Mit großen Versprechungen packt die ASFINAG das heurige Erneuerungs- und Sanierungsprogramm des Straßennetzes an. So soll während der Sommerferien bundesweit nur bei 40 Bauvorhaben mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen sein. Außerdem will man Problemstellen lokalisieren, „um die Verfügbarkeit von Strecken zu maximieren“.
Die ASFINAG investiert dieses Jahr 410 Mio. Euro in die bauliche Erhaltung der Autobahnen und Schnellstraßen sowie in Generalsanierungen. Weitere 83 Mio. Euro fließen in den Hochbau, den Ausbau der Mautstellen, in Datenleitungen und Verkehrsbeeinflussungsanlagen.
Allein für den Bau neuer Strecken (Mühlviertler Schnellstraße S10), für zweite Tunnelröhren (Tauern, Bosruck, Pfänder), für zusätzliche Fahrstreifen (Ybbs–Amstetten Ost, Baden–Kottingbrunn), für Anschluss-Stellen (Landstraßer Gürtel in Wien) sowie für Lärmschutz-Maßnahmen (Wiener Außenring-Autobahn A21/Steinhäusl) werden 352 Mio. Euro aufgewendet.
Die Instandhaltung des wachsenden Straßennetzes verschlinge für den Zeitraum 2010 bis 2016 bereits 38 Prozent des ASFINAG-Budgets, erklärte heute ASFINAG-Vorstand Alois Schedl. In den Jahren 1997 bis 2009 seien es dagegen noch 28 Prozent gewesen.
Wird es gelingen, Verkehrsbeeinträchtigungen zu reduzieren?
Oberstes Ziel des Instandsetzungsprogramms sei es deshalb, die Verfügbarkeit der Strecken zu maximieren und dabei die Verkehrssicherheit sowie die Erhaltung des Netzes zu gewährleisten. Schedl: „Überlastungen, Staus und Sperren sollen so gering wie möglich gehalten werden.“ Natürlich.
Bewerkstelligen wolle man dies durch ein Benchmark-System, das etwa den Zeitverlust beim Durchfahren eines bestimmten Autobahn-Abschnitts auswertet. Wodurch man Problemzonen erkennen und entschärfen könne.
Recht erfreulich – jedenfalls statistisch gesehen – klingt auch die ASFINAG-Ankündigung, wonach von den insgesamt 225 geplanten Bauvorhaben für 2011 lediglich 40 verkehrsbehindernde während der Reisezeit im Sommer erfolgen sollen. Freilich: Fast zwei Drittel davon werden Großbaustellen sein, wie etwa die Generalerneuerung der Hanssonkurve auf der Wiener Südost-Tangente A23.
Der Großteil aller Bauvorhaben mit Verkehrsbehinderung – rund 115 – soll bis Ende Juni abgewickelt werden. Und knapp 70 Baustellen mit Verkehrsbehinderung will man erst ab Mitte September in Angriff nehmen.
Nachdenklich stimmt dagegen ein Trend, der zwar bekannt ist, aber langsam problematische Dimensionen annimmt: Nach Angaben der ASFINAG ist das Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen im Jänner/Februar 2011 gegenüber dem vorjährigen Vergleichszeitraum um 4,4 Prozent gestiegen. Ein erheblicher Zuwachs, der allerdings primär aufs Konto des Schwerverkehrs geht. Dieser verzeichnet nämlich einen Anstieg von 8,2 Prozent, während die Pkw-Fahrten um 3,6 Prozent zugenommen haben.
Website: www.asfinag.at/strassennetz