Adieu, laissez-faire!

Es gibt immer ein erstes Mal. Der Mégane Grandtour ist für Auto-Kaufberatung.at der erste Renault, der rundum zu überzeugen vermag. Und damit wohl auch jene, die dem Charme einer Laissez-faire-Mentalität zumindest im Automobilbau nie etwas abgewinnen konnten.

Datenblatt
Motor 8V-Vierzylinder-Turbodiesel, 1.870 ccm, Partikelfilter
Leistung 96 kW/130 PS bei 3.750/min
Spitze 205 km/h
Testverbrauch 7,0 l/100 km
Normverbrauch 5,1 l/100 km
CO2 135 g/km
L/B/H 4.559/1.804/1.501 mm
Leergewicht 1.366 kg
Gesamtgewicht 1.862 kg
Preis EUR 26.640,– inkl. 6% NoVA und 20% MwSt. (Topmodell Privilège)
Stand: März 2010

In Sachen passiver Sicherheit hat sich Renault in den letzten Jahren erfolgreich in Szene gesetzt. Mittlerweile nähern sich die Franzosen auch der teutonischen Gründlichkeit beim Fahrzeugfinish an. Der neue Mégane Grandtour ist ein Musterbeispiel dafür: Material- und Verarbeitungsqualität liegen auf einem erfreulich hohen Niveau. Im Detail erreicht es freilich nicht die Perfektion von Audi & Co. Aber der Fortschritt ist fühl- und sichtbar. Adieu, laissez-faire!

Die gelungene Linienführung des Kombi-Blechkleids dürfte für zusätzlichen Kaufanreiz sorgen. Zumal die nach hinten abfallende Dachpartie keineswegs mit mangelnder Kopffreiheit für die Fondinsassen erkauft wird. Im Gegenteil: Der Fünfsitzer bietet bemerkenswert üppige Platzverhältnisse – auch einem Fahrer mit Gardemaß. Wobei den Renault-typischen Front-Kopfstützen mit verstellbarer Neigung zum Nacken immer wieder ein Extralob gebührt.

Kritik verdient lediglich das eingeschränkte Sichtfeld nach hinten. Ein Tribut an das Auto-Design heutiger Tage. Umso mehr ist die zumindest in der Topausstattung Privilège serienmäßige akustische Heck-Einparkhilfe anzuraten. Zumal sie nicht gewöhnungsbedürftig, sondern wirklich praxistauglich agiert. Ordert man zusätzlich die Einparkhilfe für vorne, wird man von zwei unterschiedlichen Warntönen geradezu traumwandlerisch in die kleinste Parklücke gelotst. Nicht zuletzt dank der im Stand ungemein leichtgängigen Lenkung.

Auch sonst gibt’s an Bedienung und Instrumentierung (elektronische Parkbremse zum leichten Anfahren auf Steigungen, Digitaltacho mit riesiger Display-Anzeige versus leider teilweise unbeleuchtete Schalter) nichts Ernsthaftes auszusetzen. Ebenfalls positiv: der Abschied von der „Knetteig“-Schaltung früherer Jahre. Das Sechsgang-Getriebe gefällt jedenfalls bei sauberer Führung durch einen leichtgängigen Schalthebel, der sehr präzise einrastet.

Das Beste haben wir uns für den Schluss aufgehoben. Wobei allein die Testnotizen schon Bände sprechen dürften: „Überaus fahrsicherer Fronttriebler – zielgenaue Lenkung – insgesamt tadelloser Federungskomfort – laufruhiger 130-PS-Diesel, der schon aus dem Drehzahlkeller kräftig durchzieht.“ Herz, was willst du mehr?

Website des Importeurs: www.renault.at


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