Crossover nennt Peugeot den kompakten 2008. Kein Lückenbüßer im dichten SUV- Dschungel, sondern ein Lifestyle-Auto mit unverhofften Allround-Eigenschaften. Es bietet ausreichend Platz, ist wendig in der Stadt und fahrsicher auf Überland-Strecken. Dabei kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Sogar mit einem Dreizylinder-Benziner, der nur 82 PS leistet, aber einfach gut am Gas hängt. Es kommt eben auf die Ansprüche an.
Man kann nicht alles haben im Leben, sich aber um knapp 20.000 Euro ein „vernünftiges Spaß-Auto“ gönnen. Das muss kein Widerspruch sein, wie der kompakte, seit einem Jahr erhältliche und auch erfolgreiche Peugeot 2008 zu beweisen vermag. Ein sympathisch designtes, auf dem 208 basierendes SUVerl, das sich mit Front-Antrieb und stadttauglichen Dimensionen bescheidet. Weniger bescheiden gibt sich der 2008 in Sachen Sicherheit, nachdem er beim Crash-Test durch Euro NCAP ein herzeigbares Fünf-Sterne-Ergebnis erzielt hat.
Datenblatt | |
---|---|
Motor | 12V-Dreizyl.-Benziner, 1.199 ccm, Euro 5 |
Leistung | 60 kW/82 PS bei 5.750/min |
Drehmoment | 118 Nm bei 2.750/min |
Spitze | 169 km/h |
Testverbrauch | 6,9 l ROZ 95/100 km |
Normverbrauch | 4,9 l ROZ 95/100 km |
CO2 | 114 g/km |
L/B/H | 4.159/1.739/1.556 mm |
Leergewicht | 1.135 kg |
Gesamtgewicht | 1.582 kg |
Preis | € 19.440,- inkl. 5% NoVA und 20% MwSt., Top-Ausstattung „Allure“ |
Stand: Juni 2014 |
Auto-Kaufberatung.at stand ein Modell in wohnlicher Allure-Ausstattung zur Verfügung, die bei der Material-Wahl viel Liebe zum Detail erkennen lässt. Ebenfalls positiv überrascht hat die großzügige Längs-Verstellung der gut konturierten Vorder-Sitze, wodurch groß gewachsene Fahrer und Beifahrer eine angenehme Sitz-Position einnehmen können. Die ist zwar relativ hoch, was aber dank adäquater Kopf-Freiheit nicht als Nachteil empfunden wird.
Als sehr funktionell erweist sich der konventionelle, jedoch ebenso kurze wie griffige Handbrems-Hebel, zumal die praktische Ablage in der Mittel-Konsole dadurch noch besser genutzt werden kann. Wieso, fragt man sich, gibt es so eine Lösung nicht öfter?
Der 82 PS starke Saugbenziner ist kein Drehmoment-Gigant, gefällt aber durch spontane, saubere Gasannahme, die vom typischen Röhren des Dreizylinders begleitet wird. Wer sich mit Sprint-Vermögen und Akustik nicht anfreunden kann, dem stehen im 2008er Programm sowohl ein kräftigerer Vierzylinder-Benziner als auch Diesel-Motoren (nur diese sind mit einem Start-Stopp-System kombiniert) zur Wahl.
Zum Mitschwimmen im Verkehr gehen die Fahrleistungen des 1,2-Liter-Dreizylinders aber mehr als in Ordnung. Auch dank der günstigen Übersetzung des Fünfgang-Getriebes. Flottes Durchschalten ist zwar nicht seine Domäne, dafür rasten die Gänge geradezu bombenfest ein. Im Gegensatz dazu könnte der R-Gang jedoch eine wirksamere Sperre vertragen.
Kleiner Peugeot, aber oho: Fahrdynamisch macht er froh!
Einen dicken Pluspunkt hat sich die Lenkung verdient: Zum einen funktioniert sie im Stand überaus leichtgängig, was das Manövrieren deutlich erleichtert, zum anderen verlangt sie mit wachsendem Tempo mehr Nachdruck und agiert dabei äußerst präzise. Natürlich mit ein Grund, dass das Handling des 2008er zu begeistern weiß. Zumal das Fahrwerk mit diesem Level durchaus mithalten kann: Flotte Autobahn-Kurven durchzieht der Fronttriebler derartig spurtreu, dass ihn selbst grobe Bodenwellen nicht aus der Ruhe bringen.
Mit seiner fein ansprechenden, „schluckfreudigen“ Federung könnte der hochbeinige Peugeot auch noch in dieser Disziplin punkten. Könnte. Doch dieses Verhalten kehrt sich in „stoßfreudig“ um, sobald seine Zuladung ausgereizt wird. Hier würde also etwas Feinschliff nicht schaden. Trotzdem: Mit dem 2008 ist den Franzosen ein rundum gutes Auto gelungen. Und ist man nur zu zweit und mit leichtem Gepäck unterwegs, klappt es auch mit dem Langstrecken-Komfort.
Wer an dieser Stelle den gewohnten Kommentar unseres Senior-Testers vermisst, wird dafür in der nachstehenden Foto-Galerie fündig. Dort hat er sich mit einigen Bemerkungen wieder „verewigt“.
Website des Importeurs: www.peugeot.at