ÖAMTC: 6.300 VERZEIHLICHE UNFÄLLE?
(13.10.2014) Zu wenig Aufmerksamkeit wird dem ÖAMTC zufolge der Unfallursache Nr. 1 auf unseren Freiland-Straßen geschenkt. Doch bevor wir uns diesem Thema widmen, gibt es weitere Infos zum neuen MAZDA2 zu lesen: Wie von Mazda gewohnt, wächst auch der Zweier in seiner Klasse über sich hinaus. Mit einem Längen-Plus von satten 14 cm übertrifft er den VW Polo um knapp 9 cm. In der Höhe legt der Neo-Japaner gegenüber dem Vormodell um immerhin 2 cm zu, womit er sich dem Trend zum „Flach-Dach“ entzieht. Dank Skyactiv-Leichtbau soll sich am geringen Basis-Gewicht von 970 kg trotz des Wachstums nichts ändern. Übers Kleinwagen-Segment erhebt sich der Zweier zudem mit der erstmaligen Verfügbarkeit von Voll-LED-Scheinwerfern und eines Head-up-Displays. Zu den bereits angekündigten E-Hilfen für Notbremsung und Spur-Wechsel gesellen sich außerdem ein Fernlicht- sowie ein Auspark-Assistent, den Mazda in der Einstiegs-Baureihe europaweit zum ersten Mal offeriert. Dabei überwachen die Radar-Sensoren des Spurwechsel-Aufpassers nicht einsehbare Bereiche und warnen beim Reversieren frühzeitig davor, wenn sich Personen oder Fahrzeuge nähern. Die moderne Motoren-Palette umfasst vier 1,5-Liter-Aggregate, darunter ein brandneuer, sehr sparsamer Diesel. Alle wichtigen Daten dazu finden sich im Beiblatt. Ihre Premiere hat die dritte Mazda2-Generation auf der Vienna Autoshow im Jänner 2015. Ob dies in Österreich auch den Markt-Start bedeutet, ist aber unklar. Das Deutschland-Debüt soll jedenfalls erst Ende Februar sein. Doch das Beste zum Schluss: Soeben traf die Meldung ein, dass der Mazda2 in Japan zum Car of the Year 2014-2015 gekürt worden ist – vor der Mercedes C-Klasse und dem BMW i3. Ein Titel, den Mazda damit schon zum 5. Mal eingesackt hat, zuletzt mit dem CX-5. ● Bleiben wir bei den Japanern. Oder besser gesagt, bei den Euro-Japanern, die ebenso wie die Euro-Koreaner (Stichwort Hyundai) den Großteil der für Europa bestimmten Autos auch in Europa bauen. Den aktuellen Anlass für diese Message liefert TOYOTA EUROPE, wo man diese Woche die Produktion des 9,000.000sten Autos feiert – in Worten: neun Millionen! Mittlerweile werden zwei Drittel aller in Europa verkauften Toyotas auf demselben Kontinent gefertigt. Der Start dazu erfolgte vor 43 Jahren: 1971 wurde in Portugal Europas erster Corolla gebaut. ● Zurück in die nahe Zukunft: Am 19. Oktober sollte man keinesfalls das DTM-Finale in Hockenheim verpassen. Grund: Der Kurs wird im Vorfeld des Rennens von einem AUDI RS7 Sportback „piloted driving concept“ umrundet – sprich: ohne(!) Fahrer und trotzdem im Renn-Tempo. Bisherige Tests, so heißt es, ließen eine Runden-Zeit von knapp über zwei Minuten erwarten. Audis „Geister-Auto“ soll dabei bis zu 240 km/h erreichen. Die DTM wird zwar von der ARD übertragen, allerdings ist auf Audi Media Services zu lesen, dass die „Fahrt des sportlichsten pilotiert fahrenden Autos der Welt“ ab 12.45 Uhr live und exklusiv auf Audi MediaTV zu sehen sei. NACHTRAG: Leider hat die Übertragung nicht so geklappt wie erwartet, berichteten uns einige enttäuschte Leser. ● Kaum weniger unfassbar erscheint das jüngste Ergebnis der ÖAMTC-Unfallforschung: Demnach ergab die Daten-Auswertung aus dem vorigen Jahr, dass auf Österreichs Freiland-Straßen rund 14.000 Unfälle mit Personen-Schaden passierten (Quelle: Statistik Austria). Doch allein bei rund 6.300 davon handelt es sich um so genannte Abkommens-Unfälle, die durch Fehler verzeihende Fahrbahn-Ränder womöglich vermeidbar gewesen oder glimpflicher ausgegangen wären. Wo man hier den Hebel künftig ansetzen sollte, erfährt man auf der Website des Clubs.Das Abkommen von der Fahrbahn beherrscht in Österreich das Unfall-Geschehen. Auch wenn durch riskante Fahrmanöver oder überhöhtes Tempo verschuldet, könnte mehr „Fehler verzeihender Straßenraum“ die Situation deutlich entschärfen (Foto: ÖAMTC)