Datum: 14. März 2012

„Die einen machen es besser als die anderen“

Weshalb nennt man die Senioren von heute „Best Ager“, „Generation Gold“ oder „Master Consumer“? Eine Frage, die sich Marketing-Strategen der Auto-Industrie offenbar noch immer nicht wirklich gestellt haben. Jedenfalls nicht in der Werbung, wie das TV-Magazin auto mobil konstatiert. Die Hersteller hätten sich zwar auf die große Kaufkraft der Älteren eingestellt, so ein Experte. Doch: „Die einen machen’s eben besser als die anderen…“

Best Ager „Autokäufer werden immer älter. 1995 waren Neuwagen-Käufer im Durchschnitt 46 Jahre alt. Heute sind sie bereits 51, Tendenz steigend. Schaut man hingegen in die Werbung, sieht man – egal, bei welchem Autohersteller – nur junge Autofahrer. Woran liegt das eigentlich? Und was sagen Autoexperten dazu?“ So leitete Birte Karalus jüngst ihre Moderation von auto mobil ein, dem Automagazin des deutschen Privatsenders VOX. Ausgestrahlt wurde besagte Folge erstmals am 4. März 2012.

Zwecks Aufklärung holten die Automagazin-Macher Dr. Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive in Bergisch Gladbach, vors Mikro: „Automobil-Hersteller wissen natürlich genau, dass es (gemeint ist die Generation 50plus, Anm.d. Red.) eine extrem wichtige Kundengruppe ist, die auch die Mehrzahl der Verkäufe ausmacht. Und entsprechend stellt man sich schon auf die Kundengruppen ein.“ Bratzels vielsagende Schlussbemerkung: „Die einen machen es natürlich besser als die anderen.“

Es ist die alte Leier. Die Leitwölfe der Autobranche, wie hier zu Lande etwa Dr. Gerhard Pils, predigen das wachsende Potenzial der kaufkräftigen Oldie-Generation. Fokussiert werden in der Werbung für neue Automodelle aber nach wie vor jene, deren Interesse naturgemäß vorwiegend günstigen Gebrauchtwagen gilt – die Jungen. Schon klar: die Neuwagen-Käufer von morgen. Aber doch kein Grund, das Umwerben der Senioren zu vernachlässigen, die zwar das Geld in den Neuwagen-Handel tragen, sich aber selten angesprochen fühlen.

Gut für jene Anbieter, die es laut Stefan Bratzel „besser machen“. Schlecht für jene „anderen“, die dieses Feld dem Mitbewerb überlassen.

Auf jeden Fall zahlt es sich aus, den auto mobil-Beitrag über die „begehrte und umsatzstarke Generation 50plus“ (Moderatorin Karalus) nachträglich anzuschauen. Wo man auch Aufschlussreiches über Sehtests für Senioren erfährt und wie das Ford-Forschungszentrum in Aachen die Bedürfnisse älterer Autofahrer simuliert.

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