Der Autoboom reißt in Österreich nicht ab. Der heimische Neuwagen-Handel verzeichnet 2011 das absatzstärkste erste Quartal aller Zeiten, vermeldet Porsche Austria. Gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres wurden heuer in den ersten drei Monaten mit 87.865 Zulassungen um 15,7 Prozent mehr neue Pkw verkauft.
Gründe für den seit mehr als eineinhalb Jahren ungebrochenen Kaufrausch gibt es viele: Einerseits seien es die attraktiven und energieeffizienten Modellneuheiten, so analysieren die Experten der VW-Gruppe. Andererseits spielten auch die niedrigen Sparzinsen eine wesentliche Rolle, zumal diese den Kauf hochwertiger Konsumgüter ganz generell auch in anderen Branchen ankurbeln würden. Ein Verstärker-Effekt komme außerdem aus den positiven Konjunkturdaten, die eine erhöhte Investitionsbereitschaft bei Unternehmen nach sich ziehe und damit auch zur Erneuerung und Erweiterung von Fuhrparks führe.
Der Wermutstropfen für die Autobranche: Der anhaltende Nachfrage-Boom bewirkt bei den Zulieferern nach wie vor Lieferengpässe, wodurch die Fahrzeugproduktion deutlich hinter den benötigten Mengen bleibt.
„Die Auftragsbestände sind sehr hoch“, bestätigt Porsche Holding-Boss Wolf-Dieter Hellmaier die aktuelle Situation bei den VW-Konzernmarken. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die Auslieferungsmöglichkeiten bessern werden, doch sind längere Lieferzeiten bei Fahrzeugen in bestimmten Ausstattungsversionen unumgänglich.“ Mit anderen Worten: Die Entwicklung der Neuzulassungen ist primär von der aktuellen Lieferfähigkeit geprägt und spiegelt nicht die tatsächliche Nachfrage wider. Hellmaier: „Mit einem Abbau des Auftragsüberhangs ist erst im Herbst zu rechnen.“
Manche VW-Modelle werden nur noch als „BlueMotion“ gekauft
Bei Marktführer Volkswagen belegen die stark steigenden Anteile der massiv forcierten BlueMotion Technology, wie sehr die Autokäufer jetzt auf Sprit sparende Techniken zugreifen: 46 Prozent aller VW-Käufer wählen aktuell BlueMotion-Fahrzeuge. Bei Tiguan, Passat, Sharan und Touareg liegt die Quote sogar zwischen 94 und 99 Prozent!
Die Marken des VW-Konzerns (32 Prozent Marktanteil) erreichten im ersten Quartal trotz Lieferengpässen 28.157 Pkw-Neuzulassungen. Das ist ein Stückzahl-Plus von 16,4 Prozent. Ziemlich genau die Hälfte des gesamten Konzernvolumens entfällt dabei auf Volkswagen, wo der Marktanteil auf 16,9 Prozent gesteigert wurde. Zulegen konnte auch Seat, wo sich der Marktanteil auf 4,3 Prozent erhöhte.
Bei Audi sind die Lieferzeiten für A3, A5, Q5, A7 weiterhin hoch. Gleichzeitig befindet sich der neue A6 erst im Anlauf. Der Audi-Marktanteil liege mit fünf Prozent noch deutlich hinter der tatsächlichen Verkaufsentwicklung, heißt es. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Skoda mit einem Marktanteil von 5,6 Prozent im ersten Quartal, wobei die Neuzulassungen nur durch Lieferverzögerungen etwas gebremst wurden.
Und hier die aktuellen Vergleichsdaten des österreichischen Pkw-Markts.