„HEISSER FEBRUAR“ OHNE EUPHORIE
(30.1.2014) Nein, Volkswagen konnte nicht schummeln. Wie hätte man auch? Erst seit 29. Jänner ist zum Thema NoVA die neue Fiskus-Regel offiziell, wonach Autokäufer nur die alte, niedrigere Steuer zu blechen haben, wenn sie für ein später lieferbares Fahrzeug ihren Kauf-Vertrag bis zum 15. Februar unterschreiben. Allerdings: Einige Tage vor dieser Bekanntmachung hat VW mit genau dieser Frist schon fleißig eine garantierte Alt-NoVA beworben. Gab’s da etwa eine undichte Stelle im Finanz-Ministerium, die den Salzburgern frühzeitig vertrauliche Infos zukommen ließ? „Es steht wohl außer Frage, dass auch wir von dieser Regelung erst erfahren haben, nachdem sie beschlossen worden ist“, weist VW-Sprecher Rudolf Glass derartige Verdächtigungen zurück. „Durch unser zuvor angestelltes Rechenmodell kamen wir zum Ergebnis, dass der 15. Februar für uns als VW-Organisation eine vertretbare Fristsetzung ist. Im Finanz-Ministerium ist man jetzt für eine allgemein gültige Regelung offensichtlich zur gleichen Erkenntnis gelangt.“ Mittlerweile häufen sich auf den Websites von Händlern und Importeuren die einschlägigen Botschaften. Einmal mehr ist dafür Hyundai ein treffendes Beispiel, wo man mit der Countdown-Methode operiert. Auch Hyundai-Chef Hansjörg Mayr ist selten um klare Worte verlegen und spricht von einem „ganz heißen Marketing-Thema“, das im Februar zu erwarten sei. Mehr dazu erfahren unsere Leser am kommenden Dienstag – also in der Energie-Woche, die nun in Wien und NÖ startet. Die ist deshalb der Rede wert, weil in den Urlauber-Domizilen angeblich vermehrt Stornierungen eingehen. Offenbar zwicken die Konsumenten das Urlaubsgeld für einen Neuwagen-Kauf ab. Doch ein stärkeres Winter-Geschäft für den Autohandel sei noch lange kein Anlass zu Euphorie, so Handels-Obmann Burkhard Ernst. Schließlich drehe es sich hier lediglich um Vorzieh-Käufe. Mit einem ebenso offenherzigen wie ungewohnten Statement bleibt Auto-Kaufberatung.at ein Ford-Händler („Atsch-Bätsch-Bonus“) in Erinnerung: „Übers Jahr gesehen, steigen wir sogar schlechter aus“, meint er und liefert dafür folgende Begründung: „Die meisten in unserer Branche begreifen nicht, dass es genau genommen die Autokäufer sind, die unter Zeitdruck stehen, und nicht der Handel. Man spannt sich also mit Schweine-Preisen gegenseitig eine Klientel aus, die ohnedies gewillt ist, jetzt zu kaufen.“ Kein Kommentar.Burkhard Ernst in der gestrigen Zeit im Bild: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es sich hier um Vorzieh-Käufe handelt und ab dem 1. März eine Kauf-Zurückhaltung eintreten wird“ (Bild: ZiB/ORF)