspur bis zu fünf Sekunden zuvor vorhersehen (bei welchem Tempo, wird leider nicht verraten) und darauf automatisch reagieren. Eingeführt wird i-ACC im aufgefrischten CR-V, wo es für die Top-Version Executive optional geordert werden kann. In einem derart ausgerüsteten Modell erkennt das System, ob sich der CR-V im Links- oder Rechts-Verkehr befindet, wobei es zu jedem Zeitpunkt identifiziert, auf welches Fahrzeug geachtet werden muss. Die „Vorwarnung“ erfolgt zunächst durch eine leichte Bremsung, wobei dem Fahrer durch ein Symbol der Grund für die Tempo-Verringerung signalisiert wird. Unmittelbar danach wird je nach Erfordernis automatisch stärker gebremst. Zur Entwicklung von i-ACC hat Honda das Fahrverhalten in ganz Europa erforscht. Der „richtige Riecher“ erfahrener Autofahrer für spontane Spurwechsler dürfte demnach bald ausgedient haben.

jaguar_land_rover-innovation Aber hallo! Das ist DER Clou: Jaguar Land Rover forscht an einer Innovation, die dem Fahrer dank spezieller Digital-Kameras eine komplette Rundum-Sicht verschafft. Nennt sich 360 Virtual Urban Windscreen-Technologie – inklusive virtuellem Stadtführer (Foto: JLR)

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DAS SOLLTE MAN 2014 NOCH WISSEN!

(23.12.2014) Man musste kein echter Fan von ihm gewesen sein, aber viele im Land hat der plötzliche Tod des so vitalen UDO JÜRGENS ähnlich wie ein Keulenschlag getroffen. So könnte es jetzt noch einmal jenen ergehen, die sowohl diesem großen Ausnahme-Künstler zugetan sind als auch Oldtimern mit ganz besonderer Historie. Denn ausgerechnet jener Mercedes 600, der einst Udo Jürgens gehörte, steht aktuell zum Verkauf! Vorgestern hatte ihn der renommierte Oldtimer-Restaurator Kienle jedenfalls noch im Angebot. Wer den weißen W 100 erwirbt, kann sicher ein nicht alltägliches Andenken sein Eigen nennen. ● Und nun zu Ankündigungen für den Jahres-Beginn 2015: Wir haben den nächsten HYUNDAI i20 einem ersten Kurz-Test unterzogen und waren (fast) von den Socken. Und damit sind wir diesmal nicht mehr allein. Anders als beim Kleinst-Wagen i10, über den wir zur Markt-Einführung für viele allzu sehr frohlockten, wird der Klein-Wagen i20 in der gesamten Auto-Branche von Anfang an sehr ernst genommen. Aber was heißt Klein-Wagen? Der neue i20 bietet mehr Platz als etliche Kompakt-Wagen! Und das zu Österreich-Preisen, die mit jenen im „Auto-Paradies“ Deutschland vergleichbar sind. „Dort ist bekanntlich nicht nur die Mehrwert-Steuer geringer, es gibt auch keine NoVA“, so Hansjörg Mayr vom heimischen Hyundai-Importeur. „Das heißt, dass wir die Preise für den i20 schärfer und somit noch kundenfreundlicher kalkuliert haben.“ Nicht nur deshalb seien die Voraussetzungen für einen Verkaufs-Erfolg in Österreich „sehr, sehr gut“. Das komplette Interview mit Mayr wird Auto-Kaufberatung.at im Rahmen der „i20-Probefahrt“ in Bälde veröffentlichen. ● Und wie sieht es demnächst mit ausführlichen Fahrberichten aus? Auto-Kaufberatung.at hatte Prüflinge, deren Qualitäten für recht unterschiedliche Bewertungen sorgten. Test-Ergebnisse erscheinen (hier in alphabetischer Folge) über den Audi A8 3.0 TDI, den Hyundai Grand Santa Fe, den Mazda3 CD 150 (Limousine), den Mitsubishi Space Star 1.2, den Range Rover Sport Hybrid, den Renault Mégane Grandtour TCe 130 EDC, den Toyota RAV4 2.0 D-4D 4WD und den VW Golf Sportsvan 1.2 TSI DSG. Eine Art Nachruf bringen wir auf den Honda Accord. Ein grundsolides Auto, um das es ewig schade ist. ● Was auf uns Autofahrer im nächsten Jahr zukommt (z.B. bei der NoVA), daran erinnern ARBÖ und ÖAMTC. ● Apropos Club: Die Verkehrs-Pychologin des ÖAMTC, Mag. Marion Seidenberger, hat der Nachrichten-Agentur pressetext erklärt, was sie von der Alkohol-Pegel schätzenden Gratis-App „Endui“ hält. Ernüchternd! – Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern trotzdem (oder gerade deshalb) ein Frohes Fest und geruhsame Feiertage.

skoda_superb_2015 Scharf wie ein Rasiermesser zeigt sich der neue Skoda Superb. Zumindest auf den Zeichnungen seiner Designer. Auto Express hat vom großen Tschechen per Computer schon reale Vorstellungen. Im Februar ist Welt-Premiere in Prag, das Markt-Debüt ist für Mitte 2015 geplant (Bilder: Skoda)

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Er kommt wirklich weiter: Daimlers Wegbereiter

Eigentlich schwer zu verstehen: Warum wird der Allrad-Antrieb bei einem SUV als selbstverständlich empfunden, bei einer Limousine dagegen nicht? Schließlich können sich vier angetriebene Räder gerade bei geringer Boden-Freiheit als besonders hilfreich erweisen. Die 4Matic von Mercedes stellt dies eindrucksvoll unter Beweis: Wir haben uns mit einer E-Klasse, „um die sich alles dreht“, durch fußhohen Schnee und Matsch gewühlt.

mercedes_e_250_cdi_4matic_avantgarde Gleich vorweg: Auto-Kaufberatung.at war noch mit dem Euro-5-genormten E 250 CDI 4Matic unterwegs, zu dem bereits im Frühjahr 2014 ein gedruckter Fahrbericht veröffentlicht wurde. Wenige Monate danach betrieb Mercedes bei der E-Klasse die letzte „Säuberungs-Aktion“, bei der auch die restlichen CDI-Modelle 200, 220 und 250 zum Umwelt-Liebling namens BlueTEC mutierten. Unverändert geblieben ist dagegen der Allrad-Antrieb, der sich bei den Diesel-Modellen auf den E 250 und E 350 beschränkt. Und genau auf den kommt’s jetzt an. Schließlich ist der Winter angebrochen. Jedenfalls dem Kalender nach.

Datenblatt 1
Motor 16V-R4-Biturbo-Diesel, 2.143 ccm, Euro 5
Leistung 150 kW/204 PS bei 3.800/min
Drehmoment 500 Nm bei 1.600–1.800/min
Spitze 238 km/h
Testverbrauch 7,4 l/100 km
Normverbrauch 5,7 l/100 km
CO2 149 g/km
L/B/H 4.879/1.854/1.474 mm
Leergewicht 1.845 kg
Gesamtgewicht 2.410 kg
Preis € 59.486,50 inkl. 10% NoVA und 20% MwSt. (Linie „Avantgarde“)
Stand: Mai 2014

Doch zuvor zum Thema Selbstzünder & Abgas, das bei Mercedes ein interessantes Finale hat: Der Unterschied zwischen den 4Matic-Versionen von E 250 CDI und E 250 BlueTEC ist zumindest im Fahrbetrieb nicht spürbar. Der Vierzylinder-Biturbo-Diesel leistet nach wie vor 204 PS und stellt sein maximales Drehmoment von üppigen 500 Nm ab 1.600/min zur Verfügung. Allerdings beschleunigt das Auto nun um einen Wimpernschlag flotter (von 0 auf 100 km/h laut Werk in 7,8 sec statt 7,9). Deutlich verbessert hat sich dagegen der Norm-Verbrauch, der von 5,7 auf 5,1 l/100 km gesunken ist (vergleiche dazu die rechts stehenden Datenblätter 1 und 2).

Erreicht wurde diese Reduktion durch Erfüllung der Euro-6-Norm, wofür Mercedes – wie es unser Senior-Tester in seinem bekannten Charme formuliert – „a Urin-Kastl ein’baut hat“. Korrekt gesagt: Einen Behälter für die Harnstoff-Lösung AdBlue, die den Stickoxid-Anteil ganz erheblich und auch den CO2-Ausstoß etwas verringert. Natürlich kommen separate AdBlue-Tanks nicht nur bei Mercedes, sondern auch bei Diesel-Modellen anderer Hersteller zum Einsatz – wie z.B. beim Audi A8 3.0 TDI, über den wir zu Jahresbeginn 2015 berichten.

Datenblatt 2
Motor 16V-R4-Biturbo-Diesel, 2.143 ccm, Euro 6
Leistung 150 kW/204 PS bei 3.800/min
Drehmoment 500 Nm bei 1.600–1.800/min
Spitze 238 km/h
Testverbrauch
Normverbrauch 5,1 l/100 km
CO2 135 g/km
L/B/H 4.879/1.854/1.474 mm
Leergewicht 1.875 kg
Gesamtgewicht 2.440 kg
Preis € 59.686,50 inkl. 9% NoVA und 20% MwSt. (Linie „Avantgarde“)
Stand: Dezember 2014

Zurück zu den frischen BlueTEC-Modellen der E-Klasse: Zum Ärger jener Käufer, die sich den neuen Sauber-Diesel schon frühzeitig zugelegt haben, wird dieser mittlerweile nicht mehr mit einem acht Liter kleinen, sondern 24,5 Liter großen AdBlue-Tank angeboten. Serienmäßig, wohlgemerkt. Zuvor hat Mercedes den größeren Behälter nur gegen Aufpreis offeriert. Wer diese Option nicht genutzt hat, muss sich nach rund 8.000 Kilometern jedes Mal selbst um die AdBlue-Nachfüllung kümmern. Und das verlässlich. Wird sie nämlich verweigert, verweigert auch der Benz seinen Dienst. Klar: Als Euro-6-Mogelpackung darf er nicht weiterlaufen.

„Jetzt hingegen“, versichert MBÖ-Produktmanager Simon Kumposcht, „reicht das Volumen des AdBlue-Behälters locker bis zum nächsten Service, sodass immer die Werkstatt das Nachfüllen erledigen kann.“ Damit hat sich Mercedes zu einer kundenfreundlichen Entscheidung durchgerungen. Auch wenn sich durch das größere Füllvermögen das Fahrzeug-Gewicht ein bisserl erhöht und das Gepäck-Abteil ein bisserl verkleinert. Freilich: In Relation zum „alten“ CDI ohne Extra-Tank hat das BlueTEC-Modell weitaus mehr Laderaum eingebüßt: Im Endeffekt ist er bei der Limousine von 540 auf 490 Liter geschrumpft.

Keinen weiteren Verlust beim Kofferraum-Volumen bedingt der permanente Allrad-Antrieb. Und selbst wenn – er wäre es wert! Die 4Matic hat den Testwagen (der übrigens mit Winter-Pirellis der Dimension 245/40 R18 bestückt war) aus matschigen Feldwegen ebenso unspektakulär gezogen wie aus verschneiten Parkplätzen. Und für solche Traktions-Demonstrationen muss man weder ein „Sperr-Knopferl“ drücken, noch sonst etwas tun. Auch keinesfalls ESP bzw. ASR deaktivieren, wie noch gerne gelehrt wird. Einfach die Vorderräder gerade stellen und mit mehr oder weniger Gefühl aufs Gaspedal latschen! Die Allrad-Limousine schiebt sich ohne Anstrengung frei, je nach Bedarf nach vorn oder hinten.

Geht’s ums Fahrverhalten, brilliert eine E-Klasse zwar schon allein mit Hinterrad-Antrieb. Doch auf nassen oder gar vereisten Straßen ist die 4Matic natürlich klar überlegen. Wobei die Auslegung eindeutig der Fahrsicherheit zuträglich ist, also mit der Tendenz zum Untersteuern statt zum agilen Einlenken. „Kostet zwar Tempo“, erklärt der Senior-Tester, „ist aber einfacher zu beherrschen!“ Apropos: Wünschenswert wäre eine etwas mitteilsamere und weniger sensibel agierende „Direkt-Lenkung“ (© Mercedes), an die man sich leichter gewöhnt.

Geht doch: Der 2,15-Liter-Diesel im 250er ist ebenso kräftig wie geräuscharm

mercedes_e_250_cdi Keinerlei Gewöhnung – und damit kommen wir nochmals aufs Triebwerk zu sprechen – bedarf der drehfreudige Diesel-Motor, der durch homogenes Ansprechverhalten und souveräne Fahrleistungen gefällt. Ebenfalls überzeugend: Zum einen die Geräusch-Dämmung (war ja bislang keine Domäne von Mercedes-Selbstzündern), zum anderen das Automatik-Getriebe und das Start-Stopp-System. Beide erledigen ihren Job ebenso effektiv wie unauffällig. Aufgefallen ist dafür der recht kleine Wendekreis, der allen E-Klasse-Modellen gemein ist. Womit sich auch der Allradler als stadttaugliches Taxi erweist.

Und weil man es ohnehin bei (fast) jeder Taxifahrt registriert, muss man auch wenige Worte über das großzügige Raum-Angebot und die exzellente Verarbeitung verlieren. Die hervorragende Ergonomie des Fahrer-Sitzes – und zwar in normaler Serien-Ausführung – bekommt man freilich erst dann zu spüren, sobald man selbst hinter dem Steuer Platz genommen hat: Mit Kreuzschmerzen ein-, aber ohne wieder aussteigen! Überragende Langstrecken-Qualitäten, die nicht nur unser 76-jähriger Co-Tester in angenehmer Erinnerung hat.

Weniger angenehm empfindet man bei Mercedes in der Regel die Preise: Zieht man zum Vergleich zwischen Allrad- und Hinterrad-Antrieb die jeweilige Basis-Ausführung des 250 BlueTEC heran (also ohne die Avantgarde-Ausstattung des Testautos, die nach wie vor mit 2.005 Euro netto zu Buche schlägt), kostet die 4Matic-Limousine aktuell 57.100 Euro. Damit beträgt die Differenz gegenüber dem Hecktriebler mit Sechsgang-Schaltung zwar saftige 6.900 Euro. Doch für diesen Mehrpreis gibt’s nicht nur eines der besten Allrad-Systeme auf dem Markt, sondern auch die bei allen 4Matic-Modellen serienmäßige Siebengang-Automatik sowie breitere Sommer-Pneus in der Dimension 245/45 R17 (statt 225/55 R16). Kleiner Makel: Beim Hecktriebler kann man die moderne Neungang-Automatik ordern, mit der das Allrad-Modell nicht kombinierbar ist. Jedenfalls noch nicht.

So weit, so übersichtlich. Dagegen kann das Studieren und sorgfältige Abwägen aller Optionen für eine neue E-Klasse einige Stunden beanspruchen. Dabei stellt im Grunde schon die Serien-Ausrüstung zufrieden. Erst der Blick auf die Sonder-Ausstattung weckt Begehrlichkeiten auf oftmals Entbehrliches. Eine Ausnahme bilden die innovativen Assistenz-Systeme, von denen auch viele optionale empfehlenswert sind (siehe Preis-Liste ab Seite 75).

„Meiner Ansicht nach nicht nur die Assistenz-Systeme“, meint der Senior dazu. „Wobei diese Fahrer-Lotsen, wie ich sie nenne, von Herstellern wie Mercedes für uns Ältere immerhin halbwegs verdaulich sind.“ Halbwegs verdaulich? „Ja, wie soll ich’s am besten erklären… Allein die Piepserei ist nach meinem Gefühl nicht so penetrant wie bei anderen Marken, die Elektronik wirkt mit mehr Sorgalt abgestimmt. Das sind so gewisse Erfahrungswerte.“

Okay. Und welche Goodies sind demnach angesagt für die Generation Golden Age? „Quasi als Basis-Option ist die A-Edition grundsätzlich sinnvoll. Denn beim Paket A-Edition plus erwirbt man – abgesehen von den vorklappbaren Fondlehnen zum Durchladen – aus meiner Sicht eher Verzichtbares. Als sehr angenehm habe ich die wirklich zugfreie und temperaturkonstante Thermotronic empfunden, die auf Seite 67 der Preis-Liste vermerkt ist. Und gleich ab der Seite danach sollte man sich mit allem befassen, was Licht und Sicht betrifft. Gerade hier wäre Sparen sicherlich fehl am Platz. Vom beleuchteten Mercedes-Stern rate ich allerdings ab. Der ist einfach urpeinlich, würde mein Enkelkind sagen.“

Weitere „gemischte“ Senior-Kommentare zur E-Klasse finden sich sowohl beim Titelbild als auch in der Foto-Galerie.

Website des Importeurs: www.mercedes-benz.at

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sebastian_haboeck PERSONELLES Nr. 52 Laut Mitteilung vom 17.12.2014 wird Mag. Sebastian Haböck (41), bisher langjähriger Vertriebs-Direktor von Citroën Österreich, mit 1.1.2015 zum neuen Marken-Direktor von Peugeot Austria bestellt. Haböck wird in seiner neuen Funktion direkt an Gilles Camincher berichten, der seit 1. Dezember als PSA-Boss für Österreich und die Schweiz fungiert. Für Citroën und DS in Österreich zeichnet nach wie vor Cornelius Grzimek verantwortlich. Für die Entwicklung der Marke DS wird zu einem späteren Zeitpunkt ein eigener Direktor für beide Länder (A/CH) ernannt.

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SPRÜCHE Nr. 48 „Zur ruhigen Motorleistung passen auf Komfort ausgerichtetes Fahrwerk und Lenkung. Mit sanfter Verzögerung lenkt der geräumige Golf ein.“

Liebe Gewohnheiten soll man beibehalten. Und so blättert man just am selben Ort wie zuletzt in den Bezirksblättern (alias Wiener Bezirkszeitung alias Rundschau), wo dieselbe Autorin wieder einmal zu einem VW-Exemplar ihre Fahr-Eindrücke zu artikulieren versucht – von der ruhigen Motorleistung bis zum Einlenken mit sanfter Verzögerung. Frei nach der EAV: Grübel, grübel und studier, was wird wohl vermittelt hier?

bezirksblaetter_vw_golf_sportsvan Übrigens: Was den VW Golf Sportsvan als Benziner mit 110 PS und 7G-DSG auszeichnet, lesen Sie in wenigen Wochen auf Auto-Kaufberatung.at

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AUDI IN DER OFFENSIVE: VON A1 BIS Q7

(14.12.2014) Es geht weiterhin abwärts bei den großen SUV – allerdings nicht so, wie’s die Anti-Auto-Mafia gern hätte, sondern bei Gewicht und Spritverbrauch! Satte 325 kg wollen die Audi-Techniker ihrem neuen Q7 abtrainiert haben. Mehr haben nur die Briten beim vormals übergewichtigen Range Rover geschafft, der ja sogar um 400 kg erleichtert wurde. Doch der große Audi-Offroader wiegt mit dem 3.0 V6-TDI in Serien-Ausrüstung weniger als zwei Tonnen, nach Angaben der Ingolstädter genau 1.995 kg, womit er der Leichteste in seiner Klasse sein soll. Damit ist der Newcomer zwar immer noch ein Koloss, trotzdem konnte der Norm-Mix für das 272 PS starke Diesel-Modell auf beispielhafte 5,7 l/100 km gesenkt werden, was einem CO2-Ausstoß von 149 g pro km entspricht. Viel Anteil daran hat der deutlich bessere cw-Wert, der von bisher 0,37 auf 0,32 reduziert worden ist. Ebenso keine Blöße gibt sich der leichtere 3.0 V6-TFSI: Das 333 PS starke Benzin-Aggregat begnügt sich im „nackten“ Q7 (1.970 kg) mit genormten 7,7 l/100 km resp. 179 g CO2 pro km. Konkret wurde der Sprit-Durst beim Q7 TDI somit um 23% und beim Q7 TFSI um 28% gegenüber dem Vorgänger gezügelt. Ein weiterer „Durst-Löscher“ ist die neu entwickelte 8G-Automatik mit Freilauf-Funktion, wobei ein neues Dämpfungs-System überdies die Möglichkeit bietet, Audis SUV-Flaggschiff locker unter 1.000 Touren zu bewegen. Damit nicht genug: Der Prädiktive Effizienz-Assistent hat das Zeug, den Verbrauch auf Landstraßen noch mehr zu senken, und zwar um bis zu 10%. Dazu nutzt er die Strecken-Daten des Navi-Systems und macht den Fahrer in weiser Voraussicht darauf aufmerksam, wann und wo er vom Gas gehen sollte. Ökonomie bestimmt außerdem das Raum-Angebot: Trotz reduzierter Länge (5,05 m resp. minus 37 mm) und Breite (1,97 m resp. minus 15 mm) sowie einer fast unveränderten Höhe von 1,74 m (mit Stahl-Federung) offeriert der neue Q7 sowohl mit fünf als auch optionalen sieben Sitzen mehr Bein- und Kopffreiheit. Aus dem Vollen schöpfen können künftige Q7-Eigner auch bei den Assistenz-Systemen. Bei keinem anderen Serien-Auto seien derzeit mehr verfügbar, betont Audi. Zu deren Neuheiten gehört, dass bei Querverkehr und beim Aussteigen vor anderen Fahrzeugen gewarnt wird, sowie der Anhänger-Assistent, wie beim VW Passat kennen gelernt. Ebenfalls der Rede wert sind die aufwändige (und zugfreie) Klimatisierung, das Virtual Cockpit im Q7 (à la Audi TT) und die vereinfachte MMI-Bedienung. Doch angesichts der Unmenge optionaler Highlights dürfte sich diese Vereinfachung irgendwann ad absurdum führen. Das merkt man spätestens dann, sobald man sich in die zahlreichen Q7-Schmankerln einlesen will. Wozu sich vorerst die Website von Audi Deutschland anbietet. (NACHTRAG: die Österreich-Fassung.) Hier zu Lande ist mit dem Markt-Debüt des ab nächstem Frühjahr bestellbaren Überdrüber-quattro im Sommer 2015 zu rechnen. Bald danach, so heißt es, komme der e-tron, der weltweit erste Plug-in-Hybrid mit Sechszylinder-Diesel und Allrad-Antrieb. Die System-Leistung beträgt 373 PS, die reine E-Reichweite maximal 56 km. Noch länger auf sich warten lässt dagegen der sparsamste Q7 mit Verbrennungs-Motor: Dieser V6-TDI mit 218 PS soll im Segment der großen SUV dann die absoluten Effizienz-Maßstäbe setzen. Last but not least verspricht Audi auch einen Leistungs-Maßstab – nämlich mit dem neuen RS 3 Sportback. Was das knackige Power-Gerät auf dem Kasten hat, erfährt man diesmal auf der Website des heimischen Importeurs.

audi_a1_2015 Ende Februar 2015 kommt der rundum aufgefrischte Audi A1, der seit Kurzem bestellt werden kann. Interessant: Audi erwartet einen Anteil von 86% für den neuen, etwas später verfügbaren 3-Zylinder-Benziner, wobei gut 85% des A1-Volumens aufs Konto des Sportback gehen sollen (Fotos: Audi)

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SUV-MELANGE: MERCEDES GLE COUPÉ

(11.12.2014) Es geht schon bald los: Mit der Premiere des GLE Coupé (Verkaufsstart ist im März, das Marktdebüt gegen Mitte 2015) erfolgt bei Mercedes auch die neue Modell-bezeichnung für die SUV-Baureihen, die in Zukunft als erste Buchstaben immer nur GL tragen werden. Je nach Klasse gibt es dann den – bereits existenten – GLA, weiters den GLC (vormals GLK) und den GLE (vormals die M-Klasse) samt der hier präsentierten Coupé-Variante sowie den GLS (vormals GL). Einzig die Offroad-Ikone G bleibt auch der G. Ungewohnt? Der Anblick des GLE Coupés sollte es jedenfalls nicht mehr sein, nachdem sich die Mercedes-Designer am BMW X6 ziemlich unverblümt orientiert haben. Immerhin: Die technischen Daten für den ersten SUV-Boliden mit Stern stammen zweifellos aus Stuttgart. ● Okay, Sarkasmus sollte man sich in der Adventszeit sparen. Zum Ausgleich daher eine passende Meldung: Bereits zum 18. Mal hat Fuhrpark-Manager LeasePlan einer karitativen Einrichtung ein „Weihnachtsauto“ übergeben. Heuer freute sich der Verein Happy Kids, der sich gegen Kindes-Missbrauch und für Gewalt-Prävention einsetzt, über den Fuhrpark-Zuwachs. Und wir freuen uns mit! Apropos Fuhrpark managen: Da sind für kleinere Unternehmen offenbar auch bessere Zeiten angebrochen. Lesen!

leaseplan_weihnachtsauto_2014 Feierliche Auto-Übergabe: LeasePlan Österreich-Chef Nigel Storny mit Mag. Ursula Tegel von „Happy Kids“. Unterstützt wurde die Weihnachts-Aktion von Porsche Austria, Zürich Versicherung, Shell Austria sowie Goodyear Dunlop Austria und 4Fleet Group (Foto: LeasePlan)

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airbag-diebstahl

AIRBAG-DIEBE DERZEIT SCHWER AKTIV

(10.12.2014) Exklusivmeldung: In Wien und Umgebung treibt eine Bande organisierter Airbag-Klauer ihr Unwesen. So auch in der Nacht auf heute, als in Teilen von Ottakring einige Wohnhaus-Tiefgaragen ungebetenen Besuch bekamen. Die Objekte der Begierde waren ausschließlich Lenkrad-Airbags aus jüngeren Modellen der Marken Mercedes & BMW, auf die sich die Gauner offensichtlich spezialisiert haben. Aufgrund der gezielten Vorgehensweise und des bewältigten „Arbeits-Pensums“ dürfte zuvor ausgekundschaftet worden sein, wo sich die meisten automobilen Gustostückerln befinden. Entfernt wurden die Airbags – dies muss man zugestehen – sehr sauber und professionell, obgleich die Batterien zu diesem Behufe natürlich nicht abgeklemmt wurden. Wenn die Zeit drängt, muss man eben auch ein bisserl Nervenkitzel in Kauf nehmen. Der Autor dieser Zeilen fühlt sich geschmeichelt, dass er letzte Nacht gleich zweimal „aushelfen“ konnte, wünscht den Herren Einbrechern eine besinnliche Adventszeit und dass ihnen die Luftsäcke bei nächster Gelegenheit um die Ohren fliegen! Sehr aufschlussreich waren übrigens die Kommentare der Exekutive: „Die Bande ist schon seit 14 Tagen fleißig am Werken“ (schön zu erfahren – spät, aber doch). „Vorher sind die Gfraster zwei Monate lang eingeschult worden“ (es geht doch nichts über eine gediegene Ausbildung). „Am meisten profitieren die Auto-Hersteller vom Airbag-Klau“ (nichts Neues, aber danke für die Bestätigung). Und in Bezug auf das beliebteste Diebesgut mit vier Rädern: „Keinen BMW oder Mercedes kaufen – und vor allem keinen Skoda Octavia!“ ● Dafür gibt es neue Kauf-Empfehlungen in Sachen Unfall-Sicherheit: Beim letzten Crash-Test dieses Jahres durch die Prüfer von Euro NCAP haben sich von vier Kandidaten zwei ins 5-Sterne-Rampenlicht gesetzt. Zum einen der AUDI A3 Sportback e-tron (Plug-in-Hybrid) und zum anderen sehr beachtlich der JEEP Renegade. Mit einem 4-Sterne-Ergebnis bescheiden müssen sich hingegen der KIA Soul sowie dessen Elektro-Variante KIA Soul EV. Wie der ÖAMTC die vier Autos nach ihrer „Zerlegungs-Kur“ beurteilt, findet sich wie üblich auf der Website des Clubs. ● Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Immer noch passiert es, dass sich Räder selbstständig machen, wenn beim Umstecken gepfuscht wurde. Davor wurde in der VOX-Sendung auto mobil (Teil 3) vom 7. Dezember durch einen Test anschaulich gewarnt (siehe Bild unten). So können sich Rad-Schrauben schon nach wenigen Kilometern lockern, wenn sie mit zu wenig Drehmoment angezogen wurden. Doch auch bei korrektem Drehmoment ist man nicht davor gefeit, vom eigenen Rad überholt zu werden, wenn es zuvor auf eine verrostete Anlagefläche aufgesteckt worden ist. Das Nachziehen der Schrauben rund 50 km nach der Räder-Montage ist zwar mittlerweile „aus der Mode“ gekommen. Doch besser unmodisch die Spur halten als modisch vom Weg abkommen …

raederwechsel Für ein sicher montiertes Rad genügt nicht allein das richtige Drehmoment (beim Audi Avant hier sind es 120 Nm), wenn zuvor verabsäumt wurde, eventuellen Rost zu beseitigen (Bilder aus VOX-Magazin auto mobil)

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Datum: 8. Dezember 2014

Das zweite Auto wird durch den Service verkauft

Kundenbindung beim Fahrzeug-Service. Für Vertrags-Werkstätten, so scheint es, eine zunehmend sichere Bank. Zumal der Hightech-Einzug im Autobau mittlerweile ein derart umfassendes Marken-Know-how erfordert, dass freie Werkstätten bei speziellen Reparaturen an ihre Grenzen stoßen. In dieses Horn stößt auch Porsche Holding-Chef Alain Favey, der den VW-Marken-Betrieben ein um zwei Drittel höheres Reparaturniveau attestiert.

alain_favey_service Aus einer Service-Studie der GfK Austria geht klar hervor, was Stammkunden heimischer VW-Marken-Werkstätten unbedingt vermeiden wollen – nämlich Wiederhol-Reparaturen. Und genau hier können die Vertrags-Werkstätten ihre Stärke demonstrieren. Alain Favey, Vorstand der Porsche Holding Salzburg (PHS), liefert die Erklärung dazu: „Wenn Sie als Eigner eines Audi, Seat, Skoda oder Volkswagen zu einer Nicht-Vertrags-Werkstatt fahren anstatt zu einem Service-Betrieb von uns, haben Sie um zwei Drittel höhere ,Chancen’, mit Ihrem Auto wiederkommen zu müssen. Mit anderen Worten: Das Reparatur-Niveau bei unseren Vertrags-Werkstätten ist um zwei Drittel höher als bei Werkstätten, die keine Vertrags-Partner sind. Das ist eine Tatsache!“

Sogar eine nachvollziehbare. Beispiel Fahrzeug-Diagnose à la VW-Konzern: Hoch entwickelte, mit neuesten Zusatz-Funktionen programmierte und täglich aktualisierte Testgeräte ermöglichen einen standardisierten Prozess, der Zeit und Kosten spart. So werden alle Daten des zu reparierenden Autos im Handumdrehen ausgelesen, wodurch die Fehlerquelle durch den Service-Techniker ebenso rasch lokalisiert werden kann. In der Regel. Doch auch dann, wenn ein Problem auftaucht, das selbst der Spezialist vor Ort nicht zu lösen vermag, steht via Internet ad hoc professionelle Hilfe parat. Im Fall des Falles direkt vom Hersteller-Werk. Vorteil Marken-Werkstatt.

Das logische Kalkül dahinter: „Der Service hat bei Porsche Austria schon seit jeher einen hohen Stellenwert“, betont Favey, „weil wir wissen: Dort spielt die Musik! Denn könnten wir unsere Service-Versprechen nicht einhalten, würde sich das auch auf den Verkauf negativ auswirken.“ Daher der eherne Grundsatz: „Das zweite neue Auto wird durch guten Service verkauft.“ Was bei den VW-Konzern-Marken in Anbetracht eines Markt-Anteils von 35,6 Prozent (Neuwagen-Zulassungen in den ersten zehn Monaten dieses Jahres) offenbar hervorragend klappt.

Natürlich wird deswegen niemand die gewagte Behauptung aufstellen, dass es bei VW & Co ausschließlich zufriedene Kunden gebe. In der Kritik stehen die Konzern-Marken ja besonders wegen ihrer kleinlichen Neuwagen-Garantie von zwei Jahren. Einmal mehr drängt sich also die Frage auf: Warum keine Ausweitung nach dem Vorbild vor allem asiatischer Anbieter? „Fakt ist“, argumentiert Favey, „dass bei den VW-Konzern-Marken nur rund ein Viertel der Neuwagen-Kunden die Option zur Garantie-Verlängerung wählt.“ Woraus man erkenne, meint der PHS-Chef sinngemäß, dass eine längere Garantie von den Kunden nicht wirklich gewünscht werde. So kann man’s freilich auch sehen.

Highlight: Ein repariertes Unfallauto mit dem Crashverhalten eines Neuwagens

porsche_holding_service-studie Fakt ist allerdings auch, dass der VW-Konzern bei der Entwicklung hoher Reparatur-Standards, kundenfreundlicher Service-Angebote und anderer Innovationen – die gleich vorgestellt werden – einen enormen Aufwand betreibt. In dieser Beziehung fungiert der Markt-Leader mit seinen österreichweit mehr als 400 Marken-Werkstätten, wo sich 14.000 Mitarbeiter um rund 932.000 Autos kümmern, durchaus als Vorbild. Außerdem hält sich der Konzern zugute, dass nur er seine Lehrlinge nach produktspezifischen Kriterien ausbilde und die Weiterbildung der Mitarbeiter in Österreich jährlich rund 30.000 Schulungstage umfasse.

Eine Investition, die nicht unbelohnt bleibt: „91 Prozent unserer Stammkunden würden ihre Vertrags-Werkstatt weiterempfehlen“, nimmt Favey nochmals Bezug auf die GfK Austria-Studie und spielt auch den Trumpf der Flächen deckenden Betreuung aus: „99 Prozent unserer Fach-Werkstätten sind in weniger als 30 Minuten erreichbar.“ Worunter sich freilich auch mal ein Skoda-Betrieb befindet, mit dem ein Audi-Fahrer nichts anfangen kann. Oder umgekehrt. Aber wir wollen nicht kleinkariert sein.

Hier nun die jüngsten Spitzen-Technologien, die Service-Betriebe der VW-Konzern-Marken zu bieten vermögen:

Unfall-Spezialist (Werterhalt-Kompetenz aus dem Hause Volkswagen)
Etliche heimische VW-Werkstätten – und es sollen praktisch täglich mehr werden – gelten bereits als Unfall-Spezialisten der Extraklasse. Soll heißen: Sie reparieren Unfall-Autos nach den allerneuesten Hersteller-Vorgaben und einem zertifizierten Schadens-Management unter ausschließlicher Verwendung von Original-Teilen. Der entscheidende Unterschied für den Kunden sei der, versichert Porsche Austria, dass dieser nach der Instandsetzung seines Fahrzeugs von einem Crash-Verhalten wie im Neuzustand und damit von einem optimalen Wert-Erhalt ausgehen könne. Ein Reparatur-Niveau, das zuvor unerreichbar gewesen sei.

eKurzinfo (lerne deinen neuen Audi intensiv und schneller kennen)
Durch die mobile Bordbuch-App „eKurzinfo“ erlernen Audi-Käufer die Funktionen ihres Neuwagens geradezu spielend. Die App basiert auf Augmented-Reality, wobei man die Handy-Kamera auf ein bestimmtes Objekt richtet und dann übers Display dazu die Infos erhält. Im Urlaub sehr lehrreich, wenn man etwa Sehenswürdigkeiten scannt. Am neuen Audi werden hingegen rund 300 Bedien-Elemente identifiziert, beschrieben und erklärt. Möglich ist dies vorerst bei den Modellen A1, A3, A3 g-tron, S3, Q3 und RS Q3.

„Natürlich ersetzt die eKurzinfo kein Übergabe-Gespräch oder gar eine komplexe Bedienungs-Anleitung“, meint ein Audi-Manager. „Sie dient einfach dazu, die Funktions-Erkennung zu erleichtern und die Bedienung des Autos schneller zu erfassen.“

Transparenz (mobile Service-Annahme & Steinschlag-Analyse-App)
Die mobile Service-Annahme erfolgt durch den Service-Berater mittels Tablet und ist ein standardisiertes Verfahren zur effizienten, raschen und Fehler minimierenden Auftrags-Erfassung. Digitale Check-Listen erleichtern eine lückenlose Aufnahme des Arbeits-Auftrags, sichtbare Schäden können sofort fotografiert und dem Auftrag zugeordnet werden. Außerdem kann die Verfügbarkeit von Ersatz-Teilen just in time eruiert werden. Die Preise für Ersatz-Teile erfährt der Kunde unmittelbar vor Ort.

porsche_918_spyder_klambauer_ebser_ebner_holatko__kneidinger Ebenfalls mittels Tablet kann man Steinschläge auf der Windschutz-Scheibe detailliert und exakt analysieren. Frage an den Fachmann: Genügt dafür nicht einfach ein geschultes Auge oder ein sensibler Finger? „Sie haben Recht! Ein Service-Berater sieht das mit freiem Auge. Aber wenn er mit dem Kunden vor dem Auto steht, kann er damit leichter vermitteln, ob die Scheibe repariert oder ausgetauscht werden muss.“

DI-Box (dein Auto hat dir was zu sagen – und das streng vertraulich)
Die kommunikative DI-Box ermöglicht dem Fahrzeug-Halter auf einfache Weise den ständigen Kontakt mit dem Auto. Sie wird nachträglich im Fahrzeug verbaut und ist mit dem CAN-Bus verbunden. Von dort aus werden viele hilfreiche Daten in Echtzeit ausgelesen und via Internet ans Smartphone des Fahrers weitergeleitet. Der Clou dabei ist, dass man diese Innovation sukzessive auch für ältere Modelle des VW-Konzerns (ab Baujahr 2006) anbieten will „und diese damit zu Nachrüst-Kosten von rund 500 Euro unglaublich aufwerten kann“, meint ein Audi-Manager.

Da wittert anscheinend jemand eine schöne neue Welt für den ohnehin glückseligen Gebrauchtwagen-Handel. Es schlummert aber auch eine Menge Potenzial in der DI-Box.

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