Alles wird genormt. Nur die Tankstellen-Betreiber dürfen weiterhin für Verwirrung bei den Konsumenten sorgen. Etwa durch die Anordnung der Spritsorten an den Zapfsäulen, die bei den Tankstellen längst einheitlich sein könnte. So greift man versehentlich schon mal zum – teureren – Spritspender. Preisvergleiche zwischen den Treibstoff-Anbietern könnte man jedenfalls einfach erleichtern. Der ARBÖ macht jetzt Druck.
Derzeit übertreffen sich die Ölmultis gegenseitig mit täglichen „Höchstleistungen“ bei den Spritpreisen. Mehr denn je sei deshalb Transparenz an den Tankstellen angesagt, so der ARBÖ, der zum wiederholten Male eine bessere Vergleichbarkeit der Spritpreise fordert.
Was auch einfach zu bewerkstelligen wäre: Die Preisauszeichnung an den Tankstellen müsste lediglich auf zwei Nachkommastellen verkürzt werden, wodurch Preisunterschiede leichter kenntlich gemacht würden. Dazu beitragen würde außerdem eine einheitliche Reihenfolge der einzelnen Treibstoff-Sorten an den Zapfsäulen. Beides sind langjährige Forderungen des ARBÖ, der darauf pocht, diese endlich und dringlich umzusetzen.
Ärgerlich ist vor allem die Mischkulanz bei den verschiedenen Spritsorten, zumal Sinn und Zweck von „Winterdiesel“ und dem einen oder anderen oktanhältigeren Benzin zumindest hinterfragungswürdig sind. Nützlich sind diese Sorten auf jeden Fall für die Anbieter, die damit zusätzlich erkleckliche Euro-Summen einstreifen. Zumal nicht jeder Griff der Tankkunden zum höherpreisigen Kraftstoff auch wirklich beabsichtigt ist.
E10-Pionier Deutschland als abschreckendes Beispiel
Doch damit nicht genug. Der in Deutschland bereits verfügbare und dort sehr umstrittene Biosprit E10 soll ja in eineinhalb Jahren auch zu uns „rüberschwappen“. Auch hier bezieht der ARBÖ klar Position und fordert die Verschiebung der für Oktober 2012 geplanten Einführung von E10.
In seiner heutigen Pressemitteilung begründet der Autofahrer-Klub diese Forderung damit, „weil viele Autos E10 nicht verkraften und der Umweltnutzen fraglich ist. Und vor allem, weil wegen des hohen Getreidepreises E10 momentan sogar noch teurer ist als Diesel. E10 ist Benzin, dem knapp zehn Prozent Ethanol beigemischt werden soll. Österreich hat bei den biogenen Kraftstoffen überhaupt keinen Grund zur Eile, denn das von der EU vorgegebene Ziel, dass 5,75 Prozent der Kraftstoffe biogen sein müssen (gemessen am Energiegehalt), hat Österreich ohnehin erfüllt, indem unserem Benzin bereits knapp fünf Prozent Ethanol und unserem Diesel knapp sieben Prozent Biodiesel aus Raps zugemischt sind.“
Die in Deutschland entbrannte Diskussion um die tatsächliche Ökobilanz von E10 entbehrt mittlerweile nicht einer gewissen Ironie: weil die zur E10-Gewinnung notwendigen riesigen Rapsfelder auch Kunstdüngers bedürfen. Und dessen Herstellung erfordert bekanntlich große Mengen Erdöls…
Website: www.arboe.at