Datum: 29. März 2012

Neuer Hyundai um ein „Butterbrot“: 6.499 Euro!

Als erster heimischer Importeur bietet Hyundai Österreich nagelneue Autos zum Kauf übers Internet an. Das dafür auserkorene Modell ist das kleinste im Programm, heißt sinnigerweise „i10 Click“ und wird – natürlich nur online – um unglaubliche 6.499 Euro offeriert. Oder monatlich um 64,99. Zielgruppe: Kunden, die quasi für ein Butterbrot einen Neuwagen wollen statt eines Gebrauchten. Der Verkaufserfolg ist vorprogrammiert.

Hyundai i10 Click Das heimische Hyundai-Management kann sich mit einem neuen Superlativ schmücken, nämlich Österreichs preisgünstigstem Neuwagen. Der aber ausschließlich übers Internet erworben werden kann. Auf die Frage, ob sich der i10 Click-Fixpreis von knapp 6.500 Euro für den Anbieter überhaupt noch rechne, wehrt Hyundai Import-Chef Hansjörg Mayr ab: „Wir wollen als Erster eine neue Vertriebs-Schiene erobern, die für uns klarer Bestandteil unserer Wachstums-Strategie ist!“

Durchaus klar. Unkonventionelle Wege führen eben schneller zum Ziel. Zwischendurch tritt man dem etablierten Mitbewerb mit Kurzzulassungen auf die Zehen (das brisanteste Thema der heimischen Autobranche im vorigen Jahr) und lässt sich auch sonst nicht beirren. Ergebnis: teils exorbitante, deutlich über dem Marktschnitt liegende Absatz-Steigerungen und ein zum Greifen naher kumulierter Marktanteil von sechs Prozent.

Freilich hat der Umstand, dass die Koreaner (Hyundai ebenso wie Konzern-Schwesterchen Kia) mittlerweile hervorragende, mit hiesigen Kundenansprüchen voll kompatible Autos bauen, den Aufschwung erst wirklich ermöglicht. Und auch der kleine i10 braucht seine Talente nicht zu verstecken, zumal er im gewohnten Vertrieb über die Händler bereits ab 7.999 Euro angeboten wird. Doch wie erklärt sich die satte Differenz von 1.500 Euro gegenüber dem Online-Modell?

Gut dosiert: Der Hyundai i10 Click ist leicht abgemagert, aber nicht verhungert

Sie erklärt sich teilweise: Beim i10 Click mit 69 PS starkem Benzinmotor handelt es sich um eine leicht abgemagerte Variante, die an ihren voluminösen Kunststoff-Stoßfängern erkennbar ist. Was gegenüber den rundum lackierten Modellen zumindest kein praktischer Nachteil ist, weil die Online-Version so besser gegen Parkrempler geschützt ist. Verschmerzen muss man allerdings das Fehlen von ESP und einer Klima-Anlage, nachdem weder das Sicherheits- noch das Komfort-Goodie dazu geordert werden kann.

Man muss den i10 Click also so nehmen, wie er ist, wenngleich er serienmäßig über eine sinnvolle Grundausstattung verfügt. Gegen einen Aufpreis von 400 Euro stehen lediglich Metallicfarben (in Blau, Grau oder Schwarz) zur Wahl, sofern man „normales“ Weiß oder Rot nicht mag. Ansonsten, versichert Vertriebs- und Marketingleiter Thomas A. Schmid, müsse man mit keiner Abspeckung wie etwa reduziertem Dämmmaterial rechnen. Ebenso sind die technischen Daten mit dem „teuren“ i10 völlig identisch.

Durch das Online-Bestellverfahren reduziert sich zwar der Aufwand für Hyundai, doch Erträge dürften sich mit dem i10 Click trotzdem kaum erwirtschaften lassen. Zumal man beim Kundenservice keine Abstriche machen will: Der Internet-Kunde in spe kann sich bei jedem Hyundai-Händler über den i10 zuvor informieren. Und selbst eine Probefahrt wird nicht verwehrt, die freilich nur mit einem höherwertigen i10 und nicht dem einfachen Click-Modell möglich ist.

Voll involviert sind die Hyundai-Händler oder -Werkstätten auch in die Fahrzeug-Abholung: Lieferung und Übergabe werden von jenem Vertragspartner abgewickelt, den der Internet-Kunde ausgewählt hat. Damit werde sichergestellt, betont man, dass der Übergabeprozess nach den jeweils gültigen Standards der Marke erfolge. Wirklich begeistert, gesteht Mayr, seien die Händler zwar nicht davon, „aber jedem ist bewusst, dass er dadurch neue Kunden für die Zukunft gewinnen kann“.

Und das, so hofft man, könnten in absehbarer Zeit einige Hundert werden. Im Visier haben die Hyundai-Strategen vor allem potenzielle Gebrauchtwagen-Käufer. Mayr: „Gebrauchte in der Preisklasse von 5.000 bis 6.000 Euro sind heiß begehrt, wechseln aber vorwiegend von privat zu privat den Besitzer. Warum also nicht ein paar hundert Euro drauflegen? Dann erhält man ein neues Auto mit Dreijahres-Garantie ohne Kilometerbegrenzung.“

Und Marketingchef Schmid ergänzt: „Zu rund fünfzig Prozent sind es ältere Leute, die den Hyundai i10 kaufen, nicht selten für das Enkerl.“ Ach ja, die „Generation Gold“. Ist das nicht jene, von der die Neuwagen-Branche hauptsächlich lebt? Richtig! Und weil ältere Herrschaften auch das Recht haben, manchmal ein bisserl ungeduldig zu sein, dauert die Lieferzeit für den i10 Click in der Regel nur 14 Tage. Außer man hat das Pech, dass die Lieblingsfarbe gerade ausverkauft ist.

Die Senioren passen freilich auch deshalb ins Konzept, weil sich ihre Internet-Affinität von Jahr zu Jahr erhöht. „57 Prozent aller heimischen Haushalte haben bereits Erfahrung beim Online-Einkaufen“, weiß man bei Hyundai Österreich. Und bei Auto-Kaufberatung.at weiß man, dass ein beträchtlicher Anteil der Generation 50plus zuzurechnen ist.

Aufschlussreich: Print ist fast out, das Internet dagegen das Info-Medium Nr. 1

Weitere Fakten, die Hyundai bewogen haben, mit dem i10 ins Online-Geschäft einzusteigen: Die Österreicher nutzen täglich 30 Minuten Printmedien, 100 Minuten das Fernsehen, 113 Minuten das Radio und 120 Minuten das Internet. Weitaus deutlicher wird’s, sobald man hinterfragt, welche Medien für Produkt-Infos als glaubwürdig erachtet werden: zu sechs Prozent das Fernsehen, zu 17 Prozent Fach-Zeitschriften und zu imposanten 62 Prozent das Internet, wo man ja immer am aktuellsten Stand sein sollte.

Ein echter Hammer ist natürlich (wenngleich es kaum noch überraschen dürfte), dass Autokäufer das Internet heute schon zu fast 100 Prozent als Info-Medium nutzen! Und wie gehen Neuwagen-Käufer dabei vor? Zu jeweils 63 Prozent sind sie zum einen auf Informationssuche, zum anderen filtern und vergleichen sie. Und schließlich fällen sie zu 32 Prozent die Kaufentscheidung allein mithilfe des Internets.

Immerhin sieben Gründe bewegen dazu, ein Fahrzeug über die Online-Schiene zu erwerben – wobei der stärkste auch gleich der aussagekräftigste ist:
2% ► Der nächste Händler ist zu weit weg.
3% ► Ich möchte nicht persönlich mit einem Verkäufer sprechen.
8% ► Ich möchte nicht zu einem Kauf überredet werden, den ich nicht tätigen will.
11% ► Möglichkeit, ein Fahrzeug zu kaufen, das es lokal nicht gibt.
12% ► Ich will keine Preisverhandlungen mit dem Händler führen.
18% ► Einfachheit und Schnelligkeit.
46% ► Ich erwarte einen Preisvorteil.

Will man den enormen Preisvorteil des Hyundai i10 Click nutzen, hat man’s nicht schwer: Der eigentliche Bestellvorgang erfolgt in lediglich fünf Schritten: Farbauswahl, persönliche Daten, Händler wählen, Finanzierung wählen (es geht ja auch mit monatlich 64,99 Euro) und allfällige Bemerkungen.

Nach der Bestellung wird der generierte Kaufvertrag vom Kunden unterfertigt und der Denzel Bank übermittelt. Die Bezahlung kann entweder per Überweisung an die Denzel Bank erfolgen oder wird über den Weg der Finanzierung abgewickelt, die ebenfalls durch die Denzel Bank vorgenommen wird.

www.hyundai-shop.at

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