HONDAS i-ACC – DER RICHTIGE WEG?
(8.1.2015) Elektronik macht’s möglich: Vor uns liegt eine faszinierende Ära des Autos. Sie fordert uns jedoch zu etwas auf: Nicht mehr denken beim Lenken! Eines Tages, steht zu befürchten, wird Autofahren mit Weitblick wohl von keinem Lenker noch wirklich beherrscht. Zumal wir all denen, die ihrer Zeit gewissermaßen voraus sind, schon in der Gegenwart täglich begegnen. Um deren Unvermögen zu kompensieren, gibt es bekanntlich vorausschauende Assistenz-Systeme. Und die Praxis gibt den Befürwortern dieser Systeme offenbar recht: Ein junger Taxler, mit dem der Autor dieser Zeilen kürzlich unterwegs war, gestand freimütig ein, dass ihn der Abstands-Warner seiner neuen E-Klasse schon zweimal vor einem Crash bewahrt habe, weil er mit seinen Fahrgästen angeregt geplaudert habe. Ohne E-Helferlein hätte dies böse enden können, vor allem auf der Autobahn. Dort, so hat die ASFiNAG für 2014 bilanziert, ist die Haupt-Ursache für tödliche Unfälle auf Ablenkung zurückzuführen. Die neueste Innovation mit hellseherischen Fähigkeiten hat jetzt HONDA vorgestellt – den weltweit ersten vorausschauenden Tempomaten, kurz i-ACC. Laut Hersteller kann dieser das Einscheren anderer Fahrzeuge auf die eigene Fahrspur bis zu fünf Sekunden zuvor vorhersehen (bei welchem Tempo, wird leider nicht verraten) und darauf automatisch reagieren. Eingeführt wird i-ACC im aufgefrischten CR-V, wo es für die Top-Version Executive optional geordert werden kann. In einem derart ausgerüsteten Modell erkennt das System, ob sich der CR-V im Links- oder Rechts-Verkehr befindet, wobei es zu jedem Zeitpunkt identifiziert, auf welches Fahrzeug geachtet werden muss. Die „Vorwarnung“ erfolgt zunächst durch eine leichte Bremsung, wobei dem Fahrer durch ein Symbol der Grund für die Tempo-Verringerung signalisiert wird. Unmittelbar danach wird je nach Erfordernis automatisch stärker gebremst. Zur Entwicklung von i-ACC hat Honda das Fahrverhalten in ganz Europa erforscht. Der „richtige Riecher“ erfahrener Autofahrer für spontane Spurwechsler dürfte demnach bald ausgedient haben.Aber hallo! Das ist DER Clou: Jaguar Land Rover forscht an einer Innovation, die dem Fahrer dank spezieller Digital-Kameras eine komplette Rundum-Sicht verschafft. Nennt sich 360 Virtual Urban Windscreen-Technologie – inklusive virtuellem Stadtführer (Foto: JLR)