ZUKUNFT MIT WENIGER STRASSEN?
(10.5.2012) Steht Europa ein Rückbau der bestehenden Verkehrs-Infrastruktur bevor? Ja, meinen Experten auf der Jahrestagung der DVWG (Deutsche Verkehrs-Wissenschaftliche Gesellschaft), die vom 9. bis 11. Mai unter dem Motto „Strukturwandel und Strategien für die Mobilität 2030“ veranstaltet wird. Aufgrund der demografischen Entwicklung und des Klimaschutzes sei die Zeit des ständigen Ausbaus des Straßennetzes vorbei. Eine Tendenz, wie sie Grünaktivisten ja schon lange prognostizieren.„Erstmals steigt die täglich zurückgelegte Strecke nicht mehr an, sie hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland bei rund 40 km pro Kopf eingependelt“, erklärt Peter Vortisch, Leiter des Instituts für Verkehrswesen am KIT, das neue Mobilitätsverhalten. „Zwar nehmen die Kfz-Anmeldungen weiter zu, doch gefahren wird weniger.“ Am radikalsten sei der Umbruch bei den Unter-30-Jährigen, bei denen das Auto an Stellenwert verliere. Demnach sei die Grundthese, wonach stets mehr Straßen und Autobahnen nötig seien, nicht mehr gültig… Sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen, wenn man wieder im Stau steht.
Mehr Bescheidenheit in der Mobilität kann nicht schaden. Der Boom der „Einspurigen“ ist aber auch Reaktion aufs Verkehrsaufkommen – das einer differenzierten statt demagogischen Betrachtung bedarf (Foto: Auto-Kaufberatung.at)