Concierge auf Rädern

Flink, wendig, unauffällig und stets zu Diensten. In der Hotellerie sind das die Merkmale eines guten Concierge, im Fuhrpark jene des geräumigen Hyundai Starex. Quasi ein „Concierge auf Rädern“. Und ein preiswerter noch dazu.

Datenblatt
Motor 16V-Vierzylinder-Turbodiesel, 2.497 ccm, Euro 4
Leistung 100 kW/136 PS bei 3.800/min
Spitze 167 km/h
Testverbrauch 9,8 l/100 km
Normverbrauch 8,3 l/100 km
CO2 220 g/km
L/B/H 5.125/1.920/1.925 mm
Leergewicht 2.238 kg
Gesamtgewicht 3.030 kg
Preis EUR 27.491,66 inkl. 13% NoVA und exkl. 20% MwSt., Vorsteuer abzugsfähig.
Stand: Juni 2010

Der Preis ist tatsächlich ein Hammer, freilich nicht nur für Fuhrparkbetreiber: Krisenfreundliche 32.990 Euro brutto verlangt Hyundai-Importeur Denzel für den achtsitzigen Starex mit 136 Diesel-PS. Legt man einen Tausender drauf, darf es sogar die Version mit 170 PS sein. Doch wer nicht permanent hart an der Zuladungsgrenze unterwegs ist, kann sich diesen Tausender getrost sparen. Die 136 temperamentvollen Pferde verhelfen dem 2,3-Tonner nämlich zu spritzigen Fahrleistungen.

Nicht ganz so überzeugend ist die Laufkultur des drehfreudigen Selbstzünders. Dessen „sportlichen“ Sound nimmt man dem Starex aber nicht krumm. Er passt zum überraschend agilen Handling des gut fünf Meter langen und trotzdem wendigen Kleinbusses. Nicht zuletzt dank des Hinterradantriebs zirkelt man wie ein Wiesel durch engere Gassen.

Ziemlich hilflos wirkt der Starex dagegen auf schneeglatter Fahrbahn, wo es mit der Traktion nicht zum Besten bestellt ist. Da reichen weder „gewichtige“ Passagiere, die man über der Hinterachse platziert, noch das serienmäßige Sperrdifferenzial (mit abgeschaltetem ESP, versteht sich), um ordentlich vorwärts zu kommen. Das ist die Kehrseite des leichtfüßigen Hecktrieblers. Zumindest in alpinen Regionen, wo die Starex-Vormodelle in 4WD-Ausführung noch fleißig umherkraxeln. Leider bietet Hyundai das aktuelle Modell wahlweise nicht mehr als Allradler an.

Ein großes Plus – im wahrsten Wortsinn – heimst der neue Starex dafür beim Raumangebot ein. Wo immer man in dem Achtsitzer auch Platz nimmt, überall herrscht großzügige Bewegungsfreiheit. Vermisst werden lediglich Armlehnen, die man wenigstens den Vordersitzen hätte spendieren können. Gäbe es sie optional, müsste der scharf kalkulierte Anschaffungspreis ja nicht angetastet werden. Aber so flexibel sind sie nicht, die koreanischen Autobauer – jedenfalls nicht im Bus-Segment.

Ansonsten lässt die Serienausstattung fast keine Wünsche offen. Sie umfasst unter anderem ABS, ESP, zwei Front-Airbags, eine in zwei Teilen längs verschiebbare mittlere Sitzreihe, beidseitig Schiebetüren, Alufelgen, eine akustische Einparkhilfe hinten, einen Heckscheiben-Wischer, Nebel-Scheinwerfer, E-Fensterheber vorn, beheizbare E-Außenspiegel, Front- und Fond-Klimaanlage sowie Leder-Lenkrad und -Schaltknauf. Ausnahme: Ein Autoradio muss man extra finanzieren.

Doch kleinlich dürften sich Käufer eines Hyundai Starex ohnehin nicht zeigen: kommode Platzverhältnisse, großer Gepäckraum, befriedigender Federungskomfort, tadelloser Geradeauslauf, kleiner Wendekreis, lebendiger Motor – und das zum Kampfpreis samt drei Jahren Fahrzeug-Garantie. Mehr „Concierge auf Rädern“ für kleines Geld ist kaum möglich.

Webseite des Importeurs: www.hyundai.at

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